St. Pius (Bielefeld)

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St. Pius in Bielefeld-Gadderbaum

Die Kirche St. Pius war eine römisch-katholische Kirche im Bielefelder Stadtbezirk Gadderbaum, Nordrhein-Westfalen. Strukturell ist die Gemeinde eine Vikarie von St. Jodokus im Pastoralverbund Bielefeld-Mitte des Dekanat Bielefeld-Lippe im Erzbistum Paderborn. Zum Einzugsbereich der Kirchengemeinde zählen auch die Krankenhäuser Gilead und Bethel.

Architektur

Die Kirche wurde 1957–58 im Nordwesten der Gemeinde Gadderbaum errichtet. Der Kirchenname bezieht sich auf Papst Pius X. Sein Wappen war über dem Eingang angebracht. Sie war ein charakteristisches Beispiel für neue Tendenzen im Kirchenbau der Region, die neben west- und ostfälischen Traditionen liturgische und architektonische Anregungen aus dem Rheinland aufnahm. Diese neue Bewegung setzte sich zunächst nur langsam und in sehr unterschiedlichen Bauten durch. Die vom Bielefelder Architekten Willy Kirchner entworfene Dreieckskirche St. Pius galt als „das erste typische Beispiel neuer Form“ im Kirchenbau dieser Zeit.[1] Das von Baurat Willy Kirchner errichtete Gebäude stand auf einem trapezförmigen Grundriss, es besaß als erste Kirche im Erzbistum keine sichtbar geneigte Dachflächen. Die Kirche ist entwidmet und wird derzeit abgerissen.[2] Orgel, Glocken und sonstige Kunstwerke sind geborgen und werden entweder verkauft oder eingelagert. Die Kirche soll einer Erweiterung des Pius-Heimes Platz machen. Gottesdienste finden in Zukunft in der Marienkapelle des St. Pius-Heimes statt.

Ausstattung

  • Kirchenportal und verschiedene Reliefplatten von Erich Leiss[3]
  • Bronze-Skulptur St. Johannes für das Taufbecken von Wilhelm Heiner, 1959[4]

Glocken

Die drei Gussstahl-Glocken der Kirche wurden 1958 vom Bochumer Verein für Gusstahlfabrikation (BVG) gegossen.[5]

Name Annette Christiane Stefanie-Maria
Durchmesser (mm) 1180 980 870
Gewicht (ca. kg) 660 354 241
Schlagton fis' -1 a' -1 h' -3

Siehe auch

Literatur

  • Heinrich Otten: Der Kirchenbau im Erzbistum Paderborn 1930 bis 1975. Bonifatius Verlag, Paderborn 2009, ISBN 978-3-89710-403-7

Weblinks

Koordinaten: 52° 0′ 39,3″ N, 8° 30′ 32″ O

Einzelnachweise

  1. Hugo Schnell: Der Kirchenbau des 20. Jahrhunderts in Deutschland. Verlag Schnell und Steiner, München/Zürich 1973, S. 125.
  2. Felix Boche: Die Kirche Sankt Pius wird abgerissen. Abgerufen am 1. Juli 2017.
  3. Website der Firma Leiss, abgerufen am 10. März 2015
  4. Gudrun Pamme-Vogelsang: Alles Ton und Schwingung. Kerber Verlag, Bielefeld 2002, S. 20 f.
  5. Harald Propach: Die Glocken von Bielefeld. Stimme der Kirche. Kulturgut und Kunstwerk. Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2008, ISSN 1619-9022, S. 200 f.