St. Salvator (Nördlingen)

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Kirche St. Salvator in Nördlingen
Chor
Innenraum
Portal

St. Salvator ist eine katholische Pfarrkirche[1] in Nördlingen (Schwaben).

Geschichte

Die Kirche wurde am südwestlichen Rand der Innenstadt errichtet. Anlass für den Bau war das „Hostienwunder“ im Jahr 1381, bei dem nach einem Deckeneinsturz im Hause eines Sterbenskranken ein Stück einer geweihten Hostie unauffindbar blieb. Man verbrannte die Trümmer, und aus der Asche soll die vermisste Hostie unversehrt wieder aufgefunden worden sein. Das ehemalige Herrgottskloster dient seit 1825 als katholische Pfarrkirche.

Seit 2001 wurde die Kirche generalsaniert. Der Abschluss der Arbeiten erfolgte 2012; die Gesamtkosten wurden mit 2,43 Millionen € veranschlagt. Drei der zu erneuernden neun Chorfenster wurden für eine künstlerische Gestaltung bei Professor Johannes Schreiter in Auftrag gegeben; die Kosten wurden durch eine Spendenaktion aufgebracht. Diese Fenster wurden am 10. Dezember 2006 eingeweiht.

Ausstattung

Hochaltar

Der gotische Flügelaltar im Chorraum wurde in den Jahren 1505 bis 1507 für die Kirche St. Michael in Fürth gefertigt. 1815 wurde er an einen Kunsthändler verkauft und 1827 für die Salvatorkirche erworben, als Ersatz für den Hochaltar von Sebastian Taig aus dem Jahre 1518, der im Zuge der Napoleonischen Kriege weitgehend zerstört worden war. Der Altar wurde restauriert und teilweise neu konzipiert und vergrößert, wobei auch Figuren des Vorgängeraltares eingebaut wurden. Der Altarschrein hat vier bewegliche, jeweils doppelseitig bemalte Flügel, und zwei feststehende Flügel. Sind die Innenflügel geschlossen, zeigt sich mittig eine Darstellung der Heiligsten Dreifaltigkeit, die auf Wolken thront und (im Hintergrund) von lobpreisenden Engelscharen umgeben wird. Die Malereien sind wohl Ende des 15. Jahrhunderts entstanden und stammen wohl aus dem Umfeld der Nürnberger Malerfamilie Traut.[2]

Seitenaltäre

Die beiden Seitenaltäre, der Marienaltar und der Josefsaltar, wurden 1955 von Joseph Steinacker aus Wemding geschaffen als Ersatz für die beiden neugotischen Seitenaltäre, die im Zuge einer umfassenden Neugestaltung der Kirche in den Jahren 1879 und 1884 entfernt wurden. Die Marienstatue des Marienaltars wurde 1954 im Kunsthandel erworben. Wann die Figur geschaffen wurde, ist unklar. Einige Quellen weisen auf das Jahr 1650 hin, andere auf das Jahr 1520.[3]

Orgel

Die Orgel von St. Salvator wurde 1889 von dem Orgelbauer Sieber erbaut. Das Instrument hat 21 Register auf zwei Manualen und Pedal. Die Spiel- und Registertrakturen sind mechanisch. Ende 2012 wurde die Erweiterung des historischen Instruments vollendet, um nunmehr über ein den Raumverhältnissen entsprechendes Instrument zu verfügen.[4]

I Hauptwerk C–f3
1. Bourdon 16′
2. Principal 8′
3. Flöte 8′
4. Gedeckt 8′
5. Viola di Gamba 8′
6. Salicional 8′
7. Octav 4′
8. Octav 2′
9. Mixtur 223
10. Trompete 8′
II Brustwerk C–f3
11. Geigenprincipal 8′
12. Lieblich Gedeckt 8′
13. Dolce 8′
14. Aeoline 8′
15. Vox Coelestis 8′
16. Fugara 4′
Pedal C–d1
17. Subbaß 16′
18. Violonbaß 16′
19. Octavbaß 8′
20. Cello 8′
21. Posaune 16′

Weblinks

Commons: St. Salvator – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bistum Augsburg
  2. Weitere Informationen zum Hochaltar auf der Website der Gemeinde
  3. Informationen zu den Seitenaltären auf der Website der Gemeinde (Memento vom 19. August 2014 im Internet Archive)
  4. Informationen zur Orgel und zur Disposition

Koordinaten: 48° 50′ 52,8″ N, 10° 29′ 15,1″ O