Synagoge (Delmenhorst)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zerstörte Synagoge in Delmenhorst

Die Synagoge in Delmenhorst, einer Stadt im Oldenburger Land in Niedersachsen, wurde 1927/28 errichtet und 1938 von den Nationalsozialisten zerstört.

Geschichte

1838 richtete die Jüdische Gemeinde in einem Haus an der Gartenstraße 2 eine Synagoge mit Betsaal, Schulraum und Lehrerwohnung ein. Im Jahr 1924 beschloss die Jüdische Gemeinde Delmenhorst eine neue Synagoge an der Cramerstraße zu errichten. Die Einweihung fand am 2. September 1928 statt.

Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge durch SA-Männer und andere Nationalsozialisten angezündet und brannte aus. Die Brandruine wurde zunächst der Landessparkasse zu Oldenburg - dem Gläubiger für den Baukredit - übereignet, die sie 1940 an eine Privatperson verkaufte. Die Ruine wurde zu einem Mehrfamilienhaus umgebaut. Die äußeren Mauern und Teile der Treppenhäuser befinden sich noch im Ursprungszustand.

Nach 1945

Der Zuzug jüdischer Personen aus der ehemaligen Sowjetunion in den 1990er-Jahren bot die Chance, am 24. August 1997 wieder eine jüdische Gemeinde zu gründen. (Jüdische Gemeinde Delmenhorst e.V.). Sie gehört dem Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen an und hatte 2018 198 Mitglieder. Die Vorsitzenden der Gemeinde sind 2014 bis 2022 Pedro Becerra (1. Vors.) und Gennadiy Fish (2. Vors.). Die Rabbinerin Alina Treiger ist für die Gemeinden Delmenhorst und Oldenburg zuständig. Ein jüdisches Gemeindezentrum mit Synagoge befindet sich in der Louisenstraße 34. Die Gemeinde hat eine Bibliothek; an besonderen Feiertagen tritt das Theater-Ensemble „Schalom“ auf und es gibt vielfältige Angebote wie Sprachkurse, Gesprächskreise, Seniorentreffs und Konzerte.  Im gleichen Jahr wurde zur Unterstützung der Gemeinde der Freundes- und Förderkreis der Jüdischen Gemeinde Delmenhorst e.V. gegründet.

Siehe auch

Weblinks

Koordinaten: 53° 2′ 50,6″ N, 8° 38′ 7,3″ O