Steal This Book

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Steal This Book ist ein Buch von Abbie Hoffman. Das 1970 geschriebene und 1971 veröffentlichte Buch steht exemplarisch für die Gegenkultur der sechziger Jahre. Das Buch verkaufte sich zwischen April und November 1971 mehr als eine Viertelmillion Mal.[1]

Das Buch konzentriert sich hauptsächlich auf Möglichkeiten, auf jede erdenkliche Weise gegen die Regierung und gegen Unternehmen zu kämpfen. Das Buch ist in Form eines Leitfadens für die Jugend geschrieben. Hoffman, selbst ein politischer und sozialer Aktivist, nutzte viele seiner eigenen Aktivitäten als Inspiration für einige seiner Ratschläge in „Steal This Book“.[2]

Entstehung

Die Hauptautor des Buches, Abbie Hoffman, war einer der einflussreichsten und bekanntesten nordamerikanischen Aktivisten der späten 1960er und frühen 1970er Jahre und erlangte Berühmtheit durch seine Führung bei Protesten gegen den Vietnamkrieg. In der Einleitung schreibt Hoffman das 50 Personen an der Entstehung von Steal This Book beteiligt waren. Izak Haber und Bert Cohen werden auf der Titelseite als „Mitverschwörer“ bzw. „Mittäter“ genannt. Steal This Book wurde im Gesellschaftlichen Klima der Gegenkultur geschrieben, in der der Widerstand gegen Tradition und Regierung weit verbreitet war und das Experimentieren mit neuen Lebensweisen ermutigt wurde. Als das Buch veröffentlicht wurde, setzte es sich in der neuen Linken durch, besonders unter Studenten auf College-Campussen wie der Brandeis University, wo Hoffman Student gewesen war.[3]

Inhalt

Steal This Book ist inhaltlich in drei Sektionen geteilt: „Survive! (Überlebe)“, „Fight! (Kämpfe)“ und „Liberate! (Befreie)“. Es gibt auch eine Einleitung, welche Organisationen listet, und einen Anhang der Bücher listet, die es Wert sind, gestohlen zu werden.

„Survive! (Überlebe)“ gibt Informationen und Methoden, um Waren und Dienstleistungen kostenlos oder zu ermäßigten Preisen zu erhalten. Eine breite Palette von Dingen wird abgedeckt, darunter Lebensmittel, Kleidung, Möbel, Transportmittel, Land, Vieh, Wohnungen, Bildung, medizinische Versorgung, Kommunikation, Unterhaltung, Geld und Drogen. Es gibt weitere Ratschläge zu Schneckenmünzen, Betteln, Wohlfahrt, Ladendiebstahl, Anbau von Cannabis und Gründung einer Kommune.

„Fight! (Kämpfe)“ beinhaltet Kapitel über die Gründung einer Untergrundpresse, Sendungen über Guerilla-Radio oder Guerilla-Fernsehen, gewaltfreie Demonstrationen und wie man sich schützt, wenn sie gewalttätig werden, wie man eine Auswahl an selbstgebauten Bomben herstellt, Erste Hilfe für Straßenkämpfer, Rechtsberatung, wie man politisches Asyl sucht, Guerillakrieg, Waffengesetze und Ausweispapiere.

Der letzte Abschnitt, „Liberate!“, enthält Informationen speziell zu vier Großstädten: New York City, Chicago, Los Angeles und San Francisco Anleitung zur Gründung einer Untergrundpresse oder eines Untergrundradiosenders, Anweisungen für nicht gewaltätige Demonstrationen und wie du dich selbstschützt wenn diese gewaltätig werden. Des Weiteren wird erklärt wie du hausgemachte Bomben machst, erstes Wissen für Straßenkämpfer, Rechtsberatung, wie man politisches Asyl sucht, der Umgang mit Guerillakrieg, Waffengesetzen und Ausweispapieren werden thematisiert.

Hoffman verwendet den Slang seiner Subkultur, zum Beispiel, wenn er sein Land als „ Amerika “ bezeichnet. In dem Buch nennt Hoffman Amerika das „Schweinereich“ und behauptet, dass es nicht unmoralisch sei, von ihm zu stehlen – tatsächlich, schrieb Hoffman, sei es unmoralisch, dies nicht zu tun.[4] Der Begriff wurde von den Yippies aufgegriffen und von der sogenannten „ Woodstock-Nation “[5] weit verbreitet. Einige der Informationen in dem Buch sind inzwischen aus technologischen oder regulatorischen Gründen veraltet, aber das Buch spiegelt ikonisch den Hippie- Zeitgeist wider.[6]

Publikation und Tragweite

Steal This Book wurde von mindestens 30 Verlagen abgelehnt, bevor Hoffmann mit seinen eigenen Verlag gründete und es in den Druck gehen konnte. Einige der Verleger lehnten das Buch aus moralischem Widerstand gegen seinen Inhalt ab, während andere Angst vor der Regierung hatten. Einige Redakteure befürchteten eine negative Reaktion der Buchhändler, sowohl auf den Titel als auch auf den Inhalt. Diese Befürchtung erwies sich als begründet; In den USA waren viele regionale Händler und Buchhandlungen nicht bereit, das Buch zu führen. In Kanada wurde es von der Regierung verboten.

Als es in den Druck kam, hatte Steal This Book viele Leser und wurde vor allem durch Mundpropaganda zum Bestseller. Dotson Rader beschrieb es in der New York Times als ein „notwendiges“ Werk „der Warnung und des praktischen Wissens“, das mit „Sanftheit und Zuneigung“ geschrieben worden sei. Er schrieb, dass das Buch keine Rezensionen erhalten habe und dass nur eine Zeitung eine Anzeige zugelassen habe, obwohl das Buch 100.000 Exemplare verkauft habe. Rader empfand die „bemerkenswerte“ Unterdrückung des Buches als eine Form „furchterregender Zensur“.[7] Hoffman wurde mit den Worten zitiert: „Es ist peinlich, wenn man versucht, die Regierung zu stürzen und auf der Bestsellerliste landet.“

Steal this Book -Daten zum Buch
Cover von Steal This Book
Autor Abbie Hoffmann
Land Vereinigte Staaten
Sprache Englisch
Verleger Pirate Editions / Grove Press
Veröffentlichungsdatum 1971
Seiten 308 +xii, Abbildungen, Bibliographie
ISBN 1-56858-053-3
OCLC 32589277
Dewey-Dezimalzahl 335/.83 20
LC-Klasse HX843.7.H64 A3 1971a

Externe Links

Einzelnachweise

  1. Bill Hartel: Steal This Book-Abbie's Magnum Opus. 26. August 1996.
  2. Douglas O. Linder: The Chicago Seven Conspiracy Trial. UMKC School of Law. 21. Februar 2012.
  3. Todd Gitlin: The Sixties: Years of Hope, Days of Rage. Bantam, Toronto 1987, ISBN 978-0-553-05233-6 (Online).
  4. Jonah Raskin: For the Hell of It. University of California Press, Berkeley 1996, ISBN 0-520-21379-3 (Online).
  5. Randy Harris: The Linguistics Wars. Oxford University Press, Oxford Oxfordshire 1993, ISBN 0-19-509834-X (Online).
  6. Nicholas Lezard: Direct action. In: The Guardian. 25. Mai 2002, abgerufen am 26. April 2020.
  7. Dotson Rader: Book Review: Steal This Book. In: The New York Times. 18. Juli 1971, S. BR19, abgerufen am 27. September 2022.