Statocyste

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Schema einer Statozyste: Rezeptorzellen (rot), Statolith (blau), Sensible Nervenfasern (schwarz)

Statocysten (altgriechisch στάτος státos, deutsch ‚stehend‘ und

κύστις

) sind Gleichgewichtsorgane bei wirbellosen Tieren, die aus einer mit Flüssigkeit gefüllten Blase bestehen, in welcher ein oder mehrere Statolithen (ein Kalk- oder Sandkorn) liegen. Bei Bewegungen kommt der Statolith an die Sinneshärchen der Hülle und reizt diese. Der Reiz wird an das Nervensystem weitergeleitet und dient zur räumlichen Orientierung.[1]

Viele wirbellose Tiere besitzen Statocysten, beispielsweise Insekten, Quallen oder Krebstiere. Bei Quallen sitzen sie an den Rändern, während sie sich bei Krebstieren häufig am Fuß der Fühler befinden.[1]

In Experimenten ist es gelungen, die Statolithen gegen Metallspäne auszutauschen und diese durch magnetische Felder nach oben zu ziehen. Daraufhin schwammen die Krebse verkehrt herum.[1]

In Pflanzenwurzeln, genauer der Wurzelhaube, sind hingegen Statocyten für den Gravitropismus der Pflanzen von Bedeutung.

Einzelnachweise

  1. a b c Neil A. Campbell: Biology. 8. Auflage. Pearson Benjamin Cummings, San Francisco 2008, ISBN 978-0-321-53616-7, S. 1092.