Stimmritzenkrampf

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Ein Stimmritzenkrampf (auch als Glottiskrampf oder Laryngospasmus bezeichnet) ist eine Verkrampfung der Stimmritze des Kehlkopfs, die das Einatmen von Flüssigkeiten u. ä. selbst bei tiefer Bewusstlosigkeit und der damit verbundenen Muskelrelaxation verhindert. Es ist ein wirkungsvoller Schutzmechanismus.

Ursachen

Ein Stimmritzenkrampf wird häufig durch aspirierte Wassertropfen im Wassersport beobachtet (z. B. Tauchen). Der Stillstand der Atmung führt im Regelfall zu Panik und nicht selten zur Bewusstlosigkeit. Während sich bei rund 90 % der Betroffenen der Krampf durch die Ohnmacht wieder löst, kommt es bei ca. 10 % (der Taucher) zu einer anhaltenden Blockade der Atemwege und damit u. a. zu trockenem Ertrinken. Ursächlich dafür ist jedoch nicht der Krampf an sich, sondern dass sich die den Spasmus auslösenden Ursachen nicht durch die mit dem Einsetzen der Spontanatmung unwillkürlichen Hustenreflexe beseitigen ließen.

Bei der Narkoseeinleitung oder -ausleitung ist der Laryngospasmus eine gefürchtete Komplikation. Er erfolgt hierbei aufgrund der Manipulation und Reizung (Exzitation) der unteren Luftwege bei endotrachealer Intubation oder Extubation. Der hohe Unterdruck bei verschlossener Stimmritze kann ein Lungenödem (noncardiogenic pulmonary edema) hervorrufen.

Behandlung

In der Regel löst sich der Spasmus, wenn die Ursache der Reizung beseitigt ist.

In der Notfallmedizin genügt bei leichten Fällen eine Überdruckbeatmung mit einer Maske, ansonsten muss der Spasmus mit Hilfe von Muskelrelaxanzien (Succinylcholin) gelöst werden. Danach ist jedoch eine Intubation und Beatmung notwendig.

Als letztes Mittel ist eine Koniotomie angezeigt.

Siehe auch