Stephan Hostettler

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Stephan Hostettler (* 20. Juni 1966) ist ein Schweizer Unternehmensberater im Bereich Vergütungsfragen, wertorientierte Unternehmensführung sowie Corporate Governance.[1] Daneben ist er als Lehrbeauftragter und Buchautor sowie als Verwaltungsrat tätig.

Werdegang

Hostettler schloss sein Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Universität St. Gallen 1992 mit dem Lizentiat (lic. oec. HSG) ab. 1996 erfolgte die Promotion an derselben Hochschule. Das Thema der von Giorgio Behr betreuten Dissertation war Das Konzept des Economic Value Added (EVA) als Unternehmensbewertungs- und -führungsinstrument.[2]

Nach Tätigkeiten u. a. in der Finanzanalyse bei der UBS in Zürich und London, als Unternehmensberater bei Stern Stewart & Co in New York und als Partner bei getAbstract in New York und Luzern gründete Hostettler 2002 sein eigenes Beratungsunternehmen HCM International AG. Beim SwissBoardForum, einer schweizweiten Plattform für Verwaltungsrats-Themen und Corporate Governance, amtiert er seit 2009 als Mitglied des Vorstandes.[2]

Seit 2003 ist Hostettler Lehrbeauftragter für Corporate Governance an der Universität St. Gallen. Durch seine dortige Lehrtätigkeit und seine Publikationen wurde er als Experte im Bereich der Corporate Governance, wertbasiertem Management und der Managementvergütung bekannt. Außerdem ist er Leiter des Center for Governance & Compensation an der privaten Business School SGMI Management Institut St. Gallen.[3]

Konzepte

Führung und Geld trennen

Hostettler spricht sich für die Trennung der beiden Bereiche Führung und Geld aus. Der Ansatz besteht darin, vom traditionellen Bonusplan zum Modell der rollen- und stufengerechten Erfolgsbeteiligung zu wechseln. Der eigene Lohn soll fortan nicht mehr als Honorierung der persönlichen Leistung von Mitarbeitenden verstanden werden, sondern als Form der Wertschätzung für den gemeinsamen Erfolg.[4] Das transparente System verhindert Missgunst und erhöht die Motivation aller Mitarbeitenden zur Zusammenarbeit. Die individuelle Leistung hat zwar keinen direkten Einfluss mehr auf den Bonus, wird aber beispielsweise bei Beförderungen und Aufgaben/Rollenverteilung berücksichtigt.[5]

Erfolg messen und Leistungen beurteilen

Einen zweiten Schwerpunkt von Hostettler bildet die Frage, wie Erfolg gemessen und entsprechende Leistungen beurteilt werden können. Durch die Entwicklung einer sogenannten Eigentümerstrategie kann ein gemeinsames Verständnis von «Erfolg» zwischen Eigentümer, Aufsichts-/Beiratsgremien sowie operativer Leitung in einem Unternehmen etabliert werden. Anschließend kann in einem ersten Schritt festgelegt werden, wie eine Organisation die Performance misst, die zum Erreichen des Erfolges erforderlich ist. Dabei ist nicht nur die Höhe, sondern vor allem auch die Qualität des Erfolges wesentlich. Als Zweites sollte festgelegt werden, wie die Mitarbeitenden gemäß der Performance des Unternehmens vergütet werden. Und drittens gilt es, sogenannte Leistungsindikatoren (oder KPI’s) zur Steuerung der entsprechenden Firma zu definieren.[6]

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Economic Value Added (EVA). Darstellung und Anwendung auf Schweizer Aktiengesellschaften, 5. Aufl., Verlag Haupt, Bern 2002, ISBN 3-258-05882-2 (= Dissertation).
  • gemeinsam mit Hermann J. Stern: Das Value Cockpit. Sieben Schritte zur wertorientierten Führung für Entscheidungsträger, 2. Aufl., Wiley, Weinheim 2007, ISBN 978-3-527-50299-8.
  • Manager-Saläre. Wertorientierte Vergütung – Entscheidungsgrundlagen für Führungskräfte, Orell Füssli, Zürich 2010, ISBN 3-280-05402-8.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Vergütungsexperte: «Boni fördern den Teamgeist nicht». Abgerufen am 30. Juni 2021.
  2. a b HCM International Ltd. — Dr. Stephan Hostettler. Abgerufen am 30. Juni 2021.
  3. SGMI: Center for Governance & Compensation. Abgerufen am 30. Juni 2021.
  4. https://www.nzz.ch/wirtschaft/wenn-boni-die-firmenkultur-verderben-ld.1381293
  5. Finanz und Wirtschaft: Das Führen vom Geld trennen. Abgerufen am 30. Juni 2021.
  6. «Keine Bierdeckelübung». Abgerufen am 30. Juni 2021.