Susanne Götze

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Susanne Götze (* 1980 in Berlin)[1] ist eine deutsche Journalistin, Redakteurin und Buchautorin.

Leben und Wirken

Götze studierte Literaturwissenschaft, Politikwissenschaft und Geschichte an den Universitäten Potsdam, Paris und Grenoble. 2014 wurde sie in Neuerer Geschichte mit einer deutsch-französischen Dissertationsschrift (Universität Potsdam; Université de Lorraine) über Die Neue französische Linke von 1958–1968. Engagement, Kritik, Utopie promoviert.[2]

Seit 2002 ist sie als Journalistin im Bereich Wissenschaft, Energiewende, Umwelt und Klima aktiv. Als freie Journalistin schrieb sie unter anderem für Frankfurter Rundschau, Freitag, Zeit Online, Süddeutsche Zeitung oder taz.[2] Ebenfalls erschienen Artikel in Natur, Correctiv, Cicero und National Geographic. Darüber hinaus ist sie als Hörfunk- und Fernsehjournalistin aktiv, wobei sie u. a. für den Deutschlandfunk Beiträge und Reportagen verfasste. Mittlerweile arbeitet sie hauptberuflich als Redakteurin im Wissenschaftsressort des Spiegel.[3]

Götze lebte und arbeitete von 2009 bis 2014 in Brüssel und Paris. Dort arbeitete sie neben ihrer journalistischen Tätigkeit unter anderem für das Goethe-Institut Paris und war Stipendiatin des Deutschen Historischen Instituts Paris. Seit 2014 hat sie ihren Lebensmittelpunkt wieder in Berlin, 2019 heiratete sie einen argentinischen Musiker.

Neben ihrer journalistischen Arbeit ist sie Autorin mehrerer Bücher und Buchkapitel. Nach mehrjährigen Recherchen in Afrika, dem Nahen Osten, Europa und den USA verfasste sie 2018 die Buchreportage Land unter im Paradies. Reportagen aus dem Menschenzeitalter. 2020 erschien ein gemeinsam mit Annika Joeres verfasstes Buch mit dem Titel Die Klimaschmutzlobby. Wie Politiker und Wirtschaftslenker die Zukunft unseres Planeten verkaufen, bei der sie die Aktivitäten von Klimaschutz-Bremsern und Klimawandelleugnern in der Europäischen Union und verschiedenen EU-Staaten untersuchte.[4][5][6]

Im Juli 2022 erschien das zweite gemeinsame Buch mit Annika Joeres Klima außer Kontrolle. Fluten, Hitze, Stürme – wie Deutschland sich schützen muss, in der die beiden Journalistinnen ihre Recherche über fehlende Klimaanpassung in Deutschland schildern. Die Bundespolitik, aber auch Gemeinden und Städte in Deutschland würden zu wenig tun, um die Bevölkerung vor Extremwetter wie Dürre, Hitzewellen oder Starkregen zu schützen, so die These.

Auszeichnungen (Auswahl)

Publikationen

Bücher

  • mit Annika Joeres: Klima außer Kontrolle. Fluten, Hitze, Stürme – wie Deutschland sich schützen muss, Piper, München 2022, ISBN 978-3-492-06336-4.
  • Wenn das Wasser kommt, mit Rutger Bregman, Rowohlt 2021, ISBN 978-3-499-00729-3.
  • mit Annika Joeres: Die Klimaschmutzlobby. Wie Politiker und Wirtschaftslenker die Zukunft unseres Planeten verkaufen. Piper, München 2020, ISBN 978-3-492-07027-0.
  • Land unter im Paradies. Reportagen aus dem Menschenzeitalter. Oekom Verlag, München 2018, ISBN 978-3-96238-053-3.
  • Die Neue französische Linke von 1958–1968. Engagement, Kritik, Utopie. Tectum Verlag, Marburg 2015, ISBN 978-3-8288-3691-4 (zug. Diss. Potsdam 2014).

Artikel (Auswahl)

  • Annika Joeres, Susanne Götze: Wieso Medien die Strategien der Klimaschmutzlobby (er)kennen müssen, in: Klima vor Acht e.V. (Hrsg.), Medien in der Klimakrise, München 2022, 73–84, ISBN 978-3-96238-385-5.
  • Susanne Götze, Annika Joeres: Leugnerkabinett. Viele Klimaskeptiker bezweifeln auch die Coronagefahren., in: Heike Kleffner, Matthias Meisner (Hrsg.): Fehlender Mindestabstand. Die Coronakrise und die Netzwerke der Demokratiefeinde. Herder, Freiburg 2021, S. 135–141, ISBN 978-3-451-39037-1.
  • Susanne Götze, Die Irrlehre von der teuren Ökowende, in: Spiegel.de, 3. September 2021.[10]
  • Susanne Götze, Heimat, Boden & Natur: Warum die AfD für den Tierschutz, aber gegen die Energiewende ist, in: Eva Walther, Simon D. Isemann (Hrsgs.): Die AfD – psychologisch betrachtet. Mit einem Geleitwort von Claus Leggewie. Wiesbaden 2019, 81–104, ISBN 978-3-658-25578-7.
  • Susanne Götze, Der Metaphilosoph Henri Lefebvre. Linke Krise und Erneuerung in den 1960er Jahren, in: AutorInnenkollektiv Loukanikos (Hrsg.): History is unwritten. Linke Geschichtspolitik und kritische Wissenschaft. Ein Lesebuch, [zur gleichnamigen Tagung vom 6.–8. Dezember 2013 in Berlin], Münster 2015, 72–84, ISBN 978-3-942885-77-5.

Literatur

  • Katja Kipping: Eine Medienkooperative – das wär’s – Susanne Götze. In: Schmierfinken : Politiker über Journalisten. Hrsg. von Maybrit Illner und Hajo Schumacher. Heyne, München 2009, ISBN 978-3-453-62037-7.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Dr. Susanne Götze. In: Spiegel Online, abgerufen am 5. Juli 2020.
  2. a b Ulrike Bremm: Interview mit der Klima- und Umweltjournalistin Susanne Götze. In: Fachjournalist, 16. April 2018. Abgerufen am 5. Juli 2020.
  3. Über mich. Website von Götze. Abgerufen am 5. Juli 2020.
  4. Christian Schwägerl: Experten kann man doch nicht trauen. Die Journalistinnen Susanne Götze und Annika Joeres legen ein Schwarzbuch in Sachen Klimapolitik vor. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20. Juni 2020.
  5. Tim Haarmann: Strippenzieher und Seilschaften. In: Spektrum.de, 2. Juli 2020. Abgerufen am 5. Juli 2020.
  6. Fabian Löhe: Buchkritik „Die Klimaschmutzlobby“ Wer hinter den Kulissen den Klimaschutz verhindert. In: Der Tagesspiegel, 25. Juni 2020. Abgerufen am 5. Juli 2020.
  7. Das sind die Preisträger der ITB BuchAwards 2019. In: Buchreport, 28. Februar 2019. Abgerufen am 5. Juli 2020.
  8. Otto Brenner Preis – Recherche-Stipendien. Abgerufen am 5. Juli 2020.
  9. Umwelt-Medienpreis für klimaretter.info. In: Klimaretter.info, 17. November 2016. Abgerufen am 5. Juli 2020.
  10. Die Irrlehre von der teuren Ökowende. in: Spiegel.de, 3. September 2021. Abgerufen am 4. September 2021.