Stadtteilfriedhof Ahlem

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Die 1913 erbaute Kapelle mit dem – ebenfalls denkmalgeschützten – Friedhofseingang im Ahlemer Holz auf dem Mönckeberg.
Gräberreihe

Der Stadtteilfriedhof Ahlem[1] (auch: Stadtfriedhof Ahlem,[2] Ahlemer Friedhof[3] oder Ahlemer Waldfriedhof)[4] in Hannover ist ein Anfang des 20. Jahrhunderts angelegter Friedhof im heute hannoverschen Stadtteil Ahlem, und über den Stadtrand der niedersächsischen Landeshauptstadt hinaus, teilweise auch auf dem Gebiet der Stadt Letter zwischen Letter-Süd und Harenberg.[3] Die Grünfläche von rund 5 Hektar Ausdehnung, die als „Stadtteilfriedhof“ der Beisetzung und dem Gedenken ausschließlich von ehemaligen Bewohnern des Stadtteiles dient,[1] ist in seinem südlichen, dem Ahlemer Holz zugewandten Teil als denkmalwert eingestuft. Standort des Geländes mit seiner denkmalgeschützten Kapelle ist das westliche Ende der Mönckebergallee,[3] die zum Ahlemer Holz und dem Mönckeberg hinaufführt.[5] Fahrradfahrer erreichen den unmittelbar am Grünen Ring der Region Hannover gelegenen Friedhof über die – blauen – Wegemarkierungen.[2]

Geschichte

Das vor dem Friedhof aufgestellte Denkmal für die Toten beider Weltkriege

Die ältesten bekannten Gräber in und um Ahlem sollen bei der Abtragung des Buchenberges südöstlich des ehemaligen Dorfes gefunden worden sein. Aus diesem vermutlich größten Gräberfeld im Gebiet rund um die Stadt Hannover sollen hunderte von tönernen Urnen aus der Zeit der Völkerwanderung gefunden worden sein, von denen rund 20 der besterhaltenen in den Besitz des seinerzeitigen „Provinzialmuseums“ gelangten,[6] dem heutigen Niedersächsischen Landesmuseum.[7]

Der heutige Friedhof wurde noch zur Zeit des Deutschen Kaiserreichs 1913 angelegt, am oberen Ende eines alten Feldweges, der unter dem Namen Holzweg durch das Ahlemer Holz und zum Mönckeberg hinaufführte. Dieser Weg wurde nach der Zeit des Nationalsozialismus und dem Zweiten Weltkrieg um das Jahr 1950 in Friedrich-Ebert-Straße umbenannt, nach dem demokratisch gewählten ehemaligen Reichspräsidenten Friedrich Ebert.[5] Ebenfalls aus der Nachkriegszeit stammt das unweit des Friedhofes aufgestellte Denkmal für die Toten beider Weltkriege.[3] Erst 1975,[5] dem Jahr nach der Eingemeindung Ahlems in die niedersächsische Landeshauptstadt,[8] erhielt die zum Friedhof führende Allee ihren heutigen Namen Mönckebergallee.[5]

Gräber bekannter Persönlichkeiten (Auswahl)

Blick durch die denkmalwerte Gartenanlage auf das Grabmal um die Familie des Unternehmers Richard Lattorf

Siehe auch

Weblinks

Commons: Stadtteilfriedhof Ahlem (Hannover) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Peter Schulze: Friedhöfe. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 193–196, hier: S. 194.
  2. a b Vergleiche etwa die Radwege- und Freizeitkarte Hannover 1 : 20000. Hrsg.: Der Oberbürgermeister, Landeshauptstadt Hannover, Geoinformation, 2011
  3. a b c d Ilse Rüttgerodt-Riechmann: Ortskarte Ahlem, sowie Ahlem. In: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Baudenkmale in Niedersachsen, Stadt Hannover, Teil 2, Bd. 10.2, hrsg. von Hans-Herbert Möller, Niedersächsisches Landesverwaltungsamt – Institut für Denkmalpflege, Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Braunschweig 1985, ISBN 3-528-06208-8, S. 56f., 171ff.; sowie Ahlem im Addendum: Verzeichnis der Baudenkmale gem. § 4 (NDSchG) (ausgenommen Baudenkmale der archäologischen Denkmalpflege), Stand: 1. Juli 1985, S. 26
  4. a b Waldemar R. Röhrbein: Lattorf, Richard. In: Dirk Böttcher, Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 223; online über Google-Bücher
  5. a b c d Helmut Zimmermann: Mönckebergallee, in ders.: Die Strassennamen der Landeshauptstadt Hannover, Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1992, ISBN 3-7752-6120-6, S. 175
  6. Walter Nowothnig: Brandgräber der Völkerwanderungszeit im südlichen Niedersachsen ( = Göttinger Schriften zur Vor- und Frühgeschichte, Bd. 4), Neumünster: Wachholtz, 1964, S. 13 u.ö.; Vorschau über Google-Bücher
  7. Ines Katenhusen, Waldemar R. Röhrbein: Niedersächsisches Landesmuseum. In: Stadtlexikon Hannover, S. 473ff.
  8. Klaus Mlynek: Eingemeindungen. In: Stadtlexikon Hannover, S. 153
  9. Dirk Böttcher: Bergengruen, Hermann Hartmut. In: Stadtlexikon Hannover, S. 59

Koordinaten: 52° 23′ 5″ N, 9° 39′ 6,8″ O