Tagblumen

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Tagblumen

Commelina communis

Systematik
Monokotyledonen
Commeliniden
Ordnung: Commelinaartige (Commelinales)
Familie: Commelinagewächse (Commelinaceae)
Unterfamilie: Commelinoideae
Gattung: Tagblumen
Wissenschaftlicher Name
Commelina
L.
Zygomorphe Blüte von Commelina benghalensis

Tagblumen (Commelina) sind eine Gattung in der Familie der Commelinagewächse (Commelinaceae) innerhalb der Einkeimblättrigen Pflanzen. Die etwa 200 Arten sind in den Tropen und Subtropen beheimatet.[1]

Die Gattung Commelina ist nach den holländischen Botanikern Jan Commelin (1629 – 1692) und dessen Neffen Caspar Commelin (1668 – 1731) benannt.[2] Der Botaniker Charles Plumier benannte den Commelins zu Ehren diese Gattung. Später übernahm Carl von Linné diesen Namen.

Beschreibung

Vegetative Merkmale

Commelina-Arten sind einjährige oder ausdauernde krautige Pflanzen. Sie besitzen faserige oder knollenbildende Wurzeln. Die Stängel sind kriechend oder aufrecht, manchmal rhizomartig verdickt, aber es sind keine Rhizome vorhanden. Die wechselständige zweizeilig oder spiralig am Stängel angeordneten Laubblätter sind sitzend oder besitzen kurze Blattstiele.

Generative Merkmale

Endständig stehen ein oder zwei zymöse Blütenstände in einem spathaartigen Hochblatt oder zwei gegenständigen Hochblättern. Die deutlich gestielten, zygomorphen Blüten sind kleistogam zwittrig oder polygam, wobei einige Blüten dann ausschließlich männliche Fortpflanzungsorgane ausbilden. Die beiden Blütenhüllblattkreise sind deutlich verschieden. Die drei Kelchblätter stehen frei oder beinahe frei und sind untereinander verschieden geformt, die äußersten zwei sind oft haubenartig verwachsen. Die drei blau oder weiß gefärbten Kronblätter stehen frei, sind unterschiedlich geformt, wobei das unterste sehr klein sein kann, so dass es gelegentlich scheint, als würde es fehlen. Die oberen zwei sind an der Basis genagelt und besitzen einen deutlich vergrößerten oberen Teil. Von den sechs Staubblättern sind drei fertil (fruchtbar), diese besitzen ellipsoide oder sattel-artig geformte Staubbeutel, die sterilen Staubblätter (Staminodien) sind X-förmig. Die Staubfäden aller Staubfäden sind unbehaart. Der Fruchtknoten ist aufsitzend, unbehaart, zwei- bis dreikammerig mit einer bis zwei Samenanlagen je Kammer.

Es werden zwei- bis dreifächerige, trockene, aufspringende Kapselfrüchte gebildet. Die Samen besitzen eine glatte Oberfläche oder sind mit verschiedenartigen Markierungen versehen, sie weisen ein gerade geformtes Hilum (Keimpunkt) auf[3].

Die Chromosomengrundzahl beträgt x = 11 bis 15.

Systematik

Die Gattung Commelina gehört zur Tribus Commelineae in der Unterfamilie der Commelinoideae innerhalb der Familie der Commelinaceae. Der Gattungsname Commelina wurde 1753 durch Carl von Linné in Sp. Pl., 1, S. 40 erstveröffentlicht. Lectotypus ist Commelina communis L. Synonyme für Commelina L. sind Athyrocarpus Schltdl. ex Benth., Commelinopsis Pichon, Phaeosphaerion Hassk. [4]

Die Gattung Commelina umfasst die folgenden Arten:[1]

Beschreibung einzelner Arten

Commelina benghalensis ist kriechend und hat tiefblaue Kronblätter, die an der Basis schmäler werden. Diese Pflanzenart kann nur in Gegenden mit sehr gemäßigtem Klima im Freien kultiviert werden. Ihre Heimat ist das tropische Afrika und Asien. Ihre Chromosomenzahl ist 2n = 22.[5]

Commelina coelestis ist ganz behaart. Ihre Heimat ist Mittelamerika. Ihre Chromosomenzahl ist 2n = 90.[5]

Commelina communis stammt aus Asien und ist heute in vielen Gegenden Norditaliens anzutreffen, wo sie an feuchten Plätzen, an Kanälen, Hecken und Feldern, sogar in Gärten wuchert. Der Deckblätter der himmelblauen Blüten sind nur an einer Seite verwachsen. In Japan wird diese Art als Färberpflanze kultiviert. Der blaue Farbstoff bildet den Grundstoff zum Färben des Awobanapapiers.

Commelina virginica stammt aus den USA, sie verwildert ebenfalls leicht und hat tütenartig verwachsene Hüllblätter.

Quellen

  • Deyuan Hong & Robert A. DeFilipps: Commelinaceae in der Flora of China, Volume 24, 2000, S. 35: Commelina - Online. (Abschnitt Beschreibung und Systematik)
  • Robert B. Faden: Commelinaceae in der Flora of North America, Volume 22, 2000: Commelina - Online. (Abschnitt Beschreibung und Systematik)
  • Walter Erhardt u. a.: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2008. ISBN 978-3-8001-5406-7

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w Rafaël Govaerts (Hrsg.): Commelina. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 20. Januar 2022.
  2. Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen. Erweiterte Edition. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin Berlin 2018. [1]
  3. G. R. Proctor: Commelina. In: Pedro Acevedo-Rodríguez und Mark T. Strong (Hrsg.): Monocots and Gymnosperms of Puerto Rico and Virgin Islands, In: Contributions from the United States National Herbarium, Volume 52, 2005, Seiten 157–161.
  4. Commelina im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
  5. a b Tropicos. [2]

Weblinks

Commons: Commelina – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien