Stephan Kraft
Stephan Kraft (* 1968) ist ein deutscher Literaturwissenschaftler und Hochschullehrer für Neuere deutsche Literatur.
Leben
Bis 1998 studierte Kraft Germanistik, Romanistik und Geschichte in Göttingen, Pau und Bonn. Er schloss als Master of Arts (M.A.) ab. Von 1998 bis 2004 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Harald Steinhagen in Bonn. Er promovierte 2002 mit seiner Arbeit über die Römische Octavia von Anton Ulrich. Zwischen 2004 und 2010 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl von Eva Geulen in Bonn tätig und war Redakteur der Zeitschrift für deutsche Philologie. Ein Stipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung ermöglichte ihm einen Forschungsaufenthalt an der Indiana University Bloomington. 2009/10 habilitierte er sich mit einer Arbeit zur Geschichte der Komödientheorie. 2010 bis 2011 arbeitete er in einem eigenen Projekt bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft zur Edition der Briefe des Mäzens Friedrich Wilhelm Oelze an den Essayisten Gottfried Benn. Von 2011 bis 2013 vertrat er eine Professur am Institut für Germanistik der Universität Paderborn. Im April 2013 wurde er zum Professor für Neuere deutsche Literaturgeschichte am Institut für deutsche Philologie der Julius-Maximilians-Universität Würzburg berufen.
Veröffentlichungen
Als Autor
- Geschlossenheit und Offenheit der „Römischen Octavia“ von Herzog Anton Ulrich. Königshausen & Neumann, Würzburg 2004.
- Zum Ende der Komödie. Eine Theoriegeschichte des Happyends. Wallstein, Göttingen 2011.
Als Herausgeber
- Das 'Ich' in der Frühen Neuzeit. Autobiographien – Selbstzeugnisse – Ego-Dokumente in historiographischer und literaturwissenschaftlicher Perspektive. hrsg. von Stefan Elit, Stephan Kraft, Andreas Rutz, zeitenblicke 1, Heft 2 (2002).
- Grenzen im Raum – Grenzen in der Literatur. hrsg. von Eva Geulen, Stephan Kraft, Berlin: Erich Schmidt 2010 (= Sonderheft zur ZfdPh, Bd. 129).
Aufsätze in Zeitschriften
- Galante Passagen im höfischen Barockroman – Aurora von Königsmarck als Beiträgerin zur „Römischen Octavia“ von Herzog Anton Ulrich. In: Daphnis 28 (1999), Rodopi, S. 323–345.
- „...saß; auf einer roten Bank, die grün angestrichen war.“ Trügerischer Mond und die Irreführung des Lesers als Element der Romanpoetik im „Steinernen Herzen“. Eine Replik. In: Bargfelder Bote 249 (August 2000), edition text und kritik, S. 3–7.
- Höfischer Barockroman und gelehrter Traktat: Gratwanderungen zwischen honnêteté und Pedanterie. In: Zeitsprünge. Forschungen zur Frühen Neuzeit 4 (2000), Klostermann, S. 211–229.
- Literarisiertes Leben und gelebte Literatur – Interferenzen von Autobiographie, Briefkultur und galantem Roman um 1700. In: Das 'Ich' in der Frühen Neuzeit. Autobiographien – Selbstzeugnisse – Ego-Dokumente in historiographischer und literaturwissenschaftlicher Perspektive, hrsg. von Stefan Elit, Stephan Kraft, Andreas Rutz, zeitenblicke 1, Heft 2 (2002).
- Fortpflanzung als Staatsaktion. Kleists „Amphitryon“ und die Heilige Familie. In: Weimarer Beiträge 52 (2006), Passagen Verlag, S. 191–202.
- Verloren im Netzwerk. Überlegungen zur Unlesbarkeit der „Römischen Octavia“ Herzog Anton Ulrichs. In: Zeitschrift für deutsche Philologie 128 (2009), Erich Schmidt, S. 163–178.
Aufsätze in Büchern
- Pocahontas deutsch. Von Versuchen, eine Geschichte zu erzählen. In: Pocahontas Revisited. Kulturwissenschaftliche Ansichten eines Motivkomplexes, hrsg. von Sabine Kyora, Uwe Schwagmeier, Aisthesis Verlag, Bielefeld 2005, S. 15–61.
- Identifikatorisches Verlachen – distanziertes Mitlachen. Tendenzen in der populären Komödie um 1800. Iffland – Schröder – Kotzebue – von Steigentesch – von Voß. In: Das Unterhaltungsstück um 1800. Literaturhistorische Konfigurationen – Signaturen der Moderne, hrsg. von Claude Conter, Johannes Birgfeld, Wehrhahn, Hannover 2006, S. 208–229.
- Hunolds „Thörichter Pritschmeister“ und der Hamburger Stilstreit. In: Menantes. Ein Dichterleben zwischen Barock und Aufklärung, hrsg. von Cornelia Hobohm, quartus-Verlag, Bucha bei Jena 2006, S. 108–137.
- Kunst oder Leben? Zur Textur von Alice Schmidts Tagebuch aus dem Jahr 1954. In: Komplizierte Gefilde. Beiträge zu Arno Schmidt, hrsg. von Guido Erol Öztanil, Bangert und Metzler, Wiesenbach 2007, S. 9–18.
- Nachwort. In: Johann Wilhelm Rose: Pocahontas. Schauspiel mit Gesang, in fünf Akten. Jamestown [d. i. Ansbach] 1784, hrsg. von Stephan Kraft, Hannover: Wehrhahn 2008, S. 79–113.
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Kraft, Stephan |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Literaturwissenschaftler und Hochschullehrer für Neuere deutsche Literatur |
GEBURTSDATUM | 1968 |