Taube Trespe

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Taube Trespe

Taube Trespe (Bromus sterilis)

Systematik
Monokotyledonen
Commeliniden
Ordnung: Süßgrasartige (Poales)
Familie: Süßgräser (Poaceae)
Gattung: Trespen (Bromus)
Art: Taube Trespe
Wissenschaftlicher Name
Bromus sterilis
L.

Die Taube Trespe (Bromus sterilis) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Süßgräser (Poaceae). Sie wurde bereits vor 1492 nach Mitteleuropa vom Menschen eingeführt und gilt dort deshalb als Archäophyt. Sie kann den Winter als Hemikryptophyt überdauern oder als Samen (Therophyt).

Merkmale

Stängel mit Blattscheide und Blatthäutchen
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Die Rispenäste sind rau.
Datei:Bromus sterilis.jpeg
Taube Trespe (Bromus sterilis)
Ährchen
Aufgefächertes Ährchen mit Hüll- (Glu), Deck- (Lem) und Vorspelzen (Pal).
Datei:Bromus sterilis sl24.jpg
Die Deckspelzen weisen deutlich hervortretende Leitbündel auf

Die Taube Trespe ist eine einjährige oder einjährig überwinternde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von etwa 30 bis 60 Zentimetern erreicht und kahle Halme besitzt. Blütezeit ist von Juni bis August.[1]

Die lockere und herabhängende Rispe ist etwa 10 bis 15 cm lang. Die unteren Rispenäste sind meistens so lang wie die Ährchen, die nicht zusammengedrückt sind. Von ihr sind überall raue biegbare Äste abstehend. Die Spelzen sind auf dem Rücken stets abgerundet. Die 15 bis 30 mm lange Granne ist fast doppelt so lang wie die starknervige Deckspelze. Die Ährchen sind mit der Granne 4 bis 6 cm lang und zur Spitze hin verlängert. Die Deckspelze ist 13 bis 23 mm lang. Die untere Hüllspelze ist einnervig, die obere dreinervig. Die Pflanze besitzt fein gezähnte Blatthäutchen.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 14 oder 28.[2]

Systematik und Namensgebung

Die Taube Trespe wurde 1753 von Carl von Linné in Species Plantarum erstveröffentlicht.[3] Zusammen mit ähnlichen Arten wird die Taube Trespe oft von der Gattung Bromus abgetrennt und heißt dann Anisantha sterilis (L.) Nevski.

Bromus ist die Bezeichnung für eine haferähnliche Pflanze, sterilis bedeutet „taub, unfruchtbar“. Der botanische Name kann frei als „Nicht-Hafer“ übersetzt werden. Im Gegensatz zum Saat-Hafer ist die Taube Trespe nicht als Getreide nutzbar, aber unfruchtbar ist sie natürlich nicht.

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet reicht von Europa und dem Mittelmeerraum bis Zentralasien.[4] Die Taube Trespe kommt verbreitet im Unkrautsaum trockener Wege, in lückigen, leicht beschatteten Wiesen, auf Schuttplätzen, an Mauern oder Böschungen, auch in Kleefeldern und Weinbergen vor.

Sie bevorzugt lockeren und daher meist sandigen oder steinigen Lehmboden, der mäßig stickstoffreich sein sollte. Sie erträgt Austrocknung gut und kann auch noch auf verkrustetem Steinschutt oder in Mauerritzen leben. Sie liebt warme Standorte. In den Allgäuer Alpen übersteigt sie die Grenze von 800 Metern Meereshöhe nicht.[5]

Nach Ellenberg ist sie eine Halblichtpflanze, subozeanisch verbreitet und bevorzugt mäßig stickstoffreiche Standorte. Sie gedeiht in Gesellschaften der Verbände Sisymbrion oder Fumario-Euphorbion.[2]

Infolge enger Fruchtfolgen, früher Aussaattermine und einer pfluglosen Bodenbearbeitung verbreitet sich die Taube Trespe zunehmend auf Kulturflächen, insbesondere im Wintergetreide. Dort führt ihr Auftreten zu Ertragsausfällen, erschwerten Erntebedingungen und Qualitätseinbußen.[6]

Ökologie

Die bespelzten Samen werden durch Tiere verbreitet (Epizoochorie). Die rauen Grannen haften im Fell.

Literatur

  • Dietmar Aichele, Heinz-Werner Schwegler: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas. 2. Auflage. Band 5: Schwanenblumengewächse bis Wasserlinsengewächse. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2000, ISBN 3-440-08048-X.
  • Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5.
  • Heinz Ellenberg: Vegetation Mitteleuropas mit den Alpen in ökologischer, dynamischer und historischer Sicht (= UTB für Wissenschaft. Große Reihe. Band 8104). 5., stark veränderte und verbesserte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1996, ISBN 3-8252-8104-3.

Einzelnachweise

  1. Taube Trespe. In: www.dowagro.com. Abgerufen am 17. Oktober 2016.
  2. a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Stuttgart, Verlag Eugen Ulmer, 2001. ISBN 3-8001-3131-5, S. 206.
  3. Carl von Linné: Species Plantarum. Band 1, Impensis Laurentii Salvii, Holmiae 1753, S. 77, Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3Dhttp%3A%2F%2Fwww.biodiversitylibrary.org%2Fopenurl%3Fpid%3Dtitle%3A669%26volume%3D1%26issue%3D%26spage%3D77%26date%3D1753~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D
  4. Rafaël Govaerts (Hrsg.): Bromus sterilis. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 5. November 2016.
  5. Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 1, IHW, Eching 2001, ISBN 3-930167-50-6, S. 202.
  6. Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, abgerufen am 22. Juli 2020

Weblinks

Commons: Taube Trespe (Bromus sterilis) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien