Stadtbrand von Tirschenreuth 1814
Der Stadtbrand von Tirschenreuth 1814 war ein Stadtbrand, der nahezu die gesamte bayerische Stadt Tirschenreuth zerstörte. Sie ereignete sich am 30. Juli 1814 und war nach dem Einfall schwedischer Truppen während des Dreißigjährigen Krieges die schlimmste Katastrophe für die Stadt.
Verlauf
Das Feuer wurde zwischen neun und zehn Uhr vormittags in der Scheune des Zeugmachers Joseph Scherbaum entdeckt.[1] Innerhalb kurzer Zeit breitete sich das Feuer vom Haus des Schmieds auf die Nachbarhäuser aus. Nachdem das Feuer vier Stunden lang gewütet hatte, war die Stadt vollständig zerstört. Nur der Pfarrhof, drei benachbarte kleine Häuser und die Hälfte der Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt sowie der außerhalb der Stadt gelegene Fischhof blieben erhalten.[2]
In der Stadt wurden insgesamt 907 Gebäude, davon 307 Haupt- und 600 Nebengebäude, vom Feuer zerstört. Begünstigt wurde die schnelle Ausbreitung des Feuers durch die enge Bebauung und die schmalen Gassen, da die Stadtmauer auf der einen Seite und die beiden Stadtteiche auf der anderen Seite, die die Stadt umgeben hatten und erst einige Jahre zuvor trockengelegt wurden, der großflächigen Ausbreitung Grenzen gesetzt hätten.
Folgen
Für das Stadtbild von Tirschenreuth war dieses Ereignis folgenschwer. Beim Wiederaufbau verzichtete man auf die Giebelfronten der Häuser am Marktplatz und auch das Rathaus wurde ohne Staffelgiebel und Dachreiter errichtet. Auf den Wiederaufbau des Tirschenreuther Schlosses wurde ganz verzichtet. Dem Stadtbrand folgte in den Jahren darauf eine Hungersnot.
Am 28. Januar 1819 feierte die Stadt ihre Wiedererbauung nach dem Stadtbrand. Die Kollekte im gesamten Königreich trug rund 42.000 Gulden zusammen, der bayerische König Maximilian I. Joseph spendete 1000 Gulden von seinem Vermögen und nochmals 12.000 Baumstämme aus königlichem Forst für den Wiederaufbau.[3]