Summanus

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Summanus ist in der römischen Mythologie Blitzgott und die nächtliche Entsprechung des Iuppiter Fulgur, der sich in den am Tag einschlagenden Blitzen kundgibt.[1] Die Verbindung ist aber eng, so dass gelegentlich von Summanus als Beiname des Iuppiter gesprochen wird. Eine solche Verbindung ist immerhin durch zwei Inschriften bezeugt.[2]

Die enge Verbindung ist auch daran ersichtlich, dass auf dem Dach oder im Giebelfeld des Tempels des Iuppiter Optimus Maximus auf dem römischen Kapitol sich ein Bild des Summanus befand. Dieses Bild wurde 278 v. Chr. von einem Blitz getroffen und stürzte herab. Der Kopf blieb aber verschwunden. Die daraufhin befragten Haruspices verkündeten, der Kopf sei in den Tiber gefallen, wo er dann auch gefunden wurde.[3] Zur Sühnung des Ereignisses wurde ein Summanustempel am Circus Maximus erbaut. Stiftungstag war der 20. Juni.[4] Dieser Tempel wurde jedoch 197 v. Chr. vom Blitz getroffen.[5]

Wenn auf öffentlichem Boden zur Nachtzeit ein Blitz einschlug, wurde ein Sühneopfer vollzogen und ein Blitzgrab, ein sogenanntes Puteal, errichtet. Die Mauer des Puteals entsprach der Umfriedung eines sakralen Bezirks, der nicht betreten werden durfte. Die Inschriften der Blitzgräber lauteten entsprechend fulgur Summanum conditum (etwa: „hier hat Summanus eingeschlagen“)[6] im Gegensatz zur Widmung an Iuppiter (fulgur Dium conditum[7]).

In den Akten der Arvalbrüder wird berichtet, dass die Priester, als ein Blitz nachts in den Hain ihrer Göttin, der Dea Dia, einschlug, dem Summanus zwei schwarze Hammel opferten.[8] Die schwarzen Hammel entsprechen den weißen Schafen, die sonst dem Iuppiter geopfert werden.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Plinius Naturalis historia 2,138. Augustinus De civitate dei 4,23
  2. CIL 5,3256; 5,5660
  3. Cicero De divinatione 1,16. Livius Periochae 14
  4. Ovid Fasti 6,729ff. Plinius Naturalis historia 29,57
  5. Livius Ab urbe condita 32,29,1
  6. CIL 6,206
  7. CIL 6,205; 10,40; 10,6423
  8. Wilhelm Henzen (Hg.): Acta fratrum Arvalium 1874, S. CCXIV