The Paris Sisters

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The Paris Sisters ist der Name eines weiblichen Gesangstrios aus den USA, das vor allem in den 1960er Jahren mit Popsongs Erfolg hatte.

Geschichte

Das Trio bestand aus den Schwestern Priscilla Paris (* 4. Januar 1945 in San Francisco; † 5. März 2004), Albeth Paris (* 1935) und Sherrell Paris (* 1939), Töchter einer Opernsängerin in San Francisco. Der Familienname war Filtzer, aber als Gruppe nahmen sie „Paris“ in Anlehnung an den Geburtsnamen der Großmutter väterlicherseits, Peres, an. Die Mutter erzog ihre Töchter bereits früh zu Sängerinnen und begleitete sie selbst am Klavier. Während eines dreiwöchigen Gastspiels der Andrews Sisters saßen die Paris-Schwestern Abend für Abend in der ersten Reihe. Schließlich wurden die Drei auf die Bühne geholt und durften den Andrews-Song Rum and Coca Cola vortragen.[1] Ein Musikagent verschaffte ihnen daraufhin ein Engagement bei dem Truppenbetreuungsprogramm der USO.

1954 startete die Plattenfirma Decca Records eine Serie von acht Single-Schallplatten, die unter dem Namen „The Paris Sisters“ veröffentlicht wurden. Die Aufnahmen waren ebenso erfolglos wie die nachfolgenden beiden Platten von Imperial Records, die 1957 und 1958 produziert wurden. Schon während ihres Engagements bei Decca traten die drei Schwestern in Las Vegas auf und standen zeitweise zwischen Mitternacht und sieben Uhr früh auf der Bühne. Zu dieser Zeit war Priscilla, die Jüngste, neun Jahre alt.

In den Jahren 1959 und 1960 wurden mit den Paris Sisters keine Schallplatten produziert. Im März 1961 kam die erste Single beim Plattenlabel Gregmark heraus. Der darauf enthaltene Titel Be My Boy kam in den Hot 100 des US-Musikmagazins Billbord auf Platz 56. Produzent war Phil Spector, der später auch mit den Beatles zusammenarbeitete. Von den folgenden vier Gregmark-Platten, ebenfalls von Spector produziert, kamen drei weitere Titel in die Hot 100. Der im August 1961 veröffentlichte Song I Love How You Love Me wurde zum größten Erfolg der Paris Sisters, er stieg in den Hot 100 bis zum Platz fünf auf. Während der Gregmark-Produktionen hielten sich die Schwestern zeitweise in New York auf.

Ende 1962 lief der Vertrag mit Gregmark aus, 1963 waren die Paris Sisters ohne Plattenvertrag. Stattdessen wirkten sie in dem Musikfilm von Richard Lester Ring-A-Ding Rhythm mit und gingen mit Dion und den Marvelettes auf Tournee. Im Frühjahr 1964 produzierte die Plattenfirma MGM mit ihnen eine Version des Bobby-Darin-Erfolges Dream Lover. Damit kamen die Sisters noch einmal in die Hot 100, allerdings nur auf Platz 91. Zwischen 1964 und 1965 entstanden zwei Singles bei Mercury Records gefolgt von einem zweijährigen Engagement bei der Plattenfirma Reprise. Dort wurden vier Singles produziert, und es erschien 1967 die Langspielplatte Everything Under the Sun. Im selben Jahr brachte auch das Label Sidewalk die LP Golden Hits of the Paris Sisters heraus. Zuvor hatte Unifilms Record 1966 die LP The Glass House auf den Markt gebracht.

1968 kamen noch drei Singles bei den Plattenfirmen Capitol, Crescendo und Eric heraus, danach sind keine Neuaufnahmen mehr bekannt. Anfang der 1970er Jahre ging das Trio auseinander. Sherell gründete ihre eigene Band, „Sherell and the New People“, Albeth ging mit ihrem Mann in die Fernseh-Produktion und Priscilla zog nach Paris, wo sie Sprachkurse für Hotelmitarbeiter leitete. Sie starb 2004 59-jährig an den Folgen eines Sturzes.

Diskografie

Chartplatzierungen
Erklärung der Daten
Singles[2]
Be My Boy
  US 56 29.04.1961 (5 Wo.)
I Love How You Love Me
  US 5 09.09.1961 (15 Wo.)
He Knows I Love Him Too Much
  US 34 27.01.1962 (10 Wo.)
Let Me Be The One
  US 87 12.05.1962 (5 Wo.)
Dream Lover
  US 91 13.06.1964 (4 Wo.)

Alben

Titel Label/Nr. veröffentl.
The Glass House Unifilms 505 1966
Everything Under the Sun Reprise 6359 1967
Golden Hits of the Paris Sisters Sidewalk 5906 1967
The Best Curb 2004
The Complete Phil Spector Sessions Vivid 2007
Their Greatest Hits & More Marginal 2013
Sing Everything Under the Sun WEA 2013
Always Heavenly - The Paris Sisters Anthology Ace Records 2016

Singles

A/B-Seite Katalog-Nr. veröffentl.
Decca
Ooh La La / Whose Arms Are You Missing 29372 1954
Huckleberry Pie / Baby, Honey, Baby 29488 4.1955
His and Hers / Truly Do (& Gary Crosby) 29527 1955
The Know How / I Wanna 29574 1955
Lover Boy / Oh Yes You Do 29744 1955
I Love You Dear / Mistaken 29891 4.1956
Daughter! Daughter! / So Much – So Very Much 29970 1956
Mind Reader / Don't Tell Anybody 30554 2.1958
Imperial
Tell Me More / Old Enough to Cry 5465 9.1957
Some Day / My Original Love 5487 1958
Gregmark
Be My Boy / I'll Be Crying Tomorrow 2 3.1961
I Love How You Love Me / All Through the Night 6 8.1961
He Knows I Love Him Too Much / A Lonely Girl's Prayer 10 1.1962
Let Me Be the One / What Am I To Do 12 4.1962
Yes - I Love You / Once Upon a While Ago 13 7.1962
MGM
Dream Lover / Lonely Girl 13236 5.1964
Mercury
When I Fall in Love / Once Upon a Time 72320 8.1964
Why Do I Take It From You / Always Waitin' 72468 8.1965
Reprise
Sincerely / Too Good to Be True 0440 2.1966
I'm Me / You 0472 5.1966
My Good Friend / It's My Party 0511 8.1966
Some Of Your Lovin' / Long After Tonight Is All Over 0548 1.1967
Capitol
Greener Days / Golden Days 2081 1.1968
Crescendo
The Ugliest Girl in Town / Stark Naked Clown 410 7.1968
Eric
I Love How You Love Me / He Knows I Love Him Too Much 101 1968

Literatur

  • Frank Laufenberg: Rock & Pop Lexikon. Econ Taschenbuch Verlag 1998, ISBN 3-612-26206-8, Band 2, S. 1141.
  • Martin Popoff: Standard Catalog of American Records 1948–1991. Krause Publications, Iola 2010, ISBN 978-1-4402-1131-7, S. 889.
  • Julia Edenhofer: Das Große Oldie Lexikon. Bastei-Lübbe 1991, ISBN 3-404-60288-9, s. 462.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Später sangen die Sisters den Werbesong für den Softdrink Diet Ride, erschienen in voller Länge auf dem Sampler Always Heavenly.
  2. a b Chartquellen: US