Thionylfluorid

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Strukturformel
Strukturformel von Thionylfluorid
Allgemeines
Name Thionylfluorid
Andere Namen

Thionyldifluorid

Summenformel F2OS
Kurzbeschreibung

farbloses Gas[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 7783-42-8
EG-Nummer 231-997-2
ECHA-InfoCard 100.029.088
PubChem 24548
ChemSpider 22954
Eigenschaften
Molare Masse 86,06 g·mol−1
Aggregatzustand

gasförmig

Dichte

1,780 g·cm−3 (−100 °C)[1]

Schmelzpunkt

−110,5 °C[1]

Siedepunkt

−43,7 °C[1]

Löslichkeit

langsame Hydrolyse in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [2]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 300​‐​310​‐​330​‐​314
P: ?
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Thionylfluorid ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Thionylhalogenide.

Gewinnung und Darstellung

Thionylfluorid kann durch Reaktion von Thionylchlorid mit Fluorwasserstoff oder Natriumfluorid gewonnen werden.[1]

Die einfachste Darstellung im Labor verläuft über die Umsetzung von Thionylchlorid mit Antimon(III)-fluorid in Gegenwart von Antimon(V)-chlorid als Katalysator[3]:

Eigenschaften

Bindungslängen und -winkel von Thionylfluorid

Thionylfluorid ist ein farbloses Gas, das thermisch bis Rotglut beständig ist. Unedle Metalle wie zum Beispiel Magnesium, Nickel, Quecksilber und Aluminium werden bei trockener Atmosphäre bis 125 °C nicht angegriffen. Während Glas ab 400 °C angegriffen wird, tritt mit Eisen bei dieser Temperatur keine Reaktion ein.[3] Es wird von eiskaltem Wasser nur langsam hydrolysiert[1] und raucht bei Kontakt mit feuchter Luft leicht.[3] Im festen Zustand hat es eine monokline Kristallstruktur mit der Raumgruppe P21/c (Raumgruppen-Nr. 14)Vorlage:Raumgruppe/14.[4] Mit Fluor reagiert es zu Thionyltetrafluorid F4SO.[5] Es ist gut löslich in Diethylether und Benzol.[3]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band I, Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 187.
  2. Eintrag zu Thionylfluorid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 10. Juli 2016. (JavaScript erforderlich)
  3. a b c d W. C. Smith and E. L. Muetterties: Thionyl fluoride. In: Eugene G. Rochow (Hrsg.): Inorganic Syntheses. Band 6. McGraw-Hill Book Company, Inc., 1960, S. 162–163 (englisch).
  4. Jean d’Ans, Ellen Lax, Roger Blachnik: Taschenbuch für Chemiker und Physiker. Springer DE, 1998, ISBN 3-642-58842-5, S. 712 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Catherine E. Housecroft: Inorganic Chemistry. Pearson Education, 2005, ISBN 0-13-039913-2, S. 450 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).