Tetramethyltetraselenafulvalen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Strukturformel
Strukturformel von Tetramethyltetraselenafulvalen
Allgemeines
Name Tetramethyltetraselenafulvalen
Summenformel C10H12Se4
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 55259-49-9
EG-Nummer 623-491-9
ECHA-InfoCard 100.152.166
PubChem 143265
ChemSpider 126388
Eigenschaften
Molare Masse 448,04 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

273–275 °C (Zersetzung)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 301​‐​331​‐​373​‐​410
P: 261​‐​273​‐​301+310​‐​311​‐​501 [1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Tetramethyltetraselenofulvalen (TMTSF) ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Organoselenverbindungen und Heterofulvalene.

Herstellung

Tetramethyltetraselenafulvalen kann durch die Substitution der Wasserstoffatome des Tetraselenafulvalens durch Methylgruppen gewonnen werden.[2]

Supraleitfähigkeit

Salze des Tetramethyltetraselenofulvalen vom Typ (TMTSF)2X (mit X = einfach negativ geladenes Anion) weisen eine hohe elektrische Leitfähigkeit auf, das Hexafluorophosphat von TMTSF war der erste organische Supraleiter (Bechgaard-Salz).[3] Dieses Salz wird erst bei hohem Druck supraleitend (12 kbar bei 0,9 Kelvin). Das Perchlorat (TMTSF)2ClO4 hingegen wird bei 1,2 K bereits bei Normaldruck supraleitend. In den leitfähigen Komplexen sind die organischen Kationen sandwichartig gestapelt.[4]

Einzelnachweise

  1. a b c Datenblatt Tetramethyltetraselenafulvalene, 97% bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 4. Oktober 2016 (PDF).
  2. Michael Bockshecker: Chalkogenanthrene und Übergangsmetallhalogenide – Komplexbildung und Redox-Reaktionen. Dissertation, Universität Bonn, 2015. S. 4. urn:nbn:de:hbz:5n-41779.
  3. D. Jérome, A. Mazaud, M. Ribault, K. Bechgaard: Superconductivity in a synthetic organic conductor (TMTSF)2PF6. In: Journal de Physique Lettres. Band 41, Nr. 4, 1980, S. 95–98, doi:10.1051/jphyslet:0198000410409500.
  4. Eintrag zu Supraleitung. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 5. Oktober 2016.