Sevinghausen

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Kirche Herz Jesu, Sevinghausen

Sevinghausen ist ein am Hellweg gelegener Ortsteil von Höntrop, Stadtteil des Stadtbezirks Wattenscheid der Stadt Bochum an der Grenze zu Essen. Die einstige Gemeinde hat sich bis heute viele ländliche Züge bewahrt. Der Name geht auf die ehemalige Wasserburg Haus Sevinghausen zurück. Die im westfälischen Raum zweitfrüheste Erwähnung der Bezeichnung „Hellweg“ im Jahr 1291 ist mit dem Sevinghauser Siedlungsteil Stalleiken verbunden.[1]

Geschichte

Die Pilgerkapelle St. Bartholomäus wurde erstmals 1395 erwähnt, und schon um 1364 bestand hier ein Hospital, das auch Jakobspilger aufnahm. Um dieses Hospital bildete sich langsam der Kern des Stadtteils, der Ortsteil Stalleiken. Der Hackmannsche Hof, später Kümmel-Kopp, besaß seit dem Dreißigjährigen Krieg das Braurecht und Schankrecht.

Um 1798 zählte man 21 Bauernhöfe und Kotten. Lebten im Jahre 1871 nur 429 Einwohner auf einer Fläche von 304 Hektar, waren es 1905 schon 1719 Menschen. Die Zeche Fröhliche Morgensonne bot viel Arbeit. Heute befindet sich an gleicher Stelle das „Industriegebiet West“. Von 1908 bis 1909 wurde die vom Architekten Josef Franke entworfene katholische Kirche Herz Jesu gebaut. Die evangelische Kirche errichtete eine Schule. Man verfügte über ein eigenes Spritzenhaus.

Durch das Inkrafttreten des Gesetzes über die Neuregelung der kommunalen Grenzen im rheinisch-westfälischen Industriebezirke am 1. April 1926 wurde Sevinghausen nach Wattenscheid eingemeindet.[2] Am 1. Januar 1975 kam Sevinghausen mit Wattenscheid zu Bochum.[3]

Das Heimatmuseum Helfs Hof bewahrt Relikte aus der vorindustriellen Zeit. Der ortseigene Fußballverein ist der FSV Sevinghausen 1980. Alljährlich findet ein Gänsereiten statt.

Literatur

Weblinks

Commons: Bochum-Sevinghausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Zitat Hermann Rothert: „Erwähnt sei (...), daß der Name Hellweg in Westfalen urkundlich erst verhältnismäßig spät zu belegen ist. Im Jahre 1280 wird die curtis in Selehorst (Selhorst Kr. Wiedenbrück), quae appellatur Helewech (WUB III 1116) genannt, im Jahre 1291 erscheinen bona de Helewech (Helfshof in Stalleiken bei Wattenscheid (?) WUB VII 2206).“ in: Georg Niemeier und Hermann Rothert: Der Stadtplan von Soest, in: Westfälische Zeitschrift 103/104, 1954, S. 30–92, hier S. 88 (https://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/txt/wz-9673.pdf)
  2. Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 282.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 329.

Koordinaten: 51° 28′ N, 7° 8′ O