Tarnkappe

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Eine Tarnkappe (von altdeutsch tarni, „heimlich“) ist ein mythischer Gegenstand, der es seinem Träger ermöglichen soll, sich zeitweise unsichtbar zu machen (eskamotieren zu lassen).

Tarnkappen in der Mythologie

Siegfried erringt im Nibelungenlied die Tarnkappe von einem Zwerg namens Alberich, der den Hort der Nibelungen bewacht. Im Nibelungenlied ist die Tarnkappe keine Kopfbedeckung, sondern – dem frühmittelalterlichen deutschen Sprachgebrauch entsprechend – ein Mantel oder Umhang, die Cappa (vgl. Cape). In heutigen Nibelungendarstellungen oder -verfilmungen wird die Tarnkappe jedoch fast immer fälschlicherweise als Helm dargestellt.

König Laurin nutzt eine Tarnkappe, um ungesehen an einer Maifahrt teilzunehmen, zu der er zu seinem großen Ärger nicht eingeladen wurde.

Einen Helm, der seinem Träger Unsichtbarkeit verleiht, fertigen die Zyklopen der griechischen Mythologie dem Unterweltengott Hades, damit er Zeus im Kampf gegen die Titanen beistehen kann.

Eine weitere Tarnkappe wird Perseus auf seinem Weg zur Gorgone Medusa von den Nymphen überreicht, bzw. Perseus nimmt sich diese von den Graien, die er zuvor überlistet hat.

Motiv in der Gegenwartsliteratur

  • Markus Orths: Die Tarnkappe. Roman. Schöffling & Co., Frankfurt am Main 2011, ISBN 978-3-89561-471-2.

Tarnkappen in der Technik

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Tarnkappe aus: Licht wird reflektiert und macht das Objekt so sichtbar.
Cloaking device simulation (active).jpg
Tarnkappe an: Licht wird gestreut und lässt das Objekt unsichtbar erscheinen.


Derzeit wird an einer realen Tarnkappentechnik geforscht und gearbeitet. Ein Tarnkappenprototyp wurde bereits fertiggestellt. Dabei werden Metamaterialien verwendet, die einen negativen Brechungsindex besitzen.[1][2][3][4]

Des Weiteren werden verschiedene Methoden zur Lichtbrechung entwickelt, die Licht durch spezielle Nanoröhren oder Kristalle um das zu tarnende Objekt leiten, sodass es mangels Reflexion im visuellen Bereich nicht erfasst werden kann.[5][6]

In der Radartechnik müssen die elektromagnetischen Wellen nicht um das Objekt herumgeleitet werden. Es reicht aus, dass keine oder möglichst wenig Strahlung in die Richtung zum Sender/Empfänger reflektiert wird. Insbesondere Flugzeuge und Schiffe verwenden Tarnkappentechnik, um eine Entdeckung per Radar zu verhindern oder zu erschweren.

Soldat mit Tarnumhang

Scharfschützen, Jăger und Naturfotografen tarnen sich mit „Ghillie suits“, Umhängen die mit naturfarbenen, der Umgebung angepassten Stofffetzen besetzt sind.

Siehe auch

Weblinks

Wiktionary: Tarnkappe – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Tarnkappe aus Nanomaterialien entwickelt. In: heise online, 6. Januar 2007. Abgerufen am 15. Januar 2011. 
  2. Frédéric Garlan: Tarnkappen-Technik: Wer wäre nicht gerne unsichtbar?. In: Spiegel Online, 2. Juni 2007. Abgerufen am 15. Januar 2011. 
  3. Markus Becker: Neue Tarnkappe: Badematte macht Objekte unsichtbar. In: Spiegel Online, 16. Januar 2009. Abgerufen am 15. Januar 2011. 
  4. Materialforschung: Tarnkappe macht Objekte für Ultraschall unsichtbar. In: Spiegel Online, 7. Januar 2011. Abgerufen am 15. Januar 2011. 
  5. Texas scientist makes strands of ‘invisibility cloak’. In: Yahoo! NEWS, 10. November 2011. Abgerufen am 28. Juni 2012. 
  6. X. Chen, Y. Luo, J. Zhang, K. Jiang, J. B. Pendry, S. Zhang: Macroscopic invisibility cloaking of visible light. In: Nature Communications. Band 2, 2011, S. 176, doi:10.1038/ncomms1176, PMID 21285954, PMC 3105339 (freier Volltext).