Terminativ
Der Terminativ ist ein Lokal-Kasus. Er bezeichnet die Bewegung zu einem Ziel (Terminus).
Im Sumerischen
In der Sumerologie hat sich der Begriff für einen Kasus eingebürgert, der auch oft die Richtung zu einem Ziel angibt.
Beispiel:
ki-bi-še | baninĝar |
Ort-sein-Terminativ | er stellte es dorthin |
„er stellte es an seinen Platz“ |
Im Finnougrischen
Der Terminativ kommt auch in einigen finno-ugrischen Sprachen vor. Er kann im Deutschen mit der Präposition bis wiedergegeben werden.
Im Ungarischen
Im Ungarischen endet der Terminativ auf -ig; z. B. házig „bis zum Haus“.
Das Suffix -ig drückt auch eine zeitliche Terminierung aus; z. B. keddig „bis Dienstag“.
Man beachte, dass dieses Suffix nicht mit Personalpronomen verwendet werden kann ("bis zu mir").
Demonstrativpronomen erhalten ein dd : ez + -ig → eddig und az + -ig → addig. Das zugehörige Fragewort („bis wohin ?“ oder „bis wann ?“) lautet meddig.
Im Estnischen
Im Estnischen endet der Terminativ auf -ni bzw. im Plural auf -teni oder -deni; z. B. piirini „bis zur Grenze“, majani „bis zum Haus“, majadeni „bis zu den Häusern“.
In mongolischen Sprachen
Im Kalmückischen hat sich der Terminativ mit der Endung -ča oder -če erhalten; z. B. χōlāčā „bis zum Hals“. Er kommt heute nur noch selten vor.
Im Baskischen
Im Baskischen hat der Terminativ die Endungen -raino (inanimat) und -a(ren)ganaino (animat) im Singular, sowie -etaraino und -enganaino im Plural; z. B. mugaraino „bis zur Grenze“, niganaino "bis zu mir". Der Terminativ kann im Baskischen nur lokal, nicht temporal verwendet werden.
Im Tibetischen
Im Tibetischen gehört der Terminativ zum 8-gliedrigen Kasussystem. Er hat folgende Endungen: -ru, -su, -tu, -du, -r.