Theodor Engelmann (Apotheker)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Christian Gotthold Theodor Engelmann (* 27. Dezember 1851 in Stuttgart; † 4. Juli 1931 in Basel) war ein deutsch-Schweizer Apotheker, der in Basel tätig war.

Leben

Theodor Engelmann (1851–1931) Dr. Phil, Dr. med. h. c., Apotheker, Grab auf dem Friedhof Wolfgottesacker, Basel
Grab auf dem Friedhof Wolfgottesacker, Basel

Theodor Engelmann, Sohn des Apothekers Christian Gotthold Engelmann-Lanz aus Stuttgart und der Rosalie Lanz aus dem Kanton Bern, besuchte das Gymnasium in Basel. Dort erwarb sein Vater in den 1860er Jahren die Kellermannsche Apotheke. Nachdem er sein zweijähriges Apothekerpraktikum in Esslingen am Neckar und sein Gehilfenjahr in Montreux absolviert hatte, studierte er an der Universität Bern Pharmazie.

Im Anschluss an sein Pharmaziestudium studierte er zwei Semester Medizin und promovierte. Theodor Engelmann übernahm die väterliche Apotheke und leitete diese bis zu seinem Tod.

Er kam zahlreichen kommunalen Aufgaben nach, so war mehr als 20 Jahre lang als Vertreter der liberalen Partei Mitglied im Grossen Rat, und war ein Sammler von Kunst und Apothekenaltertümern. Während seiner Zeit interessierte sich kaum jemand für die Altertumskunde der pharmazeutischen Zeugnisse. Er trug eine überaus reiche Sammlung zusammen, die 1929 in das Pharmazie-Historisches Museum der Universität Basel überging.

In verschiedenen Veröffentlichungen beschäftigte er sich mit der Untersuchung einiger pharmaziehistorischer Objekte. Engelmanns Kunstsammlung enthielt Originale von Ludwig Richter, Carl Spitzweg und der Berner Genremaler um 1800. Diese übergab er als Schenkung an das Kunstmuseum Bern, wofür er die Ehrenbürgerwürde der Stadt Bern erhielt.

Engelmann war nicht verheiratet. 1896 wurde er zum Dr. med. h. c. der Universität Basel ernannt, die Naturforschende Gesellschaft in Bern machte ihn zum Ehrenmitglied.

Literatur

  • Ludwig-Richter-Sammlung von Dr. Theodor Engelmann - Basel. Versteigerung durch C. G. Boerner in Leipzig am 17. November 1928 in Verbindung mit Gutekunst & Klipstein, Kunsthandlung, Bern. Leipzig 1928.
  • Dr. phil. Theodor Engelmann 1851–1931. In: Mitteilungen der Naturforschenden Gesellschaft in Bern 1931, S. 139–140 (Digitalisat).
  • Joseph Anton Häfliger: Theodor Engelmann. In: Basler Jahrbuch 1932, Basel 1931, S. 49–56 (Digitalisat).
  • Kunsthaus Pro Arte: Nachlass Dr. Theodor Engelmann, Sammlung E. Paravicini und anderer Besitz: Mobiliar, Antiquitäten, Teppiche, Stoffe, Silber ...; 14. März bis 16. März 1932. Basel 1932 (Digitalisat).
  • Sammlung eines Schweizer Bibliophilen: Dr. Theodor Engelmann, 1851–1931. Illustrierte Bücher des 18. und 19. Jahrhunderts, Deutsche und Schweizer Literatur, Ansichten und Trachtenwerke ... Versteigerung 26. bis 28. April 1932 in Basel. Katalog. Basel 1932.
  • Robert Boehringer: Der Herr Vetter. Mit Zeichnungen von Karl Dick. Stuttgart : Verlag Solitude, 1954.
  • Wolfgang-Hagen Hein, Holm-Dietmar Schwarz: Deutsche Apotheker-Biographie Band 1. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart 1975, ISBN 3-8047-0518-9, S. 149–150.
  • Armin Wankmueller: Württembergische Apotheker in Basel – Lebensdaten, Nummer 88. In: Beiträge zur württembergischen Apothekengeschichte, Band 10, 1973–1975, Seite 120, pdf.