Stega

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Die Stega (Abk. für Statistische Gesellschaft) war der Tarnname einer geheimen Organisation des Heereswaffenamtes und des Reichsverbandes der Deutschen Industrie in der Weimarer Republik. Sie diente, entgegen den Bestimmungen des Versailler Vertrages, der geheimen Wiederbewaffnung Deutschlands, in dem sie die Mobilmachung der Rüstungsindustrie plante.

Die Organisation

Die Stega wurde am 26. Januar 1926 gegründet. Sie bestand aus der Hauptkommission und einer Reihe von Regionalkommissionen. Die Tätigkeit war ehrenamtlich. Erster Arbeitsschwerpunkt war das „Stega-Programm“, in dem die Fertigungsmöglichkeiten für Rüstungsgüter erkundet wurden.

Von der Interalliierte Militär-Kontrollkommission zugelassen waren 12 Rüstungsfabriken. Die Reichswehr stattete ab 1924 50 „schwarze“ Fabriken aus eigenen Mitteln und illegal beschafften Maschinen aus. Darunter waren die Metallwarenfabrik Treuenbritzen, die Lindener Zündhütchenfabrik, die Fabrik Dr. E. Loeffellad in Donauwörth, die Schichau-Werke in Elbling, die Lignose AG Schönebeck und die Erfurter Maschinenfabrik.[1]

In einem Dokument des Heereswaffenamts vom September 1929 wurden 25 Industrielle und ihre Beziehungen zur Stega und anderen militärischen Abteilungen aufgelistet. Die bedeutendsten vier davon waren laut Helmut Maier: Carl Duisberg, Albert Vögler, Max Heinhold und Friedrich Körber. Nach Maier erschlossen sich über diese 4 Persönlichkeiten die Strukturen des militärisch-industriellen-wissenschaftlichen Komplexes und die systematische Durchdringung aller Teilbereiche vom Rohstoff bis in das Rüstungsendprodukt.[2]

Mitglieder

Vorsitzender

Hauptkommission

Arbeitsausschuss

  • Wilhelm Landmann
  • Raschig
  • Kurt Sorge
  • Arbogast von Düring (Geschäftsführer)

Leiter der Regionalkommissionen

Literatur

  • Ernst Willi Hansen: Reichswehr und Industrie. Rüstungswirtschaftliche Zusammenarbeit und wirtschaftliche Mobilmachungsvorbereitungen 1923–1932. Harald Boldt, Boppard 1978 ISBN 3764616865, passim

Einzelnachweise

  1. Hansen, S. 59 und 179.
  2. Helmut Maier: Forschung als Waffe. Göttingen 2007, Band 1, S. 276 f.