Straight Outta Compton (Film)

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Film
Deutscher Titel Straight Outta Compton
Originaltitel Straight Outta Compton
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2015
Länge 147 Minuten
Altersfreigabe FSK 12[1]
JMK 14[2]
Stab
Regie F. Gary Gray
Drehbuch Jonathan Herman,
Andrea Berloff
Produktion Matt Alvarez,
Scott Bernstein,
Ice Cube,
Dr. Dre,
F. Gary Gray,
Tomica Woods-Wright
Musik Joseph Trapanese
Kamera Matthew Libatique
Schnitt Billy Fox,
Michael Tronick
Besetzung

Straight Outta Compton ist eine Filmbiografie der Hip-Hop-Crew N.W.A des Regisseurs F. Gary Gray. Der Film startete am 14. August 2015 in den US-amerikanischen Kinos und lief am 27. August desselben Jahres in den deutschsprachigen Kinos an. Eine rund 20 Minuten längere Director’s-Cut-Version wurde später auf Blu-ray veröffentlicht.[3]

Handlung

1986 gründen die fünf Freunde und Rapper Dr. Dre, Ice Cube, Eazy-E, DJ Yella und MC Ren die Hip-Hop-Crew N.W.A (Abkürzung für „Niggas Wit’ Attitudes“) unter Vertrag von Eazy-Es neuem, mit Drogengeld gegründetem Label Ruthless Records. Nach dem Erfolg ihrer ersten Single Boyz-n-the-Hood sieht der Musik-Manager Jerry Heller Potenzial in ihnen, worauf er Eazy-E überreden kann, für N.W.A als Manager zu arbeiten. Die Bande bekommt zur Aufnahme ihre nötige Ausrüstung vom Plattenlabel Priority Records, womit sie ihr erstes Album Straight Outta Compton produzieren. Zu diesem Zeitpunkt hat nur Eazy-E einen Vertrag vom Label bekommen, die anderen warten noch darauf.

Nachdem Straight Outta Compton veröffentlicht und ein riesiger Erfolg geworden war, startet N.W.A eine Tournee durch die Vereinigten Staaten. Auf dieser Tournee stellt sich die Gruppe mehreren Protesten. Auf einer Show eskaliert ein Aufstand, als sie trotz Verbot der Polizei den Song Fuck tha Police rappen. Kurz darauf wird Ice Cube bezüglich Hellers Management und seinem Verhältnis zu Eazy-E misstrauisch. Er stellt beide zur Rede und erhält als Antwort, dass die Verträge für die anderen noch geschrieben werden würden. Bevor die Crew nach der Tournee wieder nach Hause fährt, trifft Ice Cube Heller, um seinen Vertrag zu unterzeichnen, was er aber letztlich doch nicht tut, weil Eazy-E mehr Geld als alle anderen bekommt, obwohl alle die gleiche Arbeit leisten, welche die Gruppe erfolgreich macht. Außerdem erfährt Ice Cube, dass er der letzte war, der seinen Vertrag noch unterzeichnen musste. Enttäuscht verlässt Ice Cube die Gruppe und startet eine Solo-Karriere als Rapper.

Sein erstes Album wird erfolgreicher und hat höhere Verkaufszahlen als Straight Outta Compton. Darauf wird die nur noch aus vier Mitgliedern bestehende Gruppe neidisch und bringt ihr neues Album 100 Miles and Runnin’ heraus, auf dem sie Ice Cube wegen des Verlassens der Gruppe verbal angreifen. Verärgert darüber macht Ice Cube einen Disstrack gegen N.W.A und deren Manager Heller. Während dieser Zeit tritt Suge Knight in Dr. Dres Leben, der ihn versucht zu überzeugen, die Gruppe zu verlassen und seine eigene Firma mit ihm zu gründen. Nachdem er realisiert hat, dass Heller ihn ausnutzt, sucht Dre das Gespräch mit Eazy-E, um den Vertrag auszuarbeiten, doch als sich kein Kompromiss finden lässt, verlässt Dr. Dre die Gruppe. Währenddessen wird Eazy-E von Suge Knight und seiner Gang zusammengeschlagen, um ihn zu zwingen, Dre aus dem Vertrag zu lassen. Trotz des Chaos genießt Dre seine neu errungene Freiheit. Er veröffentlicht sein erstes Album The Chronic und beginnt, Songs von anderen Rappern wie beispielsweise Snoop Dogg und Tupac Shakur zu produzieren. Als er bemerkt, wie gewalttätig Suge Knight ist, überlegt er, ob er wirklich die richtige Entscheidung getroffen hat.

