Thomas Spence

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Thomas Spence

Thomas Spence (* 21. Juni 1750 in Newcastle-on-Tyne, England; † 8. September 1814 in London) war ein englischer Autor, der sich für die Vergesellschaftung von Grundbesitz einsetzte. Er plädierte dafür, die entstehenden Pachteinnahmen für Staatsausgaben und ein Grundeinkommen zu verwenden.

Leben

Thomas Spence betätigte sich in jungen Jahren als Straßenverkäufer von Büchern, darunter auch