Theodor Sartori

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Heinrich Friedrich Theodor Sartori (* 26. Juli 1835 in Nusse; † 10. Juli 1914 in Lübeck) war ein deutscher Architekt und Mitglied der Lübecker Bürgerschaft.

Leben

Herkunft

Theodor Sartori war ein Sohn von Gottfried Andreas Sartori (1797–1873), dem Pastor der damaligen Lübeckischen Exklave Nusse.

Sein älterer Bruder war der Pädagoge August Sartori und der Reeder August Sartori war sein Cousin.

Laufbahn

Satori erlernte das Zimmermannshandwerk, erwarb 1864 das Lübecker Bürgerrecht und war seitdem als Hauszimmermeister und Architekt tätig. Als solcher arbeitete mit dem Lübecker Architekten Alfred Redelstorff zusammen.

[[Hilfe:Cache|Fehler beim Thumbnail-Erstellen]]:
Lübeck, Hüxstraße 7, Zeichnung von Theodor Sartori vor dem Abbruch 1861

In Lübeck erwarb Satori das Haus in der unteren Johannisstraße 36/37 (heute Dr.-Julius-Leber-Straße 71) und bewohnte es bis zu seinem Tod. Wie Alfred Redelstorff war er seit Gründung des Vereins der Kunstfreunde 1872 dessen Mitglied. Seit 1866 gehörte er auch dem Technischen Verein an.

Verein der Kunstfreunde beteiligte Satori sich an der Aufnahme von Backsteinarchitektur aus Gotik und Renaissance in der Hansestadt.[1] Ende 1897 wurden er, Wilhelm Christian Cuwie, Wilhelm Brehmer, Hermann Baethcke und Ernst Stiller zu bürgerlichen Mitgliedern der gemeinsamen Kommission zur Ausschreibung des Kaiserdenkmals gewählt. Zu Ersatzmännern hierfür wurden Johannes Daniel Benda und Julius Vermehren bestimmt.[2] Man sollte sich für ein wuchtiges Uechtritzsches Kaiser-Wilhelm-Denkmal entscheiden. Erst Eduard Kulenkamp, Vorsitzender des Vereins von Kunstfreunden, gelang es, die Stadt hiervon zu „befreien“. Als Anerkennung wurde Kulenkamp dadurch zuteil, dass er in die neue Kommission zur Bauordnung für ein Kaiserdenkmal berufen wurde.[3]

Der Lübecker Bürgerschaft gehörte Satori von mindestens 1898 bis mindestens 1905 an.

Wie sein Bruder war Satori Mitglied der Freimaurerloge Zur Weltkugel in Lübeck.[4]

Familie

Satori hatte sich 1868 mit Marie Henriette, Tochter von Carl Alfred Brattström, verheiratet. Sie hatten drei gemeinsame Kinder: Otto Andreas Friedrich (1870–1935), der 1890 nach Argentinien auswanderte, Anna (* 1872) und Elisabeth (* 1874).

Bauten und Entwürfe

Schriften

  • (Bearb.): Deutsche Renaissance: eine Sammlung von Gegenständen der Architektur, Decoration und Kunstgewerbe in Original-Aufnahmen. Bd. 5, Abt. XLIII: Lübeck. Leipzig: Seemann, [1882].
  • Neuer Führer durch Lübeck mit besonderer Berücksichtigung seiner Bau- und Kunstdenkmäler. Herausgegeben nach den Bearbeitungen von Baudirector A. Schwiening, Regierungsbaumeister Max Grube, Dr. Th. Hach, Architekt Th. Sartori. Lübeck: Nöhring 1896 (mehrere Auflagen)

Literatur

  • Lübeckisches Staatshandbuch. Lübeck 1903.
  • Gustav Lindtke: Alte Lübecker Stadtansichten. Lübeck 1968, Nr. 255 und S. 106.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Seine Sammlung von Aufnahmen alter Bürgerhäuser befindet sich im Bildarchiv des St.-Annen-Museums, siehe Michael Brix: Nürnberg und Lübeck im 19. Jahrhundert. Denkmalpflege, Stadtbildpflege, Stadtumbau. (= Studien zur Kunst des 19. Jahrhunderts, Band 44.) Prestel, München 1981, ISBN 3-7913-0526-3, S. 318.
  2. Lokale Notizen. In: Lübeckische Blätter; 40. Jg., Nummer 2, Ausgabe vom 9. Januar 1898, S. 15.
  3. Verein von Kunstfreunden. In: Lübeckische Blätter; 67. Jg., Nummer 6, Ausgabe vom 9. Februar 1902, S. 68.
  4. Freimaurer-Zeitung 41 (1887), S. 374