Stampede
Stampede [stæmˈpiːd] bezeichnet ursprünglich eine unvermittelte Fluchtbewegung innerhalb einer Tierherde, die die gesamte Herde erfasst und diese unkontrollierbar macht. Später wurde die Bezeichnung auch auf die Dynamik von Menschenmassen übertragen, insbesondere auf Massenpaniken.[1] In beiden Bedeutungen wird das Wort auch in deutschsprachigen Publikationen gelegentlich verwendet.[2]
Die Bezeichnung Stampede ist abgeleitet vom gleichbedeutenden mexikanisch-spanischen Wort estampida und gelangte aus dem amerikanischen Englisch in den deutschen Sprachgebrauch. Stampedes waren im Westen der USA zur Zeit der großen Rinderherden ein gefürchtetes Phänomen und sind daher auch ein wiederkehrendes Handlungselement in Wildwestromanen und -filmen, etwa in Red River (1948). Im Westen der USA und in Kanada bezeichnet Stampede heute auch ein Volksfest mit Rodeo, Ausstellungen, Wettbewerben und Tanz, wie die Calgary Stampede.
Die Ursache für das Ausbrechen einer Tierherde kann nicht immer festgestellt werden. Verschiedene Formen von Beunruhigung können das Verhalten auslösen, beispielsweise Personen, Lärmquellen oder Raubtiere.[3] Auch beunruhigte Herdentiere können das plötzliche Fluchtverhalten einer Herde auslösen.[4] Im Dunkeln kann eine Stampede besonders leicht ausgelöst werden, wenn die Tiere die um sie herum stattfindenden Vorgänge nicht sehen können.[5] In Gebieten mit dichtem Verkehrsnetz können ausbrechende Tierherden auf Straßen geraten und Unfälle verursachen.[6]
Massenbewegungen bei Menschenansammlungen mit Verletzten und Toten haben ihre Ursache häufig in ungeeignetem Verhalten oder mangelnden Schutzmaßnahmen bei der Lenkung der Menschenmassen.[7]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Faisel T. Illiyas et al.: Human stampedes during religious festivals. In: International Journal of Disaster Risk Reduction. Bd. 5, 2013, S. 10–18, doi:10.1016/j.ijdrr.2013.09.003
- ↑ Stampede. In: Broder Carstensen und Ulrich Busse: Anglizismen-Wörterbuch: der Einfluss des Englischen auf den deutschen Wortschatz nach 1945. Verlag Walter de Gruyter, Berlin und New York 2001. Bd. 3, S. 1399.
- ↑ Herde der Naturschutzstation dezimiert – 40 tote Schafe nach Wolfsangriff bei Niesky
- ↑ Auto kracht in entlaufene Pferde
- ↑ Fay E. Ward: The cowboy at work, Courier Dover Publications, 2003
- ↑ Abendzeitung: 500 Schafe rennen auf Straße – mehr als 30 werden überfahren
- ↑ Amanda Ripley: How not to get trampled at the inauguration.