Supervectoring

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Bei Supervectoring (Supervectoring 35b) handelt es sich um die bisher jüngste Weiterentwicklung des VDSL2-Standards. Alternative Bezeichnungen sind VDSL Annex Q oder Vectoring Plus bzw. V Plus.[1] Das Verfahren ist von der ITU-T unter dem festgelegten VDSL2-Profil 35b (ITU-T G.993.2 Annex Q) normiert.[2][3]

Die VDSL2- und DSL-Verfahren verwenden auf den bereits verlegten Kupfer-Doppeladern des Telefonnetzes ein Frequenzband, welches oberhalb dessen für analoge Sprachtelefonie oder ISDN liegt und deshalb nicht für diese konventionellen Telekommunikationsanwendungen genutzt werden kann.

Allgemeines

Supervectoring (DSL-Profil 35b) weitet die am Endanschluss verwendete Bandbreite von 17 MHz auf 35 MHz aus. Die Vectoring-Technik, mit der das sogenannte Übersprechen mit anderen Festnetzteilnehmern verringert wird, ist ebenfalls vorhanden und wurde durch Supervectoring optimiert.

Mit dieser Technik ist nach Aussage des Herstellers Huawei eine Downstream-Rate von bis zu 300 Mbit/s innerhalb eines Radius von 300 Metern möglich. Vectoring ist eine Technik, bei der die bestehenden Kupferleitungen vom Kabelverzweiger bis zum Hausanschluss weiterverwendet werden können.

Die Ausrüstung ist kompatibel mit bestehenden ADSL2+-/VDSL2-/Vectoring-Terminals.[4]

Nutzung in Deutschland

Die Deutsche Telekom bietet seit August 2018 Supervectoring mit Bandbreiten von bis zu 250 Mbit/s im Downstream (Magenta Zuhause XL)[5] und 40 Mbit/s im Upstream[6] an. In Gebieten, in denen Supervectoring mit 250 Mbit/s technisch nicht angeboten werden kann, sind gegebenenfalls Bandbreiten von bis zu 175 Mbit/s als Fallback-Option verfügbar.[7] Bis Oktober 2019 erhielten etwa 25 Millionen Haushalte die Möglichkeit, Supervectoring zu nutzen,[8][9][10][11] im Mai 2022 waren es 27,4 Millionen.[12] Weitere Anbieter von Supervectoring sind u. a. Inexio,[13] Vodafone, DNS:Net und 1&1 Telecom.

Einzelnachweise

  1. Was ist dieses „Supervectoring 35b“? | AVM Deutschland. AVM, abgerufen am 17. November 2021.
  2. tsbmail: G.993.2 : Very high speed digital subscriber line transceivers 2 (VDSL2). Abgerufen am 22. Juli 2017.
  3. Manuel Medicus: Fritzbox 7590: Wann kommt Super Vectoring und was bringt es? - PC Magazin. In: pc-magazin. (pc-magazin.de [abgerufen am 22. Juli 2017]).
  4. 300 MBit/s: Warum Super Vectoring bei der Telekom noch so lange dauert - Golem.de. (golem.de [abgerufen am 21. Juli 2017]).
  5. heise online: Supervectoring: Telekom vermarktet VDSL mit 250 Mbit/s. Abgerufen am 16. August 2018 (deutsch).
  6. Telekom: Magenta Zuhause XL - Alle Tarifdetails auf teltarif.de! Abgerufen am 14. Juli 2020.
  7. Deutsche Telekom: MagentaZuhause XL mit 250 MBit/s (Super-Vectoring) kommt. (stadt-bremerhaven.de [abgerufen am 16. August 2018]).
  8. 250 Mbit/s: Telekom führt Super Vectoring flächendeckend ein. (winfuture.de [abgerufen am 21. Juli 2017]).
  9. Super-Vectoring für weitere 2,1 Millionen Anschlüsse. 7. März 2019, abgerufen am 7. März 2019.
  10. Das gewagte Breitband-Versprechen der Telekom. 19. Februar 2018, abgerufen am 12. August 2018.
  11. https://www.golem.de/news/deutsche-telekom-fast-1-millionen-anschluesse-erhalten-super-vectoring-1905-141094.html
  12. https://www.golem.de/news/ftth-telekom-baut-mehr-super-vectoring-als-glasfaser-aus-2205-165693.html
  13. Erste Super-Vectoring-Nutzer in Deutschland geschaltet. 30. Mai 2018, abgerufen am 12. August 2018.