Thallium(I)-carbonat

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Strukturformel
2 Tl+-Ions Struktur des Carbonations
Allgemeines
Name Thallium(I)-carbonat
Andere Namen
  • Thalliumcarbonat
  • Dithalliumcarbonat
Summenformel Tl2CO3
Kurzbeschreibung

farbloser Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 6533-73-9
EG-Nummer 229-434-0
ECHA-InfoCard 100.026.759
PubChem 23031
Eigenschaften
Molare Masse 468,78 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[2]

Dichte

7,11 g·cm−3 (25 °C)[2]

Schmelzpunkt
Löslichkeit
  • löslich in Wasser (52 g·l−1 bei 18 °C)[1]
  • unlöslich in reinem Ethanol[1]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [2]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 300​‐​310​‐​330​‐​373​‐​411
P: 260​‐​264​‐​273​‐​280​‐​284​‐​301+310 [2]
Toxikologische Daten
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Thallium(I)-carbonat ist eine anorganische chemische Verbindung des Thalliums aus der Gruppe der Carbonate.

Gewinnung und Darstellung

Thallium(I)-carbonat kann durch Reaktion einer heißen Thallium(I)-hydroxidlösung mit Kohlendioxid gewonnen werden.[1]

Eigenschaften

Thallium(I)-carbonat ist ein farbloser Feststoff, der in Form nadelförmiger Kristalle mit scharfem enantiotropem Umwandlungspunkt bei 228 °C vorliegt und löslich in Wasser ist.[1] Es ist das einzige gut in Wasser lösliche Schwermetallcarbonat.[3] Er ist nicht hygroskopisch und an Luft bis 175 °C ohne merkliche Veränderung haltbar. Seine wässrige Lösungen reagieren infolge Hydrolyse stark basisch.[1] Es schmilzt zu einer dunkelgrauen Masse.[4] Die Verbindung besitzt eine monokline Kristallstruktur mit der Raumgruppe C2/m (Raumgruppen-Nr. 12)Vorlage:Raumgruppe/12. Bei sehr hohen Drücken wird diese jedoch zerstört.[5]

Verwendung

Thallium(I)-carbonat kann zur Herstellung künstlicher Diamanten[6] und zum Test auf Kohlenstoffdisulfid[4] verwendet werden.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Georg Brauer, unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a. (Hrsg.): Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band I. Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 887.
  2. a b c d e f g Datenblatt Thallium(I) carbonate, ≥99.99% trace metals basis bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 6. April 2014 (PDF).
  3. Erwin Riedel, Christoph Janiak: Anorganische Chemie. Walter de Gruyter, 2011, ISBN 3-11-022566-2, S. 615 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. a b Dale L. Perry: Handbook of Inorganic Compounds. CRC Press, 1995, ISBN 0-8493-8671-3, S. 406 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. A. Grzechnik, K. Friese: Crystal structure and stability of Tl2CO3 at high pressures. In: Acta Crystallographica Section C Crystal Structure Communications. 66, 2010, S. i37–i38, doi:10.1107/S0108270110005652.
  6. Robert E. Krebs: The History and Use of Our Earth's Chemical Elements: A Reference Guide. Greenwood Publishing Group, 2006, ISBN 0-313-33438-2, S. 188 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).