Swiss Alpine Marathon

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Die Strecke des Swiss Alpine Marathons ist ganzjährig ausgeschildert

Der Swiss Alpine Marathon ist eine Laufveranstaltung in Davos, die seit 1986 jährlich Ende Juli stattfindet. Hauptstrecke ist ein Ultramarathon (K78) von 78,5 km, daneben sind zwei Marathonläufe (K42, ein Bergmarathon, und C42), ein Dreiviertel-Marathon (K30, 30,0 km), ein Halbmarathon (K21) sowie ein Viertelmarathon (K10, 10,5 km) im Programm. Der Halbmarathon wird zudem als Walking-Disziplin angeboten (WALK, 21.1 km).

Strecken

Der Aufstieg zur Kesch-Hütte
  • Der K78 führt zuerst von Davos (1538 m ü. M.) südlich entlang des Osthangs des Landwassertals, über den Weiler Spina oberhalb von Glaris nach Monstein. Bald danach geht es hinab ins Tal nach Schmelzboden und von dort über den alten Fahrweg durch die Zügenschlucht zum Bahnhof von Wiesen. Über den Wiesener Viadukt läuft man dann in Richtung Filisur, wo der tiefste Punkt der Strecke erreicht wird (km 32; 1019 m). Von nun an geht es stetig bergauf, zunächst das Tal der Albula entlang nach Bergün (km 40; 1365 m), von dort durch das Val Tuors zum Weiler Chants (km 47; 1822 m). Kurz hinter Chants geht der befestigte Weg in Bergpfade über, und es beginnt das steilste Stück der Strecke. An der Kesch-Hütte (km 53) wird der höchste Punkt der Strecke erreicht (2632 m). Über einen Panoramatrail geht es zum Scalettapass (km 60, 2606 m), wo der Rennarzt jeden Läufer kurz in Augenschein nimmt, um zu entscheiden, ob er Hilfe bedarf. Auf den nächsten vier Kilometern nach Dürrboden verliert man 600 Höhenmeter, danach geht es auf befestigten Wegen die letzten 14 km sanft bergab nach Davos. Die Durchführung des K78 auf dem Panoramatrail erfordert gute Wetterbedingungen. Sind diese nicht erfüllt, so steht eine Ersatzvariante über Sertigpass/-tal bereit. Zur Überprüfung bzw. Optimierung der Organisation wird im Jahr 2011 einmalig und unabhängig vom Wetter, die Sertigvariante durchgeführt. Die Strecke für K78 und K42 verläuft ab Keschhütte über Lai da Ravais-ch – Sur (Pt. 2580), Sertigpass (mit 2739 m. ü. M. der höchste Punkt), Sertig Dörfli, Clavadel (über Wanderweg) nach Davos.
  • Der K42 startet in Bergün und ist weitgehend identisch mit der zweiten Hälfte des K78. Lediglich der Panoramatrail hinter der Keschhütte bleibt den Ultramarathonläufern vorbehalten, so dass die Marathonläufer sich über die Alp Funtauna (2192 m) zum Scalettapass begeben.
  • Seit 2003 wird mit dem C42 eine zweite Marathonstrecke angeboten, die nicht im Hochgebirge verläuft. In den ersten Jahren wurde in Davos gestartet zusammen mit den K78-Läufern; das Ziel war in Bergün. 2006 und 2007 wurde in entgegengesetzter Richtung gelaufen mit Start in Tiefencastel (851 m) bergan nach Davos. Zunächst passierte er die Kirche St. Peter Mistail, dann ging es über Alvaneu und Schmitten GR, vorbei am Landwasserviadukt, zum Bahnhof von Wiesen, wo er in die K78-Strecke einmündete. 2008 wurde die Laufrichtung erneut gewechselt: der Start erfolgt wieder in Davos, die Strecke führt über Filisur zur Schule in Tiefencastel.
  • Der K30 folgt seit 2008 der K78-Strecke bis zum Ziel beim Ortsausgang von Filisur; bis 2010 wurde die Strecke aufgrund einer etwas anderen Streckenführung K31 genannt. Dieselbe talabwarts führende Strecke wurde vor 2005 bereits einmal unter der Bezeichnung K30 gelaufen. Von 2005 bis 2007 wurde entgegengesetzt von Filisur nach Davos (K28) gelaufen. Diese talaufwärts verlaufende Streckenführung hatte zu einem erheblichen Rückgang der Teilnehmerzahlen geführt.
  • Der K21 nimmt seit 2007 einen völlig neuen Verlauf. Er startet in Klosters auf der Sunnibergbrücke und führt über Cavadürli, Bahnhofplatz Klosters, Laret, den Wolfgangpass und den Davosersee nach Davos. Die Walking-Disziplin WALK führt über dieselben Strecke.
  • Der Viertelmarathon (K10) startet in Laret und führt auf der Schlussstrecke des K21 nach Davos.

