Stadion am Wasserturm (Forst (Lausitz))

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Stadion am Wasserturm
Frühere Namen

Franz-Seldte-Kampfbahn (1933–1945)
Stadion der Einheit (1949–1990)

Daten
Ort Jahnstraße 4
Deutschland 03149 Forst (Lausitz), Deutschland
Koordinaten 51° 44′ 13,9″ N, 14° 38′ 29,7″ OKoordinaten: 51° 44′ 13,9″ N, 14° 38′ 29,7″ O
Eröffnung 1921
Oberfläche Naturrasen
Aschenbahn
Heimspielbetrieb
Lage
Stadion am Wasserturm (Forst (Lausitz)) (Brandenburg)

Das Stadion am Wasserturm ist ein Fußballstadion mit Leichtathletikanlage in der brandenburgischen Kreisstadt Forst (Lausitz) in unmittelbarer Nähe zum Wasserturm Forst (Lausitz).

Geschichte

Schlagballspielerfigur am Stadion

Das städtische Stadion wurde im Jahr 1921 eröffnet und bestand neben dem Fußballfeld aus einer Aschenbahn, Weit-, Hoch- und Stabhochsprunganlagen sowie Anlagen für Kugelstoßen, Diskus- und Hammerwurf.[1] Bei der deutschen Fußballmeisterschaft 1924/25 wurde das Achtelfinale zwischen dem FC Viktoria Forst und Schwarz-Weiß Essen vor 7.000 Zuschauern im Forster Stadion ausgetragen.[2] Essen setzte sich mit 2:1 durch. Das Halbfinale der Ostdeutschen ATSB-Fußballmeisterschaft 1925/26 wurde ebenfalls im Stadion am Wasserturm ausgetragen.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde das Stadion in Franz-Seldte-Kampfbahn umbenannt.[3] Auch in dieser Zeit wurde das Stadion für etliche Fußballspiele genutzt, so gab es zum Beispiel am 2. September 1934 ein Freundschaftsspiel zwischen dem Dresdner SC und einer Forster Kreisauswahl vor 4.000 Zuschauern, welches Dresden mit 7:1 gewann.[4]

Zu DDR-Zeiten wurde das Stadion in Stadion der Einheit umbenannt. Die SG Forst-Mitte nutzte es für die Spielzeiten in der Fußball-Landesklasse Brandenburg 1946–1952. Das Finale der Fußball-Landesklasse Brandenburg 1947/48 zwischen der SG Cottbus-Ost und der SG Babelsberg fand vor 14.000 Zuschauern im Forster Stadion statt.[5] Der Lokalrivale Einheit Forst nutzte das Stadion ebenfalls, jedoch nur für Freundschaftsspiele gegen höherklassige Gegner. Die ASG Vorwärts Cottbus spielte im Stadion Ende der 60er Jahre mindestens eine Saison in der zweitklassigen DDR-Liga. 9.000 Zuschauer verfolgten das Spiel Vorwärts Cottbus gegen Energie Cottbus.[6] Die zweite Mannschaft von Vorwärts Cottbus trug ihre Heimspiele in der Bezirksliga Cottbus in den Saisons 1965/66 und 1966/67 ebenfalls im Forster Stadion aus.[7] Des Weiteren fanden im Stadion der Einheit verschiedene Leichtathletikwettkämpfe und die Spartakiade statt. 1961 war das Stadion Etappenziel der Eröffnungsetappe der DDR-Rundfahrt. Zudem war das Stadion Bestandteil der von 1954 bis 1975 in unmittelbarer Nähe beheimateten Kinder- und Jugendsportschule, Vorgänger der Lausitzer Sportschule Cottbus.[6]

Seit der Wende sind der unterklassig spielende ESV Forst (Fußball) und der LTSV Forst 1990 (Leichtathletik) Pächter des Stadions. Die Bausubstanz verfällt zusehends. Es ist geplant, das Stadion mitsamt Anlagen zum hundertjährigen Jubiläum zu modernisieren.[1]

Einzelnachweise

  1. a b Die Pläne für den »Jahn-Sportpark« sind schon fertig. Stadion am Wasserturm soll komplett erneuert werden. 21. Januar 2014, abgerufen am 17. Mai 2016.
  2. IFFHS: Libero Spezial Deutsch – Der Deutsche Fußball 1920–1933 Nr. D6/D7, 1993, S. 30.
  3. Stadtplan Forst (Lausitz) 1934. Niederlausitzer Verlag, Guben 2004, ISBN 3-935881-21-5.
  4. Sorauer Tageblatt. 3. September 1934, abgerufen am 24. Januar 2017.
  5. DSFS (Hrsg.): Fußball in der sowjetischen Besatzungszone und in Berlin 1945–1949 Vier Jahre ostdeutscher Fußball in Daten, Fakten und Zahlen. Band 1. Berlin 2016.
  6. a b Forst: Schlagballwerfer mit Ball am Stadion. In: Märkischer Bote. CGA Verlag, 17. März 2012, abgerufen am 17. Mai 2016.
  7. SV Großräschen Saison 1965/66. Abgerufen am 19. Mai 2016.SV Großräschen Saison 1966/67. Abgerufen am 19. Mai 2016.