Thomas Bayes

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Unterschrift von Thomas Bayes

Thomas Bayes (IPA: [ˌtɔməs ˈbɛɪ̯z], anhören?/i; * um 1701 in London; † 7. April 1761[1] in Tunbridge Wells) war ein englischer MathematikerStatistiker, Philosoph und presbyterianischer Pfarrer. Nach ihm ist der Satz von Bayes benannt, der in der Wahrscheinlichkeitsrechnung große Bedeutung hat.

Leben

Bayes war der Sohn des presbyterianischen Geistlichen Joshua Bayes (1671–1746) und studierte ab 1719 an der Universität Edinburgh Theologie und Logik (da er kein Anglikaner war, durfte er nicht in Cambridge oder Oxford studieren). 1727 wurde er ordiniert, anschließend assistierte er seinem Vater in Hatton Garden, Holborn. 1731 wurde er presbyterianischer Pfarrer in Tunbridge Wells südöstlich von London. 1752 trat er in den Ruhestand. Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof Bunhill Fields im Norden Londons. 1969 wurde es mit Spenden von Statistikern aus aller Welt restauriert.[2]

Wie er zu seiner Beschäftigung mit Wahrscheinlichkeitstheorie kam, ist umstritten, vielleicht durch die Lektüre von Abraham de Moivre, von dem er möglicherweise schon als Jugendlicher privat in London unterrichtet worden war. 1742 wurde er Fellow der Royal Society, möglicherweise wegen seiner Streitschrift gegen George Berkeley in Verteidigung der Analysis.

Werk

Sein wichtigstes Werk, dem er seine heutige Bekanntheit verdankt, wurde erst postum 1764 in den Philosophical Transactions of the Royal Society veröffentlicht: ‘An essay towards solving a problem in the doctrine of chances. Dieses Essay beinhaltet einen Spezialfall des Satzes von Bayes.

Weiterhin werden ihm folgende Werke zugeschrieben:

  • Divine Benevolence, or an Attempt to Prove That the Principal End of the Divine Providence and Government is the Happiness of His Creatures, anonym 1731 erschienen.
  • An Introduction to the Doctrine of Fluxions, and a Defence of the Mathematicians Against the Objections of the Author of the Analyst, eine Streitschrift gegen den philosophischen Kritiker Newtons Bischof George Berkeley, anonym 1736 erschienen.

Siehe auch

Literatur

  • Andrew I Dale: Most honourable remembrance. The life and work of Thomas Bayes. Springer-Verlag, New York 2003, ISBN 0-387-00499-8.
  • Andrew I Dale: History of Inverse Probability. From Thomas Bayes to Karl Pearson. 2. Auflage. Springer-Verlag, New York 1999, ISBN 0-387-98807-6.
  • Thomas Leonard: Bayesian methods. Cambridge University Press, Cambridge 1999, ISBN 0-521-59417-0.
  • Richard Swinburne: Bayes’s theorem. Oxford University Press, Oxford und New York 2002, ISBN 0-19-726267-8.

Weblinks

Commons: Thomas Bayes – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. The Reverend Thomas Bayes, F.R.S. — 1701?–1761. Who Is this gentleman? When and where was he born?
  2. Marc Dressler: Thomas Bayes und die Tücken der Statistik, in: Spektrum der Wissenschaft SPEZIAL 3.17: Vorsicht Statistik!, 2017, ISSN 2193-4452, S. 74ff