TWE VT 51
TWE VT 51 | |
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Nummerierung: | TWE VT 51 |
Hersteller: | WUMAG Görlitz |
Baujahr(e): | 1938 |
Ausmusterung: | 1967 nach Unfall |
Achsformel: | (1A) (A1) |
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) |
Länge: | 20.880 mm |
Breite: | 2.925 mm |
Höchstgeschwindigkeit: | 80 km/h |
Installierte Leistung: | 2 × 162 kW (2 × 220 PS) |
Raddurchmesser: | 900 mm |
Motorbauart: | Zwölfzylinder-Viertakt-Dieselmotor |
Leistungsübertragung: | mechanisch mit Mylius-Getriebe |
Zugbremse: | Indirekte Bremse als Klotzbremse |
Sitzplätze: | 2. Klasse: 4 3. Klasse: 79 |
Klassen: | 2./3. |
Der TWE VT 51 der Teutoburger Wald-Eisenbahn (TWE) wurde 1938 von der Waggon- und Maschinenbau Görlitz (WUMAG) in Görlitz hergestellt. Er gelangte als Gelegenheitskauf 1948 zur TWE und war bei der Gesellschaft bis 1967 im Einsatz. Er wurde nach einem Unfall im selben Jahr ausgemustert und 1973 verschrottet.
Geschichte
Gefertigt wurde der Triebwagen 1938 für die Mittelthurgaubahn in der Schweiz. Infolge des Zweiten Weltkrieges wurde er nicht mehr vom Kunden abgenommen, sondern 1939 zur Oderbruchbahn überstellt, wo er bis kurz vor Kriegsende Dienst getan haben soll.[1] In einer Fahrzeugliste für die Oderbruchbahn ist der Triebwagen jedoch nicht enthalten.[2]
In den letzten Kriegstagen soll der dortige Betriebsleiter veranlasst haben, den Wagen zur Bahnstrecke Neheim-Hüsten–Sundern zu überführen. Auf ungeklärte Weise fand er sich nach Kriegsende ausgeplündert in Hamburg wieder. Die Deutsche Eisenbahn-Betriebsgesellschaft ordnete den Wiederaufbau des Wagens an. Sein erster Einsatz war als VT 51 auf der Bahnstrecke Neheim–Sundern. Wenige Jahre später wurde er von der TWE käuflich erworben.[1]
Bei der TWE war der Triebwagen Stammtriebwagen auf der Linie Gütersloh–Hövelhof. Er teilte sich die Dienste mit dem kleineren VT 31. Im Personenverkehr war er als Solofahrzeug im Einsatz, zudem wurde er für den Güterzugdienst herangezogen.[3]
Der Triebwagen gehörte mit zu den leistungsstärksten Triebwagen der TWE, der fallweise mit einem vierachsigen Steuerwagen und drei zweiachsigen Beiwagen eingesetzt wurde.[4]
1967 musste der Triebwagen nach einem Unfall ausgemustert werden, und er wurde 1973 verschrottet.[5]
Konstruktive Merkmale
Der mit der Fabriknummer WUMAG 10.270 zur WUMAG-Bauart 4[6] gehörende Triebwagen besaß viele Ähnlichkeiten mit dem HzL VT3 vom gleichen Hersteller und war mit 2 × 220 PS motorisiert sowie mit je einem Mylius-Getriebe ausgestattet.
Die jeweils inneren Achsen der Drehgestelle wurden angetrieben. Die Fensterteilung an den Seitenwänden entspricht dem Fahrzeug der HzL. An einem Fahrzeugende hatte der Triebwagen ein Gepäckabteil, in dem der Führerstand untergebracht war. Danach schloss sich der Einstiegsraum an, dem zwei etwa gleichgroße Abteile der 3. Klasse, geteilt als Raucher/Nichtraucherabteil, folgten. Nach dem zweiten Einstiegsraum folgte ein Abteil mit vier Sitzplätzen der 2. Klasse sowie der hintere Führerstand.[7] Beide Führerstände waren von den Einstiegsräumen abgetrennt.
Die Primärfederung sowie die Sekundärfederung wurde mit Blattfedern realisiert. Der Außenanstrich erfolgte nach dem Reichsbahn-Schema: aluminiumfarbige Dächer, schwarzer Rahmen, der Wagenkasten unterhalb der Fensterbrüstung signalrot, oberhalb der Fensterbrüstung elfenbeinfarbig.[6] In diesem Farbschema verkehrte der Triebwagen bis zum Einsatzende.
Literatur
- Gerd Wolff: Deutsche Klein- und Privatbahnen. Band 6: Nordrhein-Westfalen/Nordöstlicher Teil Auflage. EK-Verlag, Freiburg 2000, ISBN 3-88255-664-1.
- Josef Högemann: Die Teutoburger Wald-Eisenbahn. Uhle und Kleimann, Lübbecke 1986, ISBN 3-922657-53-2.
- Baurat Semke: Triebwagenbetrieb bei regelspurigen, nicht reichseigenen Schienenbahnen, in Verkehrstechnik, Heft 23, 4. Dezember 1936.
Siehe auch
Weblinks
- Reproduktion eines Artikels der Zeitschrift Die Museums-Eisenbahn mit Erwähnung und Ablichtung des TWE VT51
- Foto des TWE VT 51 in der Eisenbahnstiftung Joachim Schmidt
Einzelnachweise
- ↑ a b Josef Högemann: Die Teutoburger Wald-Eisenbahn. Uhle und Kleimann, Lübbecke 1986, ISBN 3-922657-53-2, S. 169.
- ↑ Fahrzeugliste der Oderbruchbahn
- ↑ Josef Högemann: Die Teutoburger Wald-Eisenbahn. Uhle und Kleimann, Lübbecke 1986, ISBN 3-922657-53-2, S. 282.
- ↑ Josef Högemann: Die Teutoburger Wald-Eisenbahn. Uhle und Kleimann, Lübbecke 1986, ISBN 3-922657-53-2, S. 172.
- ↑ Josef Högemann: Die Teutoburger Wald-Eisenbahn. Uhle und Kleimann, Lübbecke 1986, ISBN 3-922657-53-2, S. 186.
- ↑ a b Wolfgang Theurich: Aus alten Archiven in Eisenbahn-Magazin 4/95 Seite 22
- ↑ Baurat Semke, in Verkehrstechnik, Heft 23, 1936