TSB Ec 3/5

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von StLB 130)
TSB Ec 3/5
BBÖ 130
StLB 130
43Ec35GTBi.jpg
Nummerierung: TSB 41–42
GTB 43–44
EZB 45–46
BBÖ 130.01–130.06
Anzahl: 6
Hersteller: SLM Winterthur
Baujahr(e): 1905, 1907
Ausmusterung: 1928/29 (BBÖ)
1957+65 (StLB)
Bauart: 1'C1'n2t
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 10'950 mm
Höhe: 4500 mm
Breite: 3150 mm
Fester Radstand: 3300 mm
Gesamtradstand: 7500 mm
Dienstmasse: 55,1 t
Radsatzfahrmasse: 12 t
Höchstgeschwindigkeit: 65 km/h (vor- und rückwärts)
Indizierte Leistung: 500 PS

Die E 3/5 war eine Personenzug-Tenderlokomotivreihe der Thunerseebahn (TSB). Die Lokomotiven verkehrten ursprünglich auch auf der Gürbetalbahn (GTB) und der Erlenbach-Zweisimmen-Bahn (EZB), und später auch auf der Spiez-Erlenbach-Bahn (SEB), also auf Bahnen die alle später in der BLS Lötschbergbahn aufgingen, und somit jetzt Strecken der jetzigen BLS AG sind.

Allgemeines

Die TSB beschaffte zusammen mit den anderen Berner Bahnen, insgesamt sechs Lokomotiven dieser Reihe zur Rationalisierung des Betriebes. Sie wurden untereinander freizügig eingesetzt. So konnte der Vorspanndienst eingeschränkt und das Wenden der Lokomotiven in den Endbahnhöfen vermieden werden.

Die von der Schweizerischen Lokomotivfabrik Winterthur (SLM) gelieferten Maschinen, kosteten zwischen 56'200.- und 63'000.- Schweizer Franken.

Nachdem die TSB 1920 elektrifiziert worden war, wurden die Maschinen auf der Bern-Neuenburg-Bahn (BN) eingesetzt. Als 1921/22 auch auf der BN der Dampfbetrieb endete, wurden die sechs Maschinen an die BBÖ nach Österreich verkauft.

Die BBÖ reihte sie als Reihe 130 ein und setzte sie im Verschub (Rangierdienst) ein. Als 1928/29 durch die Inbetriebnahme der Reihe 478 genügend leistungsfähige Verschublokomotiven zur Verfügung standen, schied die BBÖ vier Maschinen der 130er aus und verkaufte zwei Exemplare (130.04 ex GTB 44 und 130.03 ex GTB 43) an die Steiermärkischen Landesbahnen (StLB). Die StLB behielt die Bezeichnung der Lokomotiven bei und schied sie erst 1957 und 1965 aus ihrem Bestand.

Technisches

Es handelt sich hier um eine Zweizylinder-Tenderdampflokomotive des Typs Prairie, also einer beweglichen, vorlaufenden Laufachse, drei Triebachsen und einer beweglichen, nachlaufenden Laufachse mit der Achsfolge 1'C1'.

Sie besitzen einen Triebraddurchmesser von 1320 mm und sind für 65 km/h zugelassen. Das Fahrwerk war in einem 25 mm dicken Blechinnenrahmen eingebaut. Die vordere Laufachse ist mit einem Bissel-Deichselgestell, während die hintere mit Adams-Radialgestell ausgerüstet ist.

Die ersten drei Lokomotiven, konnten 7 m³ Wasser und 1,5 Tonnen Kohle mitführen. Bei den letzten drei wurde das Verhältnis zugunsten des Wasservorrates auf 8 m³ und 0,7 t geändert.

Der Kessel war für einen Betriebsdruck von 12 bar ausgelegt, und trug einen Dampfdom mit eingebauten Flachschiebern. Die Rostfläche beträgt 1,7 m², die Heizfläche der Feuerbüchse beträgt 7,6 m², womit die gesamte Heizfläche 113,1 m² beträgt. Es sind insgesamt 196 Siederohre mit einer Länge von je 3800 mm verbaut. Der Durchmesser der Zylinder beträgt 440 mm und der Kolbenhub 600 mm. Das Außentriebwerk mit mittlerer Triebachse wird mit einer Steuerung nach Bauart Walschaerts angesteuert.

Sie waren mit einer rückwärtigen Stellvorrichtung versehen, ebenfalls sind Bremsventile und Manometer doppelt vorhanden, während der Geschwindigkeitsmesser des Typs Hausshälter-Hasler über einen Spiegel betrachtet werden musste.

Die Bremsanlage besteht aus einer Handspindelbremse sowie einer automatischen Westinghousebremse, welche einseitig auf alle Räder wirkt. Es ist eine Handsandeinrichtung (Schwerkraft) für die Triebachsen eingebaut. Die Tragfedern sind bei den gekuppelten Achsen unter den Achsen, bei den Laufachsen über den Achsen angeordnet. Die Ausgleichshebel befinden sich zwischen der 1. und 2., 2. und 3. sowie 4. und 5. Achse.

Nummer Verwaltung BBÖ Nummer StmLB Hersteller Fabrik-
nummer
Baujahr Kauf Ausrangierung Verbleib Bemerkungen
41 TSB 130.01 - SLM 1667 1905 1921 1928 Abbruch
42 TSB 130.02 - SLM 1668 1905 1921 1928 Abbruch von 1916 bis 1921 im Besitz der SEB
43 GTB 130.03 130.03 SLM 1669 1905 1922/1929 1965 Abbruch
44 GTB 130.04 130.04 SLM 1828 1907 1922/1928 1957 Abbruch
45 EZB 130.05 - SLM 1829 1907 1922 1928 Abbruch
46 EZB 130.06 - SLM 1830 1907 1922 1929 Abbruch

Literatur

  • Alfred Moser: Der Dampfbetrieb der schweizerischen Eisenbahnen 1847–1966. 4. nachgeführte und ergänzte Auflage. Seiten 312–318 (6. Auflage ISBN 3-7643-0742-0)

Weblinks