Suō no Naishi

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Suō no Naishi

Suō no Naishi (japanisch 周防内侍 ‚Hofdame von Suō, wirklicher Name: Taira no Nakako (

平 仲子

); geboren ca. 1037? (1. Jahr Chōryaku); gestorben ca. 1109 oder 1111) war eine japanische Dichterin der späten Heian-Zeit. Sie zählt zu den Sechsunddreißig weiblichen Unsterblichen der Dichtkunst.[1]

Leben und Legende

Suō wurde als Tochter von Taira no Munenaka, dem Provinzgouverneur von Suō, und Koma no Naishi geboren. Über ihr Leben ist wenig bekannt. Sie lebte als Hofdame (

典侍

, tenji, höchster Rang einer Hofdame) und Dichtern am Hofe der Tennō Go-Reizei, Go-Sanjō, Shirakawa und Horikawa.[1] Sie verfasste die Hausanthologie Suō no Naishi-shū (

周防内侍集

). Die älteste erhaltene Abschrift der Hausanthologie stammt von Fujiwara no Toshinari aus der Heian-Zeit. Sie wurde 1984 als Wichtiges Kulturgut Japans deklariert.[2]

Zudem findet man 35 ihrer Gedichte in kaiserlichen Gedichtanthologien, insbesondere im Goshūi-wakashū.

Beispiel

Das folgende Gedicht ist als Nummer 67 Bestandteil des Hyakunin Isshu von Fujiwara no Teika

Japanischer Text[3] Umschrift Englische Übersetzung[4] Englische Übersetzung[5]
春の夜の

夢ばかりなる
手枕に
かひなく立たむ

名こそ惜しけれ

Haru no yo no
yume bakari naru
ta-makura ni
kai naku tatan
na koso oshikere

I would be sorry
to lose my good name
for laying my head
upon your arm
offered as a pillow
for a moment fleeting
as a spring night's dream.

On this short spring night
a dream almost came to pass—
my head on your arm.
But it would have been pointless
to risk my reputation.

Weblinks

Commons: Suō no Naishi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • 周防内
    .
    In: asahi.net. 5. Januar 2009, abgerufen am 15. August 2021 (japanisch, Gedichte von Suō no Naishi).

Einzelnachweise

  1. a b
    周防内侍
    .
    In:
    デジタル版 日本人名大辞典+Plus
    bei kotobank.
    Abgerufen am 15. August 2021 (japanisch).
  2. 周防内侍集〈藤原俊成筆/〉
    .
    In: Cultural Heritage Online. Abgerufen am 15. August 2021 (japanisch).
  3. asahi.net
  4. McMillan, Peter: One Hundred Poets, One Poem Each. New York, Columbia University Press, 2010, S. 69.
  5. Ogura Hyakunin Isshu, übersetzt von John Gribble, abgerufen am 15. August 2021