Technicoll
technicoll ist eine eingetragene Marke der Firma Ruderer Klebetechnik GmbH Zorneding, die Klebstoffe speziell für Industrie und Handwerk herstellt. Die Wortkreation technicoll setzt sich aus „techni“ (steht für die technische Anwendung) und dem französischen Wort für Klebstoff (colle) „coll“ zusammen.
Geschichte
Erste Rezepturen und die Namensfindung wurden bereits Anfang der 1960er Jahre vom Unternehmen Beiersdorf AG Hamburg entwickelt. Angelehnt an das Sortiment technische Klebebänder der Marke tesa wurde ein umfangreiches Produktprogramm an flüssigen technischen Klebstoffen geschaffen und vermarktet. Dieses Klebstoff-Sortiment basierte auf verschiedene Rohstoffarten in unterschiedlichen Gebindegrößen, von Tuben bis 200 Liter Fässern. Hiermit wurde man den unterschiedlichen Anforderungen von Industrie, Handwerk und Handel gerecht. Für die Vermarktung von technicoll-Produkten bediente sich die Beiersdorf AG Hamburg verschiedener Vertriebswege. Der Absatz über den Technischen Handel[1] für Industrie und Handwerk war als Schwerpunkt anzusehen. Man nutzte das bestehende Netz für eine flächendeckende Belieferung. Daneben wurden große industrielle Produzenten direkt bedient. Über Einzelhandelsgeschäfte erfolgte der stationäre Absatz von technicoll-Produkten für den Heimwerker bzw. Kleinanwender.
1994 wurde die Marke technicoll von Beiersdorf AG Hamburg inkl. der Rezepturen, Produktionsanlagen, Vertriebspartner und Kunden an den Klebstoffhersteller H. B. Fuller in den USA verkauft.[2]
Das damals in München ansässige Tochterunternehmen H.B. Fuller GmbH übernahm die Entwicklung, Produktion und den Vertrieb der technicoll-Produkte.[3] Die Betreuung und Belieferung der Kunden im deutschsprachigen Raum übernahm ab diesem Zeitpunkt die Firma Ruderer Klebetechnik GmbH in Zorneding bei München.[4] Die bisherigen bekannten technicoll-Produkte für Hobby und Haushalt verblieben bei Beiersdorf und wurden der tesa-Gruppe zugeführt.
2007 kaufte das Klebstoffunternehmen Ruderer Klebetechnik GmbH in Zorneding von der H.B. Fuller Company, die in vielen Ländern angemeldete Marke technicoll.[5] Die Ruderer Klebetechnik GmbH führt die Marke betriebsintern als eigenen Geschäftsbereich. Bestellungen im Internet werden über die Plattform des auf Klebstoffe spezialisierten Online-Shops der Ottozeus GmbH entgegen genommen.[6]
Produktentwicklung im Laufe der Zeit
In den 1960er und 1970er lag der Produktschwerpunkt auf Flächenklebungen wie Isoliermaterialien, Sandwichklebungen und Polsterwerkstoffe.[7][8]
Produktbereiche der Marke
- Lösungsmittelhaltige Klebstoffe
- Dispersionsklebstoffe
- Schmelzklebstoffe
- 1-K Kleb- und Dichtstoffe
- 2-K Reaktionsklebstoffe
- Cyanacrylate
- Härter, Primer, Verdünner
Anwendungsfelder der technicoll-Klebstoffe
Verklebungen der verschiedensten Materialien
- Kunststoffe
- Metalle
- Hart- und Weichschäume
- Textilien
- Leder
- Holz
- Baustoffe
- Gummi, Moosgummi
- Keramik, Porzellan, Glas
- Isolierstoffe
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Technicoll VTH-Qualitätspartner
- ↑ Alfred Reckendrees: Beiersdorf: Die Geschichte des Unternehmens hinter den Marken NIVEA, tesa, Hansaplast & Co. C.H.Beck, 2018, ISBN 978-3-406-72509-8 (Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ H.B. Fuller Geschichte
- ↑ Ruderer.de Geschichte
- ↑ H.B. Fuller Geschichte
- ↑ Ottozeus.de Geschichte
- ↑ OMNIA Flächenklebung Isoliermaterialien
- ↑ OMNIA Wärme-, Kälte-, Schallisolierung