St. Remigius (Wittersheim)

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Die Pfarrkirche St. Remigius in Wittersheim
Blick ins Innere der Kirche
Blick zur Orgelempore

Die Kirche St. Remigius ist eine dem heiligen Remigius gewidmete katholische Kirche in Wittersheim, einem Ortsteil der Gemeinde Mandelbachtal, im saarländischen Saarpfalz-Kreis. In der Denkmalliste des Saarlandes ist die Kirche als Einzeldenkmal aufgeführt.[1]

Geschichte

Die Entstehung der Kirche lässt sich bis in die Anfangszeit des Christentums in der Region zurückverfolgen. In Wittersheim bestand bereits Mitte des 8. Jahrhunderts eine königlich-fränkische Pfarrei. Das dazugehörige Kirchengebäude im romanischen Stil entwickelte sich dann im Laufe des Mittelalters zu einem kleinen Gotteshaus im gotischen Stil. Um das Jahr 1770 erfolgte eine Erweiterung der Kirche zu einem barocken Saalbau. Doch bereits in den Jahren 1841 bis 1843 erforderten die Baufälligkeit des Kirchenschiffes und des Chorraums deren Abriss und den darauffolgenden Neubau. Bei allen Baumaßnahmen blieb der romanische Turm aus dem 13. Jahrhundert erhalten.[2]

Heftige Kampfhandlungen gegen Ende des Zweiten Weltkrieges, die alle Gebäude des Dorfes entweder zerstörten oder stark beschädigten, verwüsteten Wittersheim. Die Kirche erlitt am 14. März 1945 zwei Bombentreffer. Als Folge blieben nur eine Seitenwand und ein Teil des Kirchturms aus dem 13. Jahrhundert stehen. In den Jahren 1948 bis 1950 erfolgte unter schwierigen Bedingungen der Wiederaufbau der Kirche nach Plänen des Architekten Wilhelm Schulte jun.[3] (Speyer). In den Neubau wurden die im Krieg nicht zerstörten Teile der Vorgängerkirche, also Teile des romanischen Turms und der Langhausmauer, integriert. Der Turm wurde um vier Meter erhöht und erhielt wie zuvor wieder einen Spitzhelm. Am 15. Oktober 1950 konnten der damalige Bischof von Speyer Joseph Wendel und Pfarrverweser Emil Brill das wiedererrichtete Gotteshaus einweihen.[2]

Im Jahr 2006 wurde die Kirche einer Restaurierung unterzogen.[3]

Ausstattung

Im Inneren der Kirche ist ein Altarbild des Künstlers Günther Daniel (Bad Kreuznach) aus dem Jahr 1960 zu sehen. Dargestellt ist Christus als Herr des Himmels und der Erde.[2]

Orgel

Die Orgel der Kirche wurde 1976 von der Firma Hugo Mayer (Heusweiler) erbaut und am 11. April[2] des gleichen Jahres geweiht. Das Schleifladen-Instrument ist auf einer Empore aufgestellt und verfügt über 13 Register, verteilt auf zwei Manuale und Pedal. Die Spieltraktur ist mechanisch, die Registertraktur elektrisch. Die Disposition lautet wie folgt:[4]

I Hauptwerk C–g3

1. Rohrflöte 8′
2. Principal 4′
3. Offenflöte 2′
4. Mixtur IV 113
5. Trompete 8′
II Brustwerk C–g3 (schwellbar)
6. Gemshorn 8′
7. Spillflöte 4′
8. Quinte 223
9. Principal 2′
10. Terz 135
11. Cymbel II–III 1′
Tremulant
Pedal C–f1
12. Subbaß 16′
13. Octave 8′

Glocken

Im Turm befindet sich ein Geläut, bestehend aus vier Glocken. Gegossen wurden die Glocken, die zu zwei Dritteln durch Haussammlungen finanziert wurden, im Jahr 1957 von der Glockengießerei Hamm in Frankenthal.[2][5]

Nr. Name Ton Gewicht (kg)
1 Christus Erlöser fis’ 754
2 St. Josef gis’ 533
3 St. Maria ais’ 371
4 St. Barbara cis’ 273

Literatur

  • Bernhard H. Bonkhoff: Die Kirchen im Saar-Pfalz-Kreis. SDV Saarländische Druckerei und Verlag, Saarbrücken 1987, ISBN 978-3-925036-15-6, S. 164.

Weblinks

Commons: St. Remigius (Wittersheim) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Denkmalliste des Saarlandes, Teildenkmalliste Saarpfalz-Kreis (Memento vom 5. Mai 2014 im Internet Archive) (PDF), abgerufen am 22. September 2014
  2. a b c d e lt. Infotafel vor der Kirche
  3. a b Informationen zur Kirche St. Remigius Auf: www.kunstlexikonsaar.de, abgerufen am 22. September 2014
  4. Die Orgel der Kirche St. Remigius Auf: www.organindex.de, abgerufen am 22. September 2014
  5. St. Remigius - Wittersheim, Die Glocken der Kirche (Memento des Originals vom 11. Februar 2013 im Webarchiv archive.today)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/pfarrei-mandelbachtal.de Auf: pfarrei-mandelbachtal.de, abgerufen am 22. September 2014

Koordinaten: 49° 11′ 2″ N, 7° 9′ 51,6″ O