St. Servatius (Bornheim)

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St. Servatius Bornheim (2013)

Die katholische Pfarrkirche St. Servatius ist ein denkmalgeschütztes Kirchengebäude in Bornheim, einer Stadt im Rhein-Sieg-Kreis (Nordrhein-Westfalen).

Geschichte und Architektur

Der kreuzförmige neugotische Bau steht oberhalb der Hauptstraße in einem Hang. Die Kirche wurde von 1864 bis 1866 nach Plänen des Bonner Kreisbaumeisters Paul Richard Thomann in gelbem Backstein errichtet. Thomann war ein Schüler von Karl Friedrich Schinkel. Von 1897 bis 1898 wurde sie, wegen Platzmangels, durch den Anbau von Seitenschiffen zur Hallenkirche erweitert. Die Innenraumfassung wurde 1983 in Anlehnung an den Zustand des späten 19. Jahrhunderts restauriert.[1]

Ausstattung

  • Der zylindrische Taufstein aus Andesit ist vom 12. Jahrhundert.
  • Die Holzskulptur der Unterweisung Mariens entstand um 1500 in Köln.
  • Eine barocke Holzstatue des hl. Servatius[2]

Orgel

Die neugotische Orgel wurde 1889 von der Köln-Mannsfelder Firma Ernst Seifert eingebaut. 1974 mussten die störanfälligen Membranladen (pneumatische Traktur) erneuert werden. Diesen Auftrag nahm der niederländische Verschueren Orgelbouw aus Heythuysen entgegen. Ebenfalls wurde der Spieltisch durch einen fahrbaren ersetzt. Lediglich Gehäuse und Pfeifenwerk konnten beibehalten werden.

I Hauptwerk
Bordun 16′
Prinzipal 8′
Flaut major 8′
Oktave 4′
Flaut travers 4′
Cornett IV
Mixtur IV 2′
Trompete 8′
II Positiv
Gedackt 8′
Salicional 8′
Harfenprinzipal 4′
Gemshorn 4′
Piccolo 2′
Scharff III 23
Tremulant
Pedal
Subbass 16′
Prinzipal 8′
Dolcebass 8′
Piffaro II 4′ + 2′
  • Koppeln:
    • Normalkoppeln: II/I, I/P, II/P
  • Spielhilfen: Eine freie Kombination, Festkombinationen: Piano, Forte, Organo Pleno und Tutti. Handregistrierung, Auslöser.

Glocken

Das im Turm befindliche Geläut wurde 1947 vom Bochumer Verein für Gußstahlfabrikation in Versuchsrippe (V12) gefertigt. Weiterhin gibt es noch eine Bronzeglocke aus dem Jahre 1892 mit dem Schlagton h2+2, deren Gießer unbekannt ist.

Nr.
 
Name
 
Durchmesser
(mm)
Masse
(kg)
Schlagton
(HT-1/16)
Inschrift
 
1 Servatius 1510 1597 f1 –6 SERVATIUS-GLOCKE, Uhrglocke, Beierglocke - ST. SERVATIUS TUEATUR NOS („St. Servatius möge uns schützen“)[3]
2 Anna 1190 1060 as1 –5 ANNA-GLOCKE, Wandlungsglocke, Beierglocke - ST. ANNA SERVA NOS („St. Anna, behüte uns“)
3 Maria Königin 1060 738 b1 –7 MARIA-KÖNIGIN-GLOCKE, Beierglocke - REGINA PACIS PROTEGE NOS („Königin des Friedens, beschütze uns“)
4 Donatus 940 499 c2 –9 NEUE DONATUS-GLOCKE - ST. DONATUS DEFENDE NOS („Hl. Donatus, verteidige uns“)

Literatur

  • Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Nordrhein-Westfalen. Band 1: Rheinland. Bearbeitet von Claudia Euskirchen, Olaf Gisbertz, Ulrich Schäfer. Deutscher Kunstverlag, Berlin u. a. 2005, ISBN 3-422-03093-X.
  • Peter Jurgilewitsch, Wolfgang Pütz-Liebenow: Die Geschichte der Orgel in Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis. Bouvier, Bonn 1990, ISBN 3-416-80606-9.

Weblinks

Commons: St. Servatius, Bornheim (Rheinland) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Nordrhein-Westfalen. Band 1: Rheinland. 2005, S. 196.
  2. Bornheim – Sehenswürdigkeiten, Stadt Bornheim
  3. Gerhard Hoffs: Glocken im Dekanat Bornheim. PDF; S. 37–40.

Koordinaten: 50° 45′ 41,5″ N, 6° 59′ 22,8″ O