Thomas Rother (Schriftsteller)
Thomas Rother (* 6. Mai 1937 in Frankfurt (Oder)) ist ein deutscher Schriftsteller und bildender Künstler.
Leben
Thomas Rother ist der Sohn eines Buchhändlers. Nachdem er in der DDR ein Gymnasium besucht und sein Abitur gemacht hatte, übersiedelte er 1955 in die Bundesrepublik. Dort absolvierte er bis 1958 eine Lehre als Maurer, die er mit der Gesellenprüfung abschloss. Anschließend studierte er von 1959 bis 1961 an der Universität Münster Publizistik, Soziologie und Germanistik. Von 1961 bis 1962 war er als Redakteur für den Semesterspiegel tätig. Ab 1962 arbeitete er hauptberuflich als Journalist und gehörte der Essener Redaktion der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung an. Ende der 1960er Jahre begann er mit der Veröffentlichung literarischer Werke; ab 1981 trat er als bildender Künstler mit Skulpturen aus Holz, Stein und Stahl, Installationen und grafischen Arbeiten an die Öffentlichkeit; seine Werke wurden in zahlreichen Museen des In- und Auslandes ausgestellt. 1984/85 war er Gastprofessor an der Universität Duisburg-Essen.
Rother lebt und wirkt heute im „Kunstschacht Zollverein“ auf dem Gelände des stillgelegten Essener Bergwerks Zeche Zollverein.[1] Unter dem Motto „Blumen statt Waffen“ stellte er 2013 in Forst (Lausitz) neun „Grenzrosen“ auf, die letzte im Ostdeutschen Rosengarten zum 750. Stadtjubiläum.[2]
Rother ist Verfasser von Romanen, Erzählungen, Reportagen, Gedichten und Liedertexten.
Rother ist Mitglied des Verbandes Deutscher Schriftsteller. Er erhielt 1981 den Luise-Rinser-Preis, 1990 ein Arbeitsstipendium der Alfred-und-Cläre-Pott-Stiftung, 1995 den Kulturpreis der Evangelischen Kirche im Rheinland sowie 2000 das Atelierstipendium im „Kunstkäfig“ der Sutter-Gruppe u. a.
Werke
- Arschleder zwickt, Mülheim (Ruhr) 1968
- Teufelszacken, Düsseldorf 1971
- Wenn der Krummstab blüht, Essen 1976
- Pong, Hamburg 1977 (zusammen mit Rainer Goernemann)
- Widerstand und Verfolgung in Essen 1933–1945, Essen 1980
- Das plötzliche Verstummen des Wilhelm W., Bern [u. a.] 1981
- Erde – mein Mutter- und mein Vaterland, Essen 1983
- Ohne Glied geboren, Essen 1985
- Zauberworte, Essen 1988
- Muttersuche, Wien [u. a.] 1990
- Untermenschen, Obermenschen, Essen 1994
- Gründer & Erben, Bottrop [u. a.] 1998
- Die Krupps. Durch fünf Generationen Stahl, Frankfurt am Main [u. a.] 2001
- Die Thyssens, Frankfurt [u. a.] 2003
- Alfred – ein Urgestein, das aus der Kälte kam in Ruhrgebietchen – was deine Kinder an dir lieben und was nicht. Verlag Henselowsky Boschmann, Bottrop 2018. ISBN 978-3-942094-80-1
Herausgeberschaft
- Schrauben haben Rechtsgewinde, Düsseldorf 1971
- Bombenstimmung, Essen 1983
- Die Mildtätigkeit der Zwerge, Essen 1984
- Toffte Kumpel, Essen 1984
- Alles paletti, Essen 1985
- Als die Pille in die Emscher flog, Essen 1985
- Grenzüberschreitung ..., Marl 1985
Ausstellungskataloge
- Thomas Rother, Objekte • Klangobjekte • Steinbewahrungen • Projekte • Zeichnungen, Essen 1983
- Thomas Rother, Holzobjekte auf dem Moltkeplatz und neue Arbeiten, Essen 1985
- Thomas Rother, großer Bogen und andere Geräte, Objekte, Bildobjekte, Zeichnungen, Entwürfe, St. Wendel 1990
Weblinks
- Literatur von und über Thomas Rother im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Thomas Rother auf www.kunstkaefig.de
Quellen und Einzelnachweise
- Quellen
- Einzelnachweise
- ↑ Martina Schürmann: Zollverein ungeschminkt – im Kunstschacht von Thomas Rother. In: WAZ, Rubrik Essen, 14. Mai 2013, abgerufen am 22. September 2019
- ↑ (red.): Neunte Forster Grenzrose am 9.11.18 eingeweiht. In: Der Märkische Bote, Rubrik Forst und Döbern, 16. November 2018, abgerufen am 22. September 2019
Personendaten | |
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NAME | Rother, Thomas |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 6. Mai 1937 |
GEBURTSORT | Frankfurt (Oder) |