Talwar-Klasse

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Talwar-Klasse
Die Talwar.
Schiffsdaten
Land Indien Indien
Schiffsart Fregatte
Bauzeitraum Seit 1999
Stapellauf des Typschiffes 12. Mai 2000
Gebaute Einheiten 7
Dienstzeit Seit 2003
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
125,3 m (Lüa)
Breite 15,2 m
Tiefgang max. 4,9 m
Verdrängung Standard: 3.780 ts
Einsatz: 4.035 ts
 
Besatzung 313 (davon 40 Offiziere und 13 Flugpersonal)[1]
Maschinenanlage
Maschine 2 Marsch-DS-71-Gas-Turbinen (je 9.000 PS)
2 Boost-DT-59-Gas-Turbinen (je 19.500 PS)
Höchst-
geschwindigkeit
32 kn (59 km/h)
Propeller 2 (Fünfblatt)
Bewaffnung

Die Talwar-Klasse oder Projekt 1135.6 ist eine Schiffsklasse von Fregatten der indischen Marine. Die Schiffe basieren auf der sowjetisch/russischen Kriwak-III-Klasse.

Hauptaufgabe der Schiffe, die seit 2003 bei der indischen Marine in Dienst stehen, ist die U-Boot-Abwehr und der Kampf gegen Überwasserschiffe. Die Klasse ist nach dem indischen Säbel Talwar benannt.

Geschichte

Der Entwurf der Schiffe geht auf das Projekt 1135.1 (Krivak III) aus den frühen 1980er-Jahren zurück, den das Konstruktionsbüro Sewernoje für indische Verhältnisse modifizierte. 1997 wurde der Vertrag zum Bau der ersten drei Schiffe zwischen Indien und Russland unterzeichnet. Die Schiffe, die die veralteten Schiffe der Leander-Klasse ersetzen, wurden zwischen März 1999 und Mai 2000 bei der Baltischen Werft in Sankt Petersburg auf Kiel gelegt und liefen zwischen Mai 2000 und Mai 2001 vom Stapel. Zwei Schiffe wurde im Juni 2003 bei der indischen Marine in Dienst gestellt, das dritte folgte im April 2004.

Im Sommer 2006 wurde ein weiteres Baulos von drei Schiffen bestellt, das auf der „Jantar“-Werft in Kaliningrad gebaut wurde. Die erste Einheit F45 Teg wurde nach erfolgreicher Erprobung im April 2012 übergeben und nahm gleich zu Beginn ihrer langen Jungfernfahrt in die zukünftige Heimat am 823. Hamburger Hafengeburtstag teil. Indien war 2012 Partnerland des hanseatischen Volksfestes. Die zweite Einheit F46 Tarkasch wurde im November 2012 an die indische Marine übergeben.[2]

Einheiten

Kennung Name Bauwerft Kiellegung Stapellauf Indienststellung Verbleib
1. Baulos
F40 INS Talwar Baltisches Werk,
Sankt Petersburg
10. März 1999 12. Mai 2000 18. Juni 2003 aktiv
F43 INS Trishul 24. September 1999 24. November 2000 25. Juni 2003
F44 INS Tabar 26. Mai 2000 25. Mai 2001 19. April 2004
2. Baulos
F45 INS Teg Jantar,
Kaliningrad
Juli 2007 27. November 2009 27. April 2012 aktiv
F50 INS Tarkasch November 2007 23. Juni 2010 9. November 2012
F51 INS Trikand 11. Juni 2008 25. Mai 2011 29. Juni 2013
3. Baulos
Tushil Jantar,
Kaliningrad
28. Oktober 2021[3] 2024 (geplant) in Erprobung
2024 (geplant) bestellt[4]
4. Baulos
Goa Shipyard,
Vasco da Gama
2026 (geplant) bestellt[5]
2026 (geplant)

Technik

INS Trikand (F51) 2013

Rumpf und Antrieb

Der Grundentwurf der Schiffe basiert auf der sowjetisch/russischen Kriwak-III-Klasse, die in Hinsicht auf den Radarquerschnitt verbessert wurde und über Stealth-Eigenschaften verfügen. Die Schiffe sind 125,3 Meter lang, 15,2 Meter breit und haben bei einer Standardverdrängung von 3.780 Tonnen einen Tiefgang von 4,9 Metern. Der Antrieb erfolgt durch zwei DS-71-Gasturbinen mit je 9.000 shp Leistung, die jeweils einen fünfblättrigen Propeller antrieben. Für Hochgeschwindigkeitsfahrten können zwei Boost-DT-59-Gasturbinen mit je 19.500 shp Leistung zugeschaltet werden (COGAG-Antrieb). Die Schiffe haben eine Höchstgeschwindigkeit von 32,5 Knoten. Die Reichweite beträgt 4.500 Seemeilen bei 16 Knoten, 3.900 Seemeilen bei 20 Knoten und 900 Seemeilen bei 30 Knoten.

Bewaffnung und Elektronik

Auf dem Vorschiff befindet sich ein UKSK-Senkrechtstartsystem. Dieses besteht aus acht Zellen, die wahlweise mit acht BrahMos oder Klub-N-Lenkwaffen bestückt werden können.[6]

Die Flugabwehrbewaffnung der Talwar-Klasse besteht aus einem Einzelstarter für SA-N-12 Grizzly-Boden-Luft-Raketen für mittlere Reichweiten. Das unter dem Starter liegende Magazin fasst 24 Lenkwaffen vom Typ 9M317E oder 9M38M. Zusätzlich befinden sich an Bord acht schultergestützte Kurzstrecken-Boden-Luft-Raketen vom Typ 9K310 Igla-1.[6]

Zur U-Jagd dienen 2 533-mm-Torpedodoppelstarter, die Torpedos vom Typ SET-65SE oder 53-65KE verschießen. Zusätzlich steht ein RBU-6000 12-fach-Wasserbombenwerfer mit insgesamt 48 Geschossen zur Verfügung.[6]

Die Artillerie besteht aus einem 100-mm-Geschütz vom Typ A-190E mit einem 5P-10E-Puma-Feuerleitsystem. Die maximale Reichweite des Geschützes beträgt 20 km, die Kadenz 80 Schuss/Minute. Je nach verwendeter Munition können Land-, See- und Luftziele bekämpft werden.[6]

Zur Nahbereichsverteidigung dienen zwei Kaschtan-CIWS auf dem Hangardach. Bei den Schiffen der zweiten Serie wurden diese durch zwei AK-630M ersetzt.[6]

Zur Aufklärung verfügen die Fregatten über ein 3Ts-25E Garpun-B-Radar sowie ein Fregat M2EM-3D-Radar mit 300 Seemeilen Ortungsreichweite. Zur Unterwasserortung sind die Schiffe mit einem BEL APSOH-Sonar ausgestattet.

Weblinks

Commons: Talwar-Klasse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Seite der Indischen Marine zur Talwar-Klasse (Memento vom 23. Oktober 2008 im Internet Archive) (englisch).
  2. Russland liefert an Indien Fregatte „Tarkasch“. de.sputniknews.com, 9. November 2012; abgerufen am 9. November 2012.
  3. Xavier Vavasseur: Russia’s Yantar Shipyard Launches 7th Talwar-class Frigate for India. In: navalnews.com. 29. Oktober 2021, abgerufen am 6. Dezember 2021.
  4. Nathan Gain: Indian Navy’s 3rd batch of Project 1135.6 frigates expected for 2024. In: navalnews.com. 20. Februar 2020, abgerufen am 6. Dezember 2021.
  5. Goa Shipyard contracted for Indian Navy’s new Project 1135.6 frigates. In: navalnews.com. 19. Januar 2019, abgerufen am 6. Dezember 2021.
  6. a b c d e Militaryrussia.ru abgerufen am 16. April 2013 (russisch)