Staatliche Feintechnikschule
Staatliche Feintechnikschule mit Technischem Gymnasium | |
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Altbau, Einweihung 1. Mai 1900. Werkstattbau von 1967. | |
Schulform | Berufsbildende Schule |
Gründung | 1900 |
Adresse |
Staatl. Feintechnikschule |
Land | Baden-Württemberg |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 48° 3′ 26″ N, 8° 31′ 35″ O |
Träger | staatlich |
Schüler | rund 630 (Stand: 2016) |
Lehrkräfte | 61 |
Website | feintechnikschule.de |
Die Staatliche Feintechnikschule mit Technischem Gymnasium in Villingen-Schwenningen ist eine berufliche Vollzeitschule in der Trägerschaft des Landes Baden-Württemberg und des Schwarzwald-Baar-Kreises. An ihr unterrichten derzeit 60 Lehrer rund 600 Schüler.
Schularten
Die Schule unterrichtet in fünf Schularten: ein dreijähriges Technisches Gymnasium, eine Fachschule für Technik, eine einjährige Meisterschule, eine dreijährige Berufsfachschule, an der Uhrmacher, Feinwerkmechaniker und Systemelektroniker eine vollständige Berufsausbildung erhalten, und ein Berufskolleg für Informations- und Kommunikationstechnik. An allgemeinbildenden Schulabschlüssen bietet die Schule die allgemeine Hochschulreife (Abitur) und die Fachhochschulreife. Alle übrigen Abschlüsse sind dem Realschulabschluss gleichgestellt.
Berufsfachschule
Die dreijährige Berufsfachschule gibt es in Baden-Württemberg nur zweimal (einmal noch in Furtwangen). Die Schüler erlernen nach einem mittleren Bildungsabschluss einen Beruf komplett an der Schule ohne dualen Partner. Es können folgende Ausbildungsabschlüsse erworben werden:
- Systemelektroniker
- Feinwerkmechaniker (mit Elektrofachschein)
- Uhrmacher (mit Europraktikum und WOSTEP-Partnerschule).
Die Uhrmacher bilden eine Landesfachklasse. Hier werden auch Schüler in dualer Ausbildung beschult.
Zusatzkurs Fachhochschulreife
In zusätzlichen Stunden kann während der Berufsausbildung noch die Fachhochschulreife erworben werden, die zum Studium an einer Fachhochschule berechtigt.
Berufskolleg
Das zweijährige Berufskolleg wird mit einem mittleren Bildungsabschluss besucht und führt zum Abschluss Informations- und Kommunikationstechnischer Assistent. Die Fachhochschulreife wird durch Zusatzunterricht in Deutsch, Englisch und Mathematik erworben.
Technisches Gymnasium
Das dreijährige Technische Gymnasium gliedert sich in die vier Profile Gestaltungs- und Medientechnik, Informationstechnik, Mechatronik und Umwelttechnik. Eingangsvoraussetzung ist die mittlere Reife mit einem Schnitt von 3,0 in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch. Abschluss ist das allgemeine Abitur. Ziel der Schule ist die Vorbereitung auf Ingenieur-Studiengänge, es können aber alle Studiengänge studiert werden.
Fachschule für Technik
In der Technikerschule erhält man den Abschluss Staatlich geprüfter Techniker. Es werden zwei Fachrichtungen angeboten.
Fachrichtung Feinwerktechnik
In der Fachrichtung Feinwerktechnik können die Berufsprofile Fertigungstechnik oder Informationselektronik besucht werden.
Fachrichtung Informationstechnik
Außerdem wird die Fachrichtung Informationstechnik angeboten, die den derzeitigen Abgängern zusätzlich zum Abitur auch noch einen zusätzlichen Abschluss in der Programmierung mit Java (Programmiersprache) gewährt.
Voll-/Teilzeitunterricht
Die Berufsprofile Fertigungstechnik und Informationselektronik werden als Vollzeitschule in zwei Jahren angeboten. Das Berufsprofil Fertigungstechnik wird zusätzlich als Teilzeitschule in vier Jahren angeboten.
Meisterschule
Die Meisterschule Industriemeister der Fachrichtung Metall dauert ein Jahr. Die Meisterschule Handwerksmeister der Fachrichtung Uhrmacherei dauert zehn Monate.
Geschichte
Die Staatliche Feintechnikschule wurde 1900 als königlich württembergische Fachschule für Feinmechanik, Elektromechanik und Uhrmacherei gegründet. Heute steht die Schule in der Trägerschaft des Landes Baden-Württemberg, das der Schule angegliederte Technische Gymnasium gehört zu den beruflichen Schulen des Schwarzwald-Baar-Kreises.