Nachdem Ice Cube und Dr. Dre die Crew verlassen haben, wird Eazy-E Heller immer suspekter. Außerdem wird er krank, was ihn aber zunächst nicht interessiert. Er trifft Ice Cube in einem Club, wo sie ihre Freundschaft wiederherstellen, und Cube sagt ihm, dass er bereit wäre, N.W.A neu zu formen, wenn Heller weg ist. Als Eazy-E wieder zu Hause ist, bemerkt er, dass Heller Geld der Gruppe veruntreut hat, und feuert ihn. Direkt danach ruft er Dre an, verkündet ihm diese Nachricht und fragt ihn, ob er bereit wäre, N.W.A neu zu formen. Dre willigt ein. Als sie an neuem Material arbeiten, bricht Eazy-E während einer Aufnahme zusammen und wird ins Krankenhaus gebracht, wo bei ihm HIV diagnostiziert wird. Vor seinem Tod am 26. März 1995 besucht jedes der N.W.A-Mitglieder ihn noch einmal.

Der Film endet mit einer Szene, in der Dr. Dre Suge Knight sagt, dass er aus dessen Label aussteige und sein eigenes Label Aftermath gründen werde. Während des Abspanns werden Originalaufnahmen von N.W.A, Szenen aus Ice Cubes Filmen und Interviews mit den Künstlern, die von Dr. Dre entdeckt wurden (Eminem, 2Pac, Snoop Dogg, 50 Cent), gezeigt.

Rezeption

Kritiken

Von der Deutschen Film- und Medienbewertung wurde Straight Outta Compton mit dem Prädikat besonders wertvoll versehen. In der Jury-Begründung heißt es: „Und es ist ein handwerklich großartiger Film, der den Mythos beschwört und nicht nur mit der Musik auch Nicht-Hip-Hop-Begeisterte in seinen Bann zieht. Die jungen, noch unbekannten Schauspieler, darunter der Sohn von Ice Cube, spielen sich die Seele aus dem Leib und haben die Sympathien jederzeit auf ihrer Seite.“[4] Der Film konnte 89 Prozent der bislang 248 Kritiker bei Rotten Tomatoes überzeugen.[5]

Einspielergebnis

Straight Outta Compton spielte am ersten Wochenende nach dem Kinostart über 60 Mio. US-Dollar ein und insgesamt weltweit über 200 Mio. US-Dollar (Stand: 16. Dezember 2015),[6] wodurch er zur erfolgreichsten Filmbiografie über einen Musikschaffenden[7] bis dahin und zum erfolgreichsten Rap-Film der US-amerikanischen Filmgeschichte avancierte.[8] Als erfolgreichste Musikbiografie wurde der Film 2018 klar von Bohemian Rhapsody übertrumpft.

Auszeichnungen

Im Rahmen der Critics’ Choice Movie Awards im Januar 2016 wurde der Film in der Kategorie Bestes Schauspielensemble nominiert.[9] 2015 wurde das Ensemble im Rahmen der Black Film Critics Circle Awards geehrt und bei den Hollywood Film Awards mit dem Hollywood Breakthrough Award ausgezeichnet. Der US-Produzentenverband Producers Guild of America nominierte die Produzenten des Films am 5. Januar 2016 für den Darryl F. Zanuck Award for Outstanding Producer of Theatrical Motion Pictures.[10] Am 14. Januar 2016 wurde der Film in der Kategorie Bestes Originaldrehbuch für einen Oscar nominiert.[11] Nach dem Bekanntwerden der Nominierungen und im Zuge des Boykotts der Veranstaltung durch mehrere afroamerikansche Schauspieler wurde vielfach kritisiert, dass Straight Outta Compton nicht in der Kategorie Bester Film nominiert wurde.[12] Im Februar 2015 wurde Straight Outta Compton im Rahmen der Image Awards als Bester Film ausgezeichnet, zudem O’Shea Jackson Jr. als Bester Nebendarsteller.[13] Corey Hawkins war zuvor ebenfalls als Bester Nebendarsteller nominiert worden.[14] Am 18. Februar 2016 wurde das Ensemble im Rahmen der Black Reel Awards als Best Cast und Joseph Trapanese für die Beste Filmmusik ausgezeichnet.[15] Zudem waren zuvor in fünf weiteren Kategorien Nominierungen erfolgt.[16] Im Rahmen der MTV Movie Awards 2016 wurde Straight Outta Compton als Bester Film, der auf einer wahren Geschichte basiert ausgezeichnet. Zudem erhielt der Film eine Nominierung als Bester Film, und O’Shea Jackson Jr. wurde als Bester Newcomer nominiert.[17] Im Rahmen der Teen Choice Awards 2016 wurde der Film in der Kategorie Choice Movie: Drama und O’Shea Jackson Jr. als Choice Movie Actor: Drama nominiert.[18]

