Suomi-neito

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Hyökkäys („Der Angriff“) – Gemälde von Eetu Iso, 1899. Die Jungfrau Finnland erwehrt sich hier des russischen Doppeladlers

Die Suomi-neito (finn. „Jungfrau Finnland“) ist die nationale Personifikation Finnlands.

In der Kunst wird sie meist als junge Frau mit wallendem blonden Haar und blauen Augen, gewandet in blau und weiß, den Farben der finnischen Flagge, dargestellt. Sie wurde erstmals im 18. Jahrhundert noch unter dem Namen Aura (nach dem Fluss Aurajoki) poetisch-allegorisch als Tochter der Svea, der Personifikation Schwedens, dargestellt und wurde unter dem Namen Suomi-neito zu einer Symbolfigur der im 19. Jahrhundert unter russischer Herrschaft erwachenden finnischen Nationalromantik. Gelegentlich wurde sie seitdem auch mit der im finnischen Nationalepos Kalevala erwähnten mythischen Jungfrau Aino gleichgesetzt.

Der Begriff Suomi-neito wird auch auf die Gestalt Finnlands, wie sie sich auf der Landkarte darstellt, bezogen, in der man mit einiger Fantasie eine vollschlanke Frau erkennen kann. Nordlappland mit Inari und Utsjoki stellt in dieser Deutung den Kopf der Jungfrau Finnland dar, der „Henkel“ Enontekiö einen erhobenen Arm. Ihren zweiten Arm, die Gegend um Petsamo (heute Petschenga), trat Finnland nach der Niederlage im Zweiten Weltkrieg an die Sowjetunion ab; er ist heute russisches Staatsgebiet. Die südwestfinnische Stadt Turku trägt als Folge der konsequenten Deutung dieses Vexierbilds den Beinamen „Arsch Finnlands“ (Suomen perse).