Zweck der Fachschule war es mit theoretischem und praktischem Unterricht Arbeiter, Werkführer und selbständige Gewerbetreibende heranzubilden. Nach drei Jahren (Vollausbau) hatte die Schule 61 Schüler. Bereits 1904 wurde der Schule ein Meisterkurs angegliedert. 1957 wurde die Fachschule für Technik gegründet. Die Schülerzahl erhöhte sich auf 200. 1967 wurde das Technische Gymnasium eröffnet. Es war landesweit eine der ersten Schulen dieses Typs und besaß seinerzeit zwei Parallelklassen; seit 2012 sind es vier. 2000 kam das einzügige Berufskolleg hinzu.
Schulleiter
- 1900 – 1909 F. Göpel
- 1909 – 1916 Wilhelm Sander
- 1916 – 1919 ohne offiziellen Leiter
- 1919 – 1923 Meidinger
- 1923 – 1937 Schlee
- 1937 – Dez. 1944 (Einstellung des Unterrichts) Paul Gittinger
- 1947 – 1967 Albert Ernst
- 1967 – 1978 K. H. Estermann
- 1978 – 1995 Helmut Bölch
- 1995 – 2002 Werner Bogenschütz
- 2002 – 2013 Annemarie Conradt-Mach
- seit 2013 Thomas Ettwein
Multimedia
Die Schule besitzt 280 Rechner. Davon sind die meisten in sieben Computerlabors untergebracht. In den Klassenzimmern stehen für Präsentationen und die Klassenbuchführung Laptops zur Verfügung. Für Schüler gibt es frei zugängliche PCs. In den meisten Klassenzimmern sind interaktive Whiteboards angebracht. Außerdem gibt es für Lehrer und Schüler ein frei zugängliches WLAN-Netz. Seit dem Schuljahr 2019/2020 gibt es außerdem eine iPad-Klasse in der jeder Schüler mit einem eigenen iPad ausgestattet ist.[1]
Gebäude
Die Schule besitzt noch das Gründungsgebäude von 1900. Dieses beherbergt die sieben große Theorieklassenzimmer, drei Computerräume und drei Labors. Eine große Erweiterung wurde 1967 eingeweiht: Ein Werkstattbau, ein Verwaltungsbau und ein Zwischenbau. Die Nutzungsfläche stieg um das Dreifache. Ein viertes Gebäude mit einer Aula, sechs Klassenzimmern und einigen weiteren kleineren Räumen kam 2008[2] hinzu. Um Platz für neue Maschinen zu schaffen, wurden im Juni 2014 einige Werkstätten an die Gewerbeschule Villingen-Schwenningen ausgelagert.
Vereine
Die Schule besitzt drei Fördervereine: Der älteste Verein ist die Vereinigung ehemaliger Schüler der Feintechnikschule Villingen-Schwenningen e.V. Diese wurde 1911 gegründet. Ihre Mitglieder sind ehemalige Schüler der Berufsfachschule, des Berufskollegs, der Technikerschule und der Meisterschule. Das Technische Gymnasium hat einen eigenen Verein: Verein der Freunde des Technischen Gymnasiums e.V. Die Schule macht kaum duale Ausbildung und möchte dennoch einen guten Kontakt mit der lokalen Wirtschaft pflegen, die Abnehmer der Schüler ist. Zu diesem Zweck wurde der Förderkreis Feintechnikschule Villingen-Schwenningen e.V. gegründet.
Alle drei Vereine betreiben Lobbyarbeit für die Schule und finanzieren unbürokratisch Dinge, die die öffentliche Hand nicht finanziert.
Publikationen
Die drei Schulvereine geben einmal jährlich, jeweils im Mai, das fts-Magazin heraus.
Partnerschulen
Mit folgenden Partnerschulen findet ein regelmäßiger Schüleraustausch statt:
- Ningbo Polytechnic (China)[3]
- Lycée Polyvalent Jean-Baptiste Schwilgué (Frankreich)[4]
Einzelnachweise
- ↑ Schwarzwälder Bote, Oberndorf Germany: Villingen-Schwenningen: Hier wird mit dem iPad gelernt. In: www.schwarzwaelder-bote.de. 16. Juli 2019, abgerufen am 18. Oktober 2019.
- ↑ Schulleitung Gestern-heute-morgen [Gespräch zwischen Annemarie Conradt-Mach, Thomas Ettwein und Udo Held]. Netzversion.
- ↑ Chinafahrt. Abgerufen am 7. April 2017.
- ↑ Au-evoir. Abgerufen am 7. April 2017.