Tatort: Der Frauenflüsterer

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Episode 594 der Reihe Tatort
Originaltitel Der Frauenflüsterer
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Länge 90 Minuten
Altersfreigabe FSK 12[1]
Produktions-
unternehmen
WDR
Stab
Regie Kaspar Heidelbach
Drehbuch
Produktion Sonja Goslicki
Musik Arno Steffen
Kamera Clemens Messow
Schnitt Hedy Altschiller
Premiere 3. Apr. 2005 auf Das Erste und ORF 1
Besetzung
Episodenliste

Der Frauenflüsterer ist ein deutscher Fernsehkrimi von Kaspar Heidelbach aus dem Jahr 2005. Er entstand als 594. Folge der Kriminalreihe Tatort.

Handlung

Nach Jahren ohne Führerschein, der Thiel damals wegen Trunkenheit am Steuer entzogen wurde, nimmt er wieder Fahrstunden. Zu seinem nächsten Fall muss er noch von seinem Vater per Taxi gefahren werden. Der Restaurantinhaber Dietrich Röttger ist aus dem Fenster in den Tod gestürzt. Sein Hals weist Würgemale auf. Thiel und Boerne finden heraus, dass Röttger kurz vor seinem Tod Besuch von Markus Hoffschulte – dem Reitlehrer von Röttgers Frau Doris – erhalten hatte. Beide hatten einen Streit, der sich um Geld drehte. Röttger hatte Hoffschulte einst 20.000 Euro geliehen, die er nicht sofort zurückzahlen konnte. Zum Zeitpunkt des Streits war Röttger stark alkoholisiert, weswegen Markus nach kurzer Zeit wieder ging. Es stellt sich schließlich heraus, dass Dietrich Röttger Selbstmord begangen hat. Er versuchte zunächst, sich auf dem Dachboden mit dem Bademantelgürtel zu erhängen, und stürzte sich später aus dem Fenster. Grund war ein Vaterschaftstest, der ihm klarmachte, dass er zeugungsunfähig ist und daher auch sein Sohn Niklas nicht von ihm stammen kann. Doris weiß, dass Markus ihn veranlasste, sich auf seine Zeugungsfähigkeit hin untersuchen zu lassen, zumal Niklas der Sohn von Markus ist. Doris schwört Markus Rache.

Während Thiel für die Führerscheinprüfung lernt, hat Boerne andere Probleme, muss er doch auf seine 17-jährige Nichte Betty aufpassen. Die besorgt sich einen Ferienjob auf Markus’ Reiterhof. Wie alle Frauen der Gegend verliebt sich auch Betty in Markus und fiebert ihrem 18. Geburtstag entgegen. Boerne sieht ihre Schwärmerei gar nicht gern, zumal für Markus der ganze Fall noch nicht zu Ende ist. Eines Nachts wird sein wertvoller Zuchthengst entführt und wenig später kastriert aufgefunden. Das Tier ist nun wertlos. Die Hoden erhält Markus per Päckchen zurück. Obwohl kurz darauf eine aus Buchstaben zusammengesetzte Todesdrohung an einem Stall des Reiterhofes hängt, verzichtet Markus auf Personenschutz durch die Polizei. Seine Frau muss kurz darauf zu einem Termin in die Stadt und nutzt Markus’ Auto, das explodiert. Die Frau überlebt schwerverletzt, verstirbt aber später.

Bei der Untersuchung der Hengsthoden findet Boerne ein Frauenhaar, das schließlich Doris zugeordnet werden kann. Sie gibt zu, den Hengst zusammen mit zwei Freundinnen entführt zu haben, wobei eine Tierarztassistentin den Hengst kastrierte. Mit der Autoexplosion habe sie jedoch nichts zu tun. Markus gerät derweil in weitere Verstrickungen. In einer Kneipe wird er von Dorfbewohnern, darunter dem ehemaligen Sprengmeister Ottensen, angegriffen, deren Frauen mit Markus eine Affäre hatten. Markus droht, sich notfalls per Gewehr zu verteidigen, habe er doch einen Waffenschein. Kurz darauf ist Ottensen tot. Markus hat ihn angeblich in Notwehr erschossen, nachdem er von Ottensen mit einem Messer angegriffen wurde. Tatsächlich verfehlte der Stich nur knapp Markus’ Halsschlagader. Die Untersuchung des Toten ergibt allerdings, dass er nie ein Messer hätte führen können, hatte er sich doch bei der Schlägerei kurz zuvor Handknochen gebrochen. Zudem zeigen die Blutspuren in Markus’ Haus, dass offensichtlich kein Kampf stattgefunden hat. Die Ermittler schlussfolgern, dass Markus sich seine Verletzungen selbst zugefügt hat. Es liegt auf der Hand, dass er in Wirklichkeit seine Frau loswerden wollte, die nach dem Selbstmord von Röttger die Scheidung von Markus wollte. Da ihr ein großer Anteil des Reiterhofs gehört, wäre Markus dann mittellos. Auch Betty hat erkannt, dass Markus der Täter sein muss, da er den Drohbrief auf einen Block geklebt hat, den sie zuvor für eine Zeichnung genommen hatte, die sich auf den Drohbriefbogen durchgedrückt hat. Sie stellt Markus zur Rede und wird von ihm darauf in eine Pferdebox zu einem extrem aggressiven Hengst gesperrt. So soll sie durch einen scheinbar selbst herbeigeführten Unfall ums Leben kommen. Boerne und Thiel erscheinen, verfolgen Markus per Pferd und Auto und stellen ihn. Thiel befreit Betty. Als Boerne ihn aufzieht, dass er ohne Führerschein gefahren sei, zeigt Thiel ihm wortlos seinen frisch erworbenen Führerschein.

Produktion

Die Dreharbeiten zu Der Frauenflüsterer fanden in Münster und Umgebung sowie in den WDR-Studios in Köln statt. Der Film erlebte am 3. April 2005 auf dem Ersten seine Fernsehpremiere und erreichte eine Einschaltquote von 24 Prozent (8,46 Millionen Zuschauer).[2] Im Jahr 2010 wurde der Film auf DVD veröffentlicht. Es war der siebte Fall für die Ermittler Thiel und Boerne.

Kritik

„Der Fall lahmt etwas, aber das wackere Duo gefällt“, schrieb TV Spielfilm.[3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Freigabebescheinigung für Tatort: Der Frauenflüsterer. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF; Prüf­nummer: 119153-a/V).Vorlage:FSK/Wartung/typ nicht gesetzt und Par. 1 länger als 4 Zeichen
  2. 594/05 Der Frauenflüsterer (WDR). In: Rüdiger Dingemann: Tatort. Das Lexikon. Alle Fakten, alle Fälle, alle Kommissare. Knaur, München 2010, S. 324.
  3. Tatort: Der Frauenflüsterer. In: TV Spielfilm. Abgerufen am 20. Januar 2022.