Andere Medien

Der Film inspirierte Dr. Dre zur Veröffentlichung seines dritten Albums Compton: A Soundtrack by Dr. Dre. Es erschien am 7. August 2015 exklusiv auf Apple Music und im iTunes Store und erreichte in mehreren Ländern Platz 1 der Album-Charts, darunter auch in der Schweiz. Die CD-Version wurde am 21. August 2015 veröffentlicht.

Das Album ist kein offizieller Soundtrack zum Film, jedoch laufen die Songs Just Another Day und Talkin’ to My Diary am Anfang bzw. im Abspann des Films.

Synchronsprecher

Die Synchronsprecher für die deutsche Fassung:[19]

Weblinks

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Freigabebescheinigung für Straight Outta Compton. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Oktober 2015 (PDF; Prüf­nummer: 153 547 V).
  2. Alterskennzeichnung für Straight Outta Compton. Jugendmedien­kommission.
  3. Vergleich beider Schnittfassungen auf schnittberichte.com, abgerufen am 18. Januar 2016
  4. Straight Outta Compton. Jury-Begründung: Prädikat besonders wertvoll in: Deutsche Film- und Medienbewertung. Abgerufen am 14. Oktober 2015.
  5. Straight Outta Compton. In: Rotten Tomatoes. Fandango, abgerufen am 20. August 2022 (englisch).Vorlage:Rotten Tomatoes/Wartung/Artikel nicht mit Wikidata verknüpft
  6. Straight Outta Compton in: Box Office Mojo, abgerufen am 16. Dezember 2015.
  7. Genres: Biopic – Music in: Box Office Mojo, abgerufen am 7. Januar 2016.
  8. Genres: Rap / Rapper in: Box Office Mojo, abgerufen am 7. Januar 2016.
  9. Critics’ Choice Movie Awards. Nominations for the 21st Annual Critic’ Choice Awards in: criticschoice.com. Abgerufen am 6. Dezember 2015.
  10. 2016 Producers Guild Awards Nominees in: producersguild.org, 5. Januar 2016.
  11. Ethan Sacks: Oscars 2016 nominations: See the full list of Academy Award nominees in: nydailynews.com, 14. Januar 2016.
  12. Dominic Patten: Spike Lee Boycotting Oscars Over 'Another All White Ballot' in: deadline.com, 18. Januar 2016.
  13. Ross A. Lincoln: The 2016 NAACP Image Awards Winners: 'Creed', 'Black-Ish' Clean Up While 'Compton' Wins Best Film in: deadline.com, 5. Februar 2016.
  14. Jada Gomez: “Creed” & Michael B. Jordan Top NAACP Image Awards Nominations in: newsone.com. Abgerufen am 18. Februar 2016.
  15. 'Creed' Knocks Out the Competition! in: blackreelawards.com. Abgerufen am 19. Februar 2016.
  16. 16th Annual Black Reel Award Nominations in: blackreelawards.com. Abgerufen am 18. Februar 2016.
  17. Carolyn Menyes: MTV Movie Awards 2016 Nominees: 'Straight Outta Compton', 'Pitch Perfect 2' Get Musical Nods. MTV Movie Awards 2016 Nominees in: musictimes.com, 8. März 2016.
  18. Allison Crist und Kimberly Nordyke: Teen Choice Awards: Winners List in: The Hollywood Reporter, 31. Juli 2016.
  19. Straight Outta Compton in der Deutschen Synchronkartei