Terminativ

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Der Terminativ ist ein Lokal-Kasus. Er bezeichnet die Bewegung zu einem Ziel (Terminus).

Im Sumerischen

In der Sumerologie hat sich der Begriff für einen Kasus eingebürgert, der auch oft die Richtung zu einem Ziel angibt.

Beispiel:

ki-bi-še baninĝar
Ort-sein-Terminativ er stellte es dorthin
„er stellte es an seinen Platz“

Im Finnougrischen

Der Terminativ kommt auch in einigen finno-ugrischen Sprachen vor. Er kann im Deutschen mit der Präposition bis wiedergegeben werden.

Im Ungarischen

Im Ungarischen endet der Terminativ auf -ig; z. B. házig „bis zum Haus“.

Das Suffix -ig drückt auch eine zeitliche Terminierung aus; z. B. keddig „bis Dienstag“.

Man beachte, dass dieses Suffix nicht mit Personalpronomen verwendet werden kann ("bis zu mir").

Demonstrativpronomen erhalten ein dd : ez + -igeddig und az + -igaddig. Das zugehörige Fragewort („bis wohin ?“ oder „bis wann ?“) lautet meddig.

Im Estnischen

Im Estnischen endet der Terminativ auf -ni bzw. im Plural auf -teni oder -deni; z. B. piirini „bis zur Grenze“, majani „bis zum Haus“, majadeni „bis zu den Häusern“.

In mongolischen Sprachen

Im Kalmückischen hat sich der Terminativ mit der Endung -ča oder -če erhalten; z. B. χōlāčā „bis zum Hals“. Er kommt heute nur noch selten vor.

Im Baskischen

Im Baskischen hat der Terminativ die Endungen -raino (inanimat) und -a(ren)ganaino (animat) im Singular, sowie -etaraino und -enganaino im Plural; z. B. mugaraino „bis zur Grenze“, niganaino "bis zu mir". Der Terminativ kann im Baskischen nur lokal, nicht temporal verwendet werden.

Im Tibetischen

Im Tibetischen gehört der Terminativ zum 8-gliedrigen Kasussystem. Er hat folgende Endungen: -ru, -su, -tu, -du, -r.