Tech Trance

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Tech Trance, auch bekannt als Techno-Trance oder Techno/Trance, ist ein Subgenre des Trance, welcher sich durch härtere Rhythmik und höheres Tempo gegenüber anderen Trance-Subgenres auszeichnet.

Charakteristik

Tech Trance ist ein Derivat der EDM, konkret ein Subgenre des Trance und wird oftmals mit Uplifting Trance verwechselt. In der Tat gibt es große Überschneidungen, die man bei Interpreten wie beispielsweise John O’Callaghan, Will Atkinson oder auch Sean Tyas feststellen kann. Zudem bewegen sich die beiden Genres in der Regel im selben engen Tempobereich um 138–140 BPM. Im Gegensatz zum Uplifting klingt Tech Trance allerdings härter, perkussiver, rhythmusbetonter, elektronischer, komplexer und weniger sphärisch. Es hat eine insbesondere sehr basslastige Kickdrum.

Tech-Trance lebt weniger von Melodielinien als vielmehr von aufwendigen Rhythmus-Arrangements und ausgeklügeltem Sound-Design. Dennoch gibt es durchaus auch tonal gespielte Synthesizer-Sounds; allerdings viel mehr in Form von kurzen Melodie-Fragmenten oder perkussiv gespielten Akkorden, die sich perfekt in das Rhythmus-Gebilde eingliedern. So entsteht eine hypnotisierende, tranceartige Stimmung. Richtige Melodien oder komplexe, mehrtaktige Harmonieverläufe gibt es bei Tech Trance seltener.

Heimat des Tech Trance sind vor allem Clubs auf den Britischen Inseln, wie zum Beispiel Rong Manchester oder Gatecrasher Birmingham. Die Metropolen des Tech Trance sind u. a. Dublin, Belfast oder Swansea.

Struktur

Ebenso wie klassischer Trance basiert Tech Trance auf der klassischen Four-on-the-Floor-Rhythmik, also einem 4/4-Takt mit einer Kick Drum auf der 1. Zählzeit. Die meisten Tracks beginnen lediglich mit dem Drumkit, wobei die einzelnen Stimmen à 4 oder 8 Takte dazu kommen. Somit entsteht ein recht langer Aufbaupart, welcher zum Mixen der Tracks notwendig ist – Tech Trance wird meist in Sets von mehreren Stunden Länge gespielt.

Geschichte

Tech-Trance entstand Mitte der 1990er unter anderem durch die deutschen Pioniere Oliver Lieb[1][2] oder Humate.[3] Anfang 2000er erlebte es vorrangig durch Marco V[4] und Tiësto[5] seine Entwicklung und entfaltete sich ab Mitte 2000er durch weitere Künstler wie Simon Patterson, Sean Tyas, Mark Sherry, Sander van Doorn oder Marcel Woods, dessen Produktion Advanced die Hymne von der Trance Energy 2006 war. 2011 veröffentlichte Bryan Kearney seine Produktion Stealth Bomber, die 2011 zum Eurofest Anthem gekürt wurde. Seither hat sich eine enorme Vielfalt innerhalb des Tech Trance herausgebildet, welcher sich von den Grenzbereichen zu Minimal (vgl. KARNEY - Say Nothing) bis hin zu extrem komplexen Arrangements mit vielfältigstem Einsatz von Samples (vgl. Sam Jones - Brainstorm) erstreckt. Ebenso gibt es Tech Trance auch mit Gesangstimme (vgl. John O'Callaghan & Clare Stagg - Lies Cost Nothing (Will Atkinson Remix)).

Im Oktober 2016 gründeten Aly & Fila das Sub-Label FSOE Clandestine, das sich ausschließlich auf Tech Trance spezialisiert[6] und somit auch durch deren Radioshow Future Sound of Egypt Zugang bei über 4 Millionen[7] Zuhörern findet.

Stiltypische Vertreter

Labels

Interpreten

Titel

Einzelnachweise

  1. Oliver Lieb: Tech-trance is just the tip of the iceberg. In: inthemix. 6. Dezember 2004 (junkee.com [abgerufen am 21. Februar 2017]).
  2. Getting Into Deep - An interview with Oliver Lieb - Ambient Music Guide. In: Ambient Music Guide. (ambientmusicguide.com [abgerufen am 21. Februar 2017]).
  3. Tech Trance Mixes, Tracklists, Cuesheets and Information / Genres - DJTracklists.com. Abgerufen am 21. Februar 2017 (englisch).
  4. Marco V: The Conservative side of tech-trance. In: inthemix. 24. September 2003 (junkee.com [abgerufen am 21. Februar 2017]).
  5. Elwood Kuni Waldorm: Tech Trance. Psychopublishing, 2017, ISBN 978-6-13780498-8 (google.de [abgerufen am 5. März 2017]).
  6. FSOE Announce New Label - Clandestine | Trance Hub. In: Trance Hub. 4. Oktober 2016 (trance.news [abgerufen am 21. Februar 2017]).
  7. Egyptian trance duo Aly & Fila to headline massive concert at Giza Pyramids. In: StepFeed. 31. August 2015 (stepfeed.com [abgerufen am 21. Februar 2017]).