Theodor-Heuss-Kaserne

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Deutschland Theodor-Heuss-Kaserne
Land DeutschlandDeutschland Deutschland
Gemeinde DEU Stuttgart COA.svg Stuttgart
Koordinaten: 48° 48′ 31″ N, 9° 15′ 5″ OKoordinaten: 48° 48′ 31″ N, 9° 15′ 5″ O
Eröffnet 1917
Eigentümer Bundesanstalt für Immobilienaufgaben
Personalstärke 445 (Stand: 2015)[1]
Stationierte Truppenteile
Landeskommando Baden-Württemberg Deutschland
Alte Kasernennamen
bis 1973 Funker-Kaserne Deutsches Reich Deutschland

Lage der Theodor-Heuss-Kaserne in Baden-Württemberg

Die Theodor-Heuss-Kaserne ist eine nach dem ehemaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss benannte Kaserne der Bundeswehr im Stuttgarter Stadtbezirk Bad Cannstatt. Sie wurde 1917 eingeweiht und erhielt 1973 ihren heutigen Namen. In der Kaserne befinden sich heute – neben vielen kleineren Dienststellen – das Landeskommando Baden-Württemberg sowie die MAD-Stelle 5.[2][3]

Lage

Die Kaserne umfasst ein 135.000 Quadratmeter großes Gelände[4] und befindet sich am östlichen Rand des Stuttgarter Stadtbezirks Bad Cannstatt unmittelbar an der Stadtgrenze zu Fellbach. Nördlich verläuft die Nürnberger Straße (L 1193), die nächste Anbindung an die Stadtbahn Stuttgart stellt die Straßenbahnhaltestelle Beskidenstraße (U1/U16) dar.

Geschichte

Die Theodor-Heuss-Kaserne wurde 1917 nach dreijähriger Bauzeit eingeweiht und beheimatete zunächst die I. Abteilung des Württembergischen Feldartillerie-Regiments „König Karl“ (1. Württ.) Nr. 13, das im Dezember 1918 in Stuttgart demobilisiert wurde. Daraufhin war beispielsweise der Stab der Nachrichtenabteilung Nr. 5 der Reichswehr in der Kaserne untergebracht.[5]

Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Kaserne Opfer von Luftangriffen,[6] bis Kriegsende 1945 waren in der „Funker-Kaserne“ Einsatzverbände der Nachrichtentruppe stationiert.[4]

Von etwa 1946 bis 1950 wurde die Kaserne als DP-Lager („DP“: Displaced Persons) zur Unterbringung von bis über 3000 überwiegend aus Armenien stammenden Vertriebenen in Selbstverwaltung genutzt.[7][4][6] So behoben die in der Funker-Kaserne untergebrachten DPs unter anderem die Kriegsschäden an der Kaserne, gründeten eine Pfadfindergruppe und errichteten ein Krankenhaus und ein Theater. Eine eigene Lagerpolizei wurde mit der Sicherung des Camps betraut und eine eigene Gerichtsbarkeit mit gewählten Richtern wurde geschaffen.[4]

Im Jahre 1973 wurde die „Funker-Kaserne“ in „Theodor-Heuss-Kaserne“ umbenannt.[8] Während der Nutzung durch die Bundeswehr war die Kaserne unter anderem von 1957 bis zu dessen Verlegung in die Graf-Stauffenberg-Kaserne nach Sigmaringen im Jahre 1994 Stabssitz des Wehrbereichskommandos V[9] und beherbergte die MAD-Gruppe V.[10]

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Jürgen Bock: Die Truppe krankt am Ärztemangel. In: Stuttgarter Nachrichten. 20. März 2015, abgerufen am 2. Juli 2022.
  2. Theodor-Heuss-Kaserne. In: Standortdatenbank der Bundeswehr. Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, abgerufen am 2. Juli 2022.
  3. MAD-Stelle 5. In: bundeswehr.de. Abgerufen am 2. Juli 2022.
  4. a b c d Edgar Rehberger: Die Theodor-Heuss-Kaserne feiert Jubiläum: 100 Jahre Funker-Kaserne. In: Cannstatter Zeitung. 27. November 2017, abgerufen am 2. Juli 2022.
  5. Findbuch M 380: Reichswehr-Nachrichtenformationen – Vorwort. Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, abgerufen am 2. Juli 2022.
  6. a b Knarik O. Meneshian: A Glimpse into the Life of the Armenian DPs in Europe. In: The Armenian Weekly. 17. Juni 2016, abgerufen am 2. Juli 2022 (amerikanisches Englisch).
  7. DP Camp Inventory: DP Camps – Stuttgart-Bad Cannstatt. In: dpcampinventory.its-arolsen.org. Arolsen Archives, S. 84, abgerufen am 2. Juli 2022 (Distrikt 1).
  8. Umbenennung der Funkerkaserne in Stuttgart-Bad Cannstatt in Theodor-Heuss-Kaserne. In: Deutsche Digitale Bibliothek. Abgerufen am 2. Juli 2022 (aus dem Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart).
  9. Wehrbereichskommando V. In: Standortdatenbank der Bundeswehr. ZMSBw, abgerufen am 2. Juli 2022.
  10. MAD-Gruppe V. In: Standortdatenbank der Bundeswehr. ZMSBw, abgerufen am 2. Juli 2022.