Länge und Höhenmeter der Strecken

  • K78: 78.5 km ±2260 m (Sertigvariante: 79.1 km ±2370 m)
  • K42: 42.2 km + 1890 m / – 1710 m (Sertigvariante: 42.2 km + 1810 m / – 1630 m)
  • C42: 42.2 km + 450 m / – 1070 m (2006/07: + 1200 m / – 590 m)
  • K30: 30.0 km + 320 m / – 820 m
  • K21: 21.1 km + 750 m / – 260 m
  • K10: 10.5 km + 150 m / – 130 m
  • WALK: 21.1 km + 750 m / – 260 m

Geschichte

Ins Leben gerufen wurde der Lauf 1986 von Andrea Tuffli, der auch heute noch Veranstaltungschef ist. Zwar gab es zuvor schon in der Schweiz hochalpine Bergläufe wie Sierre – Zinal, aber ein Lauf, der in einem solchen Gelände über die Marathondistanz oder darüber hinausgeht, war damals in Europa ein Novum und zog dementsprechend die Aufmerksamkeit auf sich. Schnell etablierte sich der Swissalpine neben den 100 km von Biel als der zweite grosse Ultramarathon der Schweiz.

1998 wurde die bislang grösste Änderung an der Laufstrecke vorgenommen. Statt wie bislang über den Sertigpass (2739 m ü. M.) und Sertig wählte man nun für den Weg von Bergün nach Davos die Route über die Keschhütte und den Scalettapass. Damit wurde die Strecke zwar um über elf Kilometer länger, aber auch um einige extreme Bergab-Passagen entschärft. Neben dem K42 von Bergün nach Davos, der seit 1999 auf dem heutigen Kurs verläuft, nahm man 2003 mit dem C42 von Davos nach Bergün eine zweite Marathonstrecke ins Programm. 2005 wurde die Richtung des C42 umgekehrt, so dass in Bergün gestartet wurde, 2006 wurde der Start dieses Laufs nach Tiefencastel verlegt.

Bis 2004 war der K30 die kürzeste Strecke. Er wurde 2005 vom K21 und vom K28 abgelöst.

Das Jahr 2011 bringt für den K78 und K42 einen einmaligen Rückgriff auf die ursprüngliche Route über den Sertig-Pass. Diese Version ist als Schlechtwetter-Variante vorgesehen. Der Aufstieg des K78 und des K42 erfolgt wie bisher bis zur Kesch-Hütte. Von dort führt die Route zum Sertig-Pass, steil hinunter zum Sertig-Dörfli und über Clavadel nach Davos.

Statistik

Streckenrekorde

K78

Siegerlisten

K78 (ab 1998)

Quellen: Website des Veranstalters und ARRS[1]

Datum Männer Zeit (h) Frauen Zeit (h)
28. Juli 2012 Jonas Buud -6- 5:57:25[2] Jasmin Nunige -3- 6:31:43[2]
30. Juli 2011 Jonas Buud -5- 6:11:02[3] Elizabeth Hawker -3- 7:16:17[3]
31. Juli 2010 Jonas Buud -4- 5:49:14 Jasmin Nunige -3- 6:39:28
25. Juli 2009 Jonas Buud -3- 5:48:45 Lena Gavelin (SWE) 6:42:03
26. Juli 2008 Jonas Buud -2- 6:00:27 Jasmin Nunige -2- 7:00:38
28. Juli 2007 Jonas Buud (SWE) 6:03:02 Elizabeth Hawker -2- 6:46:15
29. Juli 2006 Giorgio Calcaterra (ITA) 6:05:04 Elizabeth Hawker (GBR) 6:30:12
30. Juli 2005 Grigori Mursin -4- 6:00:09 Jasmin Nunige (SUI) 6:59:42
31. Juli 2004 Mario Fattore (ITA) 5:53:37 Monica Casiraghi -2-
& Maria Bak (GER)[4]
7:00:07
26. Juli 2003 Grigori Mursin -3- 5:54:44 Monica Casiraghi (ITA) 6:47:56
27. Juli 2002 Grigori Mursin -2- 5:42:34 Karine Herry (FRA) 6:53:22
28. Juli 2001 Lahcen Ahansal (MAR) 5:48:18 Birgit Lennartz -10- 6:45:58
29. Juli 2000 Grigori Mursin (RUS) 5:48:05 Birgit Lennartz -9- 6:52:15
31. Juli 1999 Frank Türk -2- 5:57:27 Birgit Lennartz -8- 7:08:53
25. Juli 1998 Peter Gschwend -2- 5:51:38 Birgit Lennartz -7- 7:00:49

K67 (bis 1997)

Jahr Männer Zeit (h) Frauen Zeit (h)
1997 Frank Türk (GER) 5:42:17 Birgit Lennartz -6- 6:29:19
1996 Peter Gschwend (SUI) 5:28:50 Birgit Lennartz -5- 6:28:02
1995 Jörg Hägler -3- 5:32:35 Birgit Lennartz -4- 6:20:58
1994 Jörg Hägler -2- 5:35:49 Birgit Lennartz -3- 6:34:59
1993 B. J. van Vuuren (RSA) 5:33:31 Jacqueline Keller (SUI) 6:52:03
1992 Peter Camenzind -3- 5:28:32 Birgit Lennartz -2- 6:18:28[5]
1991 Peter Camenzind -2- 5:21:46 Enikő Fehér (HUN) 6:47:30
1990 Peter Camenzind (SUI) 5:21:55 Birgit Lennartz (GER) 6:26:55
1989 Charly Doll -2- 5:14:23 Leslie Watson (GBR) 6:52:17
1988 Charly Doll (GER) 5:12:25[5] Anke Molkenthin (GER) 6:45:07
1987 Jörg Hägler (SUI) 5:22:36 Maureen Hurst (GBR) 6:32:45
1986 Johannes Knupfer (SUI) 5:23:54 Susanne Bitzer (GER) 6:54:30

K42

Jahr Männer Zeit (h) Frauen Zeit (h)
2011 Trond Idland (NOR) 3:21:52 Melissa Dawes (USA) 3:56:50
2010 Huw Lobb (GBR) 3:16:00 Maud Girand (FRA) 4:04:21
2009 Gion-Andrea Bundi (SUI) 3:12:43 Diana Lehmann -3- 4:05:34
2008 Max Frei (GER) 3:22:10 Diana Lehmann -2- 4:04:34
2007 Koen Van Rie (BEL) 3:25:47 Diana Lehmann (GER) 4:06:26
2006 Anssi Raittila (FIN) 3:25:09 Carolina Reiber -2- 3:44:48
2005 Mohamad Ahansal -3- 3:12:52 Carolina Reiber (SUI) 3:47:01
2004 Mangesha Feyssa (ETH) 3:12:39 Eroica Spiess (SUI) 3:51:34
2003 Dabessa Disessa (ETH) 3:10:06 Tsege Worku -2- 3:36:37
2002 Mohamad Ahansal -2- 3:09:01 Tsege Worku (ETH) 3:44:17
2001 Peter Gschwend -2- 3:13:23 Janina Saxer -4- 3:50:59
2000 Mohamad Ahansal (MAR) 3:04:34 Janina Saxer -3- 3:40:51
1999 Bekele Dinka (ETH) 3:09:09 Emebet Abossa (ETH) 3:41:45
1998 Urs Christen (SUI) 3:04:22 Janina Saxer -2- 3:34:24

K42 (alte Strecke)

Quelle: Website des Veranstalters[6]

Jahr Männer Zeit (h) Frauen Zeit (h)
1997 Michael McDermott -3- 2:28:48 Janina Saxer (SUI) 2:56:47
1996 Andrij Rejer (UKR) 2:39:32 Vroni Steinmann (SUI) 3:00:21
1995 Michael McDermott -2- 2:28:01 Louise Fairfax -2- 2:57:02
1994 John Taylor (GBR) 3:11:06 Louise Fairfax (AUS) 3:56:28
1993 Michael McDermott (RSA) 3:18:52 Gabi Aebersold (SUI) 4:01:11
1992 Martin Sigrist (SUI) 3:27:50 Jacqueline Keller (SUI) 4:17:44
1991 Peter Gschwend (SUI) 3:25:08 Ilona Möller -2- 4:23:50
1990 This Schwyn (SUI) 3:21:55 Ilona Möller (GER) 4:51:35
1989 Hans Schuler (SUI) 3:20:51 Rita Schwegler (SUI) 4:31:18
1988 Urs Hanhart (SUI) 3:20:15 Cornelia Müller (SUI) 4:19:30
1987 Konrad Ehrbar (SUI) 3:57:59 Maya Ackermann (SUI) 5:09:29
1986 Erwin Gübeli (SUI) 3:37:53 Irene Müller (SUI) 4:54:36

C42

Jahr Männer Zeit (h) Frauen Zeit (h)
2011 Kurt Lustenberger (SUI) 2:47:38 Mari Kauri (FIN) 3:18:53
2010 Jochen Kümpel (GER) 2:43:03 Marion Hebding -3- 3:09:39
2009 Giovanni Gonzalez (MEX) 2:32:44 Bettina Schelbert (SUI) 3:14:25
2008 Peter Ricklin (SUI) 2:57:57 Marion Hebding -2- 3:24:33
2007 Marc-Henri Jaunin -3- 3:18:08 Marion Hebding (GER) 3:47:07
2006 Peter Gschwend 2:59:41 Rita Born 3:25:40
2005 Marc-Henri Jaunin -2- 3:21:56 Martha Graber -2- 3:42:57
2004 Marc-Henri Jaunin 2:44:53 Martha Graber 3:24:47
2003 Urs Christen 2:38:47 Ursina Lareida 3:21:57

Entwicklung der Finisherzahlen

Jahr K78 K42 C42 K28/K31 K21 WALK K11 MINI Total
2012 1060 1115 289 459 788 111 415 330 4567
2011 1219 1052 264 466 900 230 455 324 4910
2010 1488 1054 322 479 906 265 450 370 5334
2009 1023 987 273 375 752 267 263 381 4321
2008 839 873 205 417 960 322 188 330 4575
2007 922 791 190 339 928 410 --- 390 4589
2006 952 763 233 378 616 277 --- 312 4269
2005 1082 857 240 533 609 365 --- 353 5040
2004 900 793 361 742 --- 177 --- 345 4193
2003 978 961 343 663 --- 125 --- 321 4261
2002 895 929 --- 779 --- 75 --- 336 3693
2001 893 1038 --- 692 --- 50 --- 222 3569
2000 864 941 --- 648 --- --- --- 359 3217
1999 872 867 --- 528 --- --- --- 347 2848
1998 1080 827 --- 481 --- --- --- 293 2951

Varia

Die Veranstalter des Swiss Alpine Marathon organisieren seit 2012 auch den Ultramarathon Swiss Irontrail.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. ARRS: Swiss Alpine Marathon K78
  2. a b Streckenführung via ?, ??,? km
  3. a b Streckenführung via Sertigpass 79.1 km
  4. Wurden gleichgesetzt infolge Fehlleitung Casiraghis
  5. a b Ewiger Rekord auf der Sertig-Strecke
  6. Goldenes Buch Swissalpine Marathon. (PDF) Abgerufen am 4. Dezember 2015.