Talbrücke Bauerbach

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Talbrücke Bauerbach
Talbrücke Bauerbach
Die Talbrücke Bauerbach
Nutzung Eisenbahnbrücke
Querung von Bauerbach, K3506, Kraichgaubahn
Ort Bretten-Bauerbach
Gesamtlänge 748 m
Längste Stützweite 44 m
Pfeilhöhe bis 38 m
Baukosten 21 Mio. D-Mark
Fertigstellung 1986
Lage
Koordinaten 49° 4′ 58″ N, 8° 44′ 42″ OKoordinaten: 49° 4′ 58″ N, 8° 44′ 42″ O
Talbrücke Bauerbach (Baden-Württemberg)

Die Talbrücke Bauerbach ist mit einer Länge von 748 m die zweitlängste[1] Eisenbahnbrücke der Schnellfahrstrecke Mannheim–Stuttgart. Sie quert das Bauerbachtal[2] in der Nähe des Ortsteils Bauerbach der baden-württembergischen Kreisstadt Bretten und trägt daher ihren Namen. Die Brücke quert in ihrem Verlauf unter anderem die Kraichgaubahn.[3]

Lage und Verlauf

Die Spannbetonbrücke[4] liegt zwischen den Streckenkilometern 56,385 und 57,131.[5]

Die Trasse verläuft in südöstlicher Richtung zunächst in einer Geraden, die in einen Rechtsbogen von 7.000 m Radius übergeht. Die Gradiente steigt in derselben Richtung durchgehend mit 0,941 Promille an.[5]

Konstruktion

Die Brücke entspricht der Rahmenplanung der Deutschen Bundesbahn für Neubaustrecken-Talbrücken.[5] Das Bauwerk weist 16 Pfeiler mit einem Feldabstand von 44 m auf.[1] Der Überbau ist als Einfeldträger-Kette ausgebildet.[5]

Geschichte

Planung

Die Brücke war bereits im Planungsstand der Neubaustrecke von 1973 vorgesehen, mit einer Länge von rund 900 m und einer Höhe von bis zu 40 m. Auf dem weiteren Weg Richtung Stuttgart sollte sich, in Streckenkilometer 59,5, ein Betriebsbahnhof anschließen.[2]

Am 19. Juli 1979 fand der Erörterungstermin in Bauerbach statt.[6]

Bereits 1983 war das Bauwerk mit seiner später realisierten Länge von 748 m geplant gewesen.[7] Die Baukosten betrugen rund 21 Millionen D-Mark.[4] Die Gesamtkosten wurden um 1986 mit 25 Millionen DM beziffert.[5]

Bau

Die Bauarbeiten begannen im März 1984 mit Erdarbeiten. Der eigentliche Brückenbau folgte ab August 1984 mit den ersten Gründungen.[5] Für die Gründung des Bauwerks musste der stellenweise wenig standfeste Untergrund ausgetauscht werden. Einige der bis zu 38 m hohen Pfeiler wurden auf Großbohrpfählen gegründet.[1] Die Pfeiler wurden anschließend in Schüssen von 4 m mit einer Kletterschalung hochgezogen.[5] Anschließend wurde der Überbau mittels Vorschubrüstung erstellt. Die einzelnen Überbau-Elemente wurden dabei im Zwei-Wochen-Takt erstellt.[1]

Der letzte Teil des Überbaus wurde im Februar 1986 fertiggestellt. Am 7. März 1986 wurde ein Brückenfest gefeiert.[5]

Das Bauwerk wurde von der ARGE Talbrücke Bauerbach errichtet, die aus den Unternehmen Strabag und Dyckerhoff & Widmann gebildet wurde.[5]

Im Laufe der Bauphase wurden zahlreiche Messungen an verschiedenen Bauteilen vorgenommen. Die Erkenntnisse sollten zur Beurteilung der Unterbausteifigkeiten für weitere Talbrücken genutzt werden.[5]

Betrieb

Der 2007 neu gegründete Brückenbeirat der Deutschen Bahn stufte die 1986 fertiggestellte Brücke als „langweilig“ ein.[8]

Panorama der Talbrücke Bauerbach

Einzelnachweise

  1. a b c d Projektgruppe M/S der Bahnbauzentrale (Hrsg.): Neubaustrecke Mannheim–Stuttgart: Ein Konzept für uns alle. 28-seitige Broschüre von Januar 1986, Karlsruhe, 1986, S. 19.
  2. a b Deutsche Bundesbahn, Zentrale Transportleitung: Erläuterungsbericht zur Planung der Neubaustrecke Mannheim – Stuttgart. Oktober 1973, Aktenzeichen 400a/411a.4002/4123 Nv (Mhm–Stg), S. 8; (verfügbar am Generallandesarchiv Karlsruhe).
  3. Hans-Wolfgang Scharf: Die Eisenbahn im Kraichgau. Eisenbahngeschichte zwischen Rhein und Neckar. EK-Verlag, Freiburg (Breisgau) 2006, ISBN 3-88255-769-9, S. 44.
  4. a b Horst J. Obermayer: Neue Fahrwege für den InterCityExpress. In: Herrmann Merker (Hrsg.): ICE – InterCityExpress am Start. Hermann Merker Verlag, Fürstenfeldbruck 1991, ISBN 3-922404-17-0, S. 57–69.
  5. a b c d e f g h i j Deutsche Bundesbahn (Hrsg.): Talbrücke Bauerbach. Vierseitige Broschüre, ca. 1986.
  6. Werner Hagstotz: Betroffenheit und kollektives Handeln im ländlichen Raum. Verlag Haag+Herchen, Frankfurt am Main, 1981, ISBN 3-88129-475-9, S. 272.
  7. Neubaustrecke Mannheim–Stuttgart. Übersichtskarte 1:100 000. Stand von Januar 1983.
  8. DB will Brücke zur Baukultur schlagen. In: DB Welt, Ausgabe März 2009, S. 11.