Tōkyō Shimbun

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Die Tōkyō Shimbun (jap.

東京新聞

, wörtlich die „Tokio-Zeitung“) ist eine japanische regionale Tageszeitung. Ihr Hauptverbreitungsgebiet ist die ostjapanische Region Kantō, namentlich die Präfekturen Tokio, Kanagawa, Saitama, Chiba, Ibaraki, Tochigi, Gunma und der Osten von Shizuoka. Sie wird zu den großen Regionalzeitungen Japans („Block“-Zeitungen) gezählt; die Auflage der Morgenausgabe lag in den 2000er Jahren noch über, inzwischen unter 500.000. Im 1. Halbjahr 2020 lag die verkaufte Morgenauflage bei 422.593, die Abendausgabe bei 143.300.[1] Herausgegeben wird sie von der Chūnichi Shimbunsha, dem Verlag der Chūnichi Shimbun, der größten Regionalzeitung von Tōkai/Zentraljapan. Der älteste Vorläufer, die Konnichi Shimbun (

今日新聞

, etwa die „Heutige Zeitung“), wurde 1884 im Tokioter Bezirk Kyōbashi gegründet. Ab 1889 hieß sie Miyako Shimbun (

都新聞

, „Hauptstadt-Zeitung“). Bei der Zeitungskonzentration im Pazifikkrieg wurde diese 1942 mit der 1890 gegründeten Kokumin Shimbun (

國民新聞

, „Volks-/Bürgerzeitung“) zur Tōkyō Shimbun als Präfekturzeitung von Tokio vereinigt. Damals erschien sie wie die verbliebenen National- (Yomiuri, Asahi, Mainichi) und landesweiten Wirtschaftszeitungen (Nikkei, Sankei) und manche andere Präfekturzeitungen nur als Abendzeitung. Seit 1956 erscheint sie auch als Morgenausgabe. In den 1950er Jahren stieß die Chūnichi Shimbunsha mit der Tōkyō Chūnichi Shimbun (heute Tōkyō Chūnichi Sports) nach Tokio vor. Über die Kokumin Shimbun, die vor dem Krieg mit der Shin Aichi verbunden war, einem der Vorläufer der Chūnichi, bestanden bereits alte Verbindungen zur Tōkyō Shimbun, und 1963 übernahm der Chūnichi-Verlag die Zeitung.

Die Tōkyō Shimbun hat folgende Lokalausgaben:

Die Tōkyō Shimbun hat sich in der Folge des Nuklearunfalls in Fukushima als kritischer Beobachter der Regierung und des Kabinetts Abe im Besonderen verstanden, lehnt aber eine Kategorisierung als „links“ oder „rechts“ ab. Die größte traditionell als „links“ wahrgenommene Zeitung, die Asahi Shimbun, verlor in der Folge eines Falschmeldungsskandals in dieser Zeit einige Leser.[2]

Weblinks

Einzelnachweise