Thomas Maul

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Thomas Maul (* 1975)[1] ist ein deutscher Publizist, der sich in seinen Büchern und Artikeln auf eine materialistische Ideologiekritik in der Tradition von Marx, Freud und Adorno beruft.[2] Er veröffentlicht hauptsächlich in der Zeitschrift Bahamas und als Gastautor bei der Achse des Guten.[3] Maul lebt und schreibt in Berlin.

Positionen

Maul beschrieb 2010 die islamische Weltanschauung als Symbiose aus Patriarchat, Eschatologie, Ritual, Djihad und Despotie. Geprägt sei die Religion demnach essenziell von einem „Phallozentrismus“, der den männlichen Trieb als ununterdrückbar kategorisiere.[4]

Er bezeichnete die Partei AfD in einem Facebook-Post vom 9. Mai 2018 mit Bezug auf eine Parlamentsrede von Alexander Gauland zum 70. Jubiläum der Staatsgründung Israels als „einzige Stimme der Restvernunft im Deutschen Bundestag“.[5] Dies löste einen „Szene-Streit“ in Leipzig[6] um Mauls dort am 28. Mai gehaltenen Vortrag Zur Kritik des islamischen Antisemitismus und seiner Bagatellisierung aus,[7] der in eine Boykott-Kampagne gegen den Veranstaltungsort Conne Island mündete.[8] Während Maul im Kampf gegen die von ihm behauptete Islamisierung für eine staatliche Privilegierung des Christentums und des Judentums eintritt, kritisiert er an der römisch-katholischen Kirche, diese sei „bereits konstruktiver Teil des politischen Linkskartells“.[9]

Resonanz

Maul gilt als „umstrittener Autor“ (Die Welt,[10] Kreuzer[11]). Während seine Gegner seine Kritik am politischen Islam, linken Kulturrelativismus und zeitgenössischen Feminismus als Ausdruck von „Linkenhass“, „Rassismus“ und „Sexismus“ verwerfen (Neues Deutschland,[12] junge Welt[13]) schätzen andere an Mauls „Provokationen“, dass durch sie „bundesweite Debatten […] losgetreten“ und „linke Gewissheiten hinterfragt würden.“ (Taz[14])

Veröffentlichungen

  • Die Macht der Mullahs, ça ira Verlag 2006
  • Sex, Djihad und Despotie, ça ira Verlag 2010
  • Sarahs Rache, XS-Verlag 2013
  • Windspiel oder die Nase des Rauchers, XS-Verlag 2013
  • Wert und Wahn, XS-Verlag 2014
  • Darum negative Dialektik, XS-Verlag 2014
  • Drei Studien zu Paulus, XS-Verlag 2014
  • "Das Kapital" vollenden. Was das Scheitern der Marxschen Werttheorie über die bürgerliche Ökonomie verrät, XS-Verlag 2019

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.jussenhoven-fischer.de/autors/view/84
  2. Bahamas - Der Westen liegt im Abendland. Abgerufen am 3. September 2018.
  3. Kurzprofil und Beiträge von Thomas Maul bei der Achse des Guten.
  4. Floris Biskamp - Von der Religionskritik zur Kritik der Religiositäten | ça ira-Verlag. In: ça ira-Verlag. (ca-ira.net [abgerufen am 15. Oktober 2018]).
  5. Facebook-Beitrag von Thomas Maul vom 9. Mai 2018. Abgerufen am 3. September 2018.
  6. Szene-Streit in Leipzig: Die deutschesten der antideutschen Linken (Memento des Originals vom 21. Juli 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.neues-deutschland.de, Neues Deutschland, 1. Juni 2018
  7. Conne Island: CEEIEH #250 - Zur Kritik des islamischen Antisemitismus und seiner Bagatellisierung. Abgerufen am 3. September 2018.
  8. Schwere Vorwürfe gegen "Conne Island": Initiative ruft zu Boykott auf. In: TAG24. (tag24.de [abgerufen am 3. September 2018]).
  9. Thomas Maul: Der Westen liegt im Abendland. Bahamas Nr. 79
  10. Martin Niewendick: Boykottaufruf nach Auftritt: Warum ein Islamhasser zu Gast bei Linken ist. In: DIE WELT. 15. Juli 2018 (welt.de [abgerufen am 3. September 2018]).
  11. Boulevardkritik — kreuzer online. Abgerufen am 3. September 2018 (deutsch).
  12. Fabian Hillebrand: »Ideologiekritische Nazi-Zombies« (neues deutschland). (neues-deutschland.de [abgerufen am 3. September 2018]).
  13. Susan Bonath: Rechtsruck in »linker Bastion«. In: junge Welt. 25. Mai 2018 (jungewelt.de [abgerufen am 3. September 2018]).
  14. Konstantin Nowotny: Streit unter Leipzigs Antideutschen: Lieber rechts als gar kein Israel. In: Die Tageszeitung: taz. 16. Juli 2018, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 3. September 2018]).