Synagoge (Valkininkai)

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Die Synagoge vor 1906

Die hölzerne Synagoge in Valkininkai, einem Ort in Litauen, wurde im 18. Jahrhundert erbaut und im Juni 1941 wenige Tage nach dem Einmarsch der deutschen Truppen zerstört.[1]

Architektur

Die Haupthalle (der Männergebetsraum) wurde durch eine Vorhalle im Westen betreten. Links und rechts davon standen zwei niedrige Eckpavillons. Entlang der Nordseite war der (ebenfalls niedrigere) Gebetsraum der Frauen angebaut; Dieser Teil war breiter als der davorstehende Eckpavillon und ragte daher seitlich in ganzer Länge über diesen hinaus. Diese Asymmetrie des Gesamtbauwerks war wahrscheinlich durch das Gelände (abfallendes Terrain) bedingt. Die Wände waren aus horizontalen Balken auf einem steinernen Sockel.

Der Zugang zum Vestibül war durch zwei symmetrisch angebrachte Türen mit dreieckiger Spitze auf der Westseite und von dort durch eine mittige Tür zur Haupthalle. Nach rechts und links war je eine weitere Tür zu den Eckpavillons. Die Tür zu dem Frauenbereich war rechteckig und seitlich neben dem Eckpavillon an der über diesen hinausreichenden Wand.

Das Gebäude hatte auf allen Seiten je zwei hochgelegene rechteckige, paarweise Fenster. Die Frauenräume und die Eckpavillons hatten kleinere quadratische Fenster. Zwischen den Außentüren zur Vorhalle war ein kleines rundes Fenster und im Dach befand sich nach Westen und Osten je ein Mansardenfenster.

Das Dach war dreistufig; die unteren zwei Stufen waren Mansardendächer, die von einem Giebeldach abgeschlossen waren.

Innenausgestaltung

Die Haupthalle war fünf Stufen tiefergelegt als die sie umgebenen Räume. Sie war mit 11,60 × 10,50 m nahezu quadratisch. Die Wandhöhe betrug 7,30 m und bis zum obersten Punkt der Gewölbekuppel 11,50 m.

Vier rechteckige hölzerne Pfeiler stützten das Dachgewölbe und teilten den Raum in neun nahezu gleichgroße Felder auf. Zwischen diesen Säulen stand, nach Westen zum Eingang hin verschoben, die Bima.

Die Bima selbst war achteckig und hatte die Form einer kleinen Laube oder Kapelle mit einem nach oben offenen Baldachin, der in die Gewölbekuppel hineinragte. Auf der Spitze stand die Figur eines Adlers mit gespreizten Flügeln und nach oben gerecktem Kopf.

Der Toraschrein im Stil des Rokoko ragte deutlich aus der Ostwand heraus. Er bestand aus mehreren Ebenen, wobei der Aufbau in das Gewölbe hineinragte. Über dem unteren Teil, der die Torarollen beherbergte, waren in der zweiten Ebene die Gesetzestafeln angebracht. Diese wurden von Schnitzereien (unter anderem von Vögeln und, Löwen) umrahmt. Nach oben abgeschlossen wurde das Ganze von der Figur eines Doppeladlers.

Sowohl Bima als auch Toraschrein waren von hohem künstlerischen Wert und handwerklicher Fertigung; ihr Stil unterschied sich aber, sodass angenommen werden muss, dass sie von verschiedenen Künstlern und Handwerkern hergestellt wurden.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Maria und Kazimierz Piechotka: Heaven’s Gates. Wooden synagogues in the territories of the former Polish-Lithuanian Commenwealth. Polish Institute of World Art Studies & POLIN Museum of the History of Polish Jews, Seiten 415 ff. Warschau 2015, ISBN 978-83-942048-6-0. Alle Informationen zur Synagoge.