Thüringisches Fingerkraut

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Thüringisches Fingerkraut

Thüringisches Fingerkraut (Potentilla thuringiaca)

Systematik
Eurosiden I
Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
Unterfamilie: Rosoideae
Gattung: Fingerkräuter (Potentilla)
Art: Thüringisches Fingerkraut
Wissenschaftlicher Name
Potentilla thuringiaca
Bernh.

Das Thüringische Fingerkraut (Potentilla thuringiaca), auch Armblütiges Fingerkraut genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Fingerkräuter (Potentilla) innerhalb der Familie der Rosengewächse (Rosaceae).

Beschreibung

Laubblätter
Illustration aus Sturm

Vegetative Merkmale

Das Thüringische Fingerkrauter ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 10 bis 40 Zentimetern erreicht. Der Stängel ist gabelästig und meist bogig aufsteigend, seltener ist er aufrecht und fast einfach.

Die grundständigen, geteilten, handförmigen Laubblätter haben sechs bis neun (meist aber sieben) Teilblätter, die Teilblättchen sind bei einer Länge von 2 bis 5 Zentimetern verkehrt-eiförmig, am Grunde keilförmig und jederseits mit sieben bis zehn vorgestreckten Zähnen versehen. Sie sind beiderseits behaart.

Generative Merkmale

Der Blütenstängel ist lang, ziemlich stark und steht auch zur Fruchtzeit aufrecht. Die Blüten sind gelb und besitzen einen Durchmesser von 1,5 bis 2 Zentimetern.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 42.[1]

Vorkommen und Gefährdung

Das Gesamtverbreitungsgebiet von Potentilla thuringiaca ist noch ungenügend bekannt, zum Beispiel sehr selten in der Schweiz. Das Hauptverbreitungsgebiet scheint jedoch von Südosteuropa bis Westrussland und nördlich bis Südskandinavien zu sein. Darüber hinaus ist es im Kaukasus vorzufinden.

Das Thüringische Fingerkraut kommt in Deutschland nur von Süd-Thüringen über das Grabfeld (Nordbayern) und das mittlere Maingebiet bis in den Steigerwald (Franken) vor. In der Roten Liste der gefährdeten Pflanzenarten Deutschlands wurde Potentilla thuringiaca 1996 in Kategorie 3 = „gefährdet“ eingestuft.

Potentilla thuringiaca wächst in sonnigen Gebüschen, an Wald- und Wegrändern und in lichten Eichen- und Kiefernwäldern. Es bevorzugt mäßig trockene, nährstoff- und basenreiche, kalkarme Lehm- und Tonböden. Es ist in Mitteleuropa eine Charakterart des Verbands Geranion sanguinei, kommt aber auch im Potentillo-Quercetum aus dem Verband Potentillo-Quercion petraeae vor.[1]

Taxonomie

Ein Synonym für Potentilla thuringiaca Bernh. ist Potentilla parviflora Gaud.

Literatur

  • Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Hrsg.: Bundesamt für Naturschutz (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2000, ISBN 3-8001-3364-4.
  • Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Hrsg.: Bundesamt für Naturschutz (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2000, ISBN 3-8001-3364-4.
  • Christian Heitz: Schul- und Exkursionsflora für die Schweiz. Mit Berücksichtigung der Grenzgebiete. Bestimmungsbuch für die wildwachsenden Gefässpflanzen. Begründet von August Binz. 18. vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Schwabe & Co., Basel 1986, ISBN 3-7965-0832-4.
  • Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. Unter Mitarbeit von Theo Müller. 6., überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1990, ISBN 3-8001-3454-3.
  • Konrad von Weihe (Hrsg.): Illustrierte Flora. Deutschland und angrenzende Gebiete. Gefäßkryptogamen und Blütenpflanzen. Begründet von August Garcke. 23. Auflage. Paul Parey, Berlin/Hamburg 1972, ISBN 3-489-68034-0.

Einzelnachweise

  1. a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 540.

Weblinks

Commons: Thüringisches Fingerkraut (Potentilla thuringiaca) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien