Sulaihiden
Die Sulaihiden, arabisch بنو صليح, DMG
, waren eine schiitische Dynastie im Jemen (1047–1138).
Herrscher
- Ali as-Sulaihi (1047–1063)
- al-Mukarram Ahmad (1063–1086)
- Arwa bint Ahmad (1086–1138)
Geschichte der Sulaihiden
Nachdem bereits 881 die ersten Missionare der Fatimiden in den Jemen gekommen waren, verbreitete sich deren Lehre zu Beginn des 10. Jahrhunderts unter den Stämmen des Berglandes. Mit diesen gelang Al-Fadl 905 die Eroberung Sanaas und des zentralen Berglandes. Allerdings wurde diese Herrschaft von den Yuʿfiriden 916 wieder zerschlagen, nachdem Al-Fadl ermordet worden war.
Trotz dieses Rückschlags dauerte die Mission der Fatimiden weiter an. 1046 bekannte sich Alī bin Muḥammad al-Ṣulayhī (1047–1066, möglicherweise auch 1080)[1] zur fatimidischen Lehre und begründete die Dynastie der Sulaihiden (1047–1138). Er stammte aus der südwestlich von Sanaa gelegenen Bergregion ḥarāz und unterwarf den gesamten Jemen. Er konnte seinen Einfluss bis nach Mekka im Hedschas ausdehnen. Sanaa kontrollierte er ab 1063, nachdem er Schlachten gegen zayditische und nadschahidische Truppen erfolgreich zum Abschluss bringen konnte.
Nach seiner Ermordung durch Angehörige der Nadschahiden folgte ihm sein Sohn Al-Mukarram Ahmad auf den Thron. Seine Herrschaftszeit, die hinsichtlich ihres Beginnes nicht verlässlich dokumentiert ist, endete jedenfalls 1086. Zwar konnte er den Abfall der Nadschahiden in der Tihama nicht verhindern, doch blieben die Sulaihiden weiter die stärkste Macht im Jemen. Nachfolgerin wurde seine Frau Arwa bint Ahmad (1086–1138). Diese verlegte die Hauptstadt von Sanaa nach Dschibla. Mit ihrem Tod erlosch die Dynastie der Sulaihiden.
Einzelnachweise
- ↑ hierüber gibt es erheblichen Quellenstreit, s. G. Rex Smith Politische Geschichte des islamischen Jemen bis zur ersten türkischen Invasion S. 136–154 (S. 139)
Literatur
- G. Rex Smith: Politische Geschichte des islamischen Jemen bis zur ersten türkischen Invasion. In: Werner Daum: Jemen. Umschau-Verlag, Frankfurt am Main 1987, ISBN 3-7016-2251-5, S. 136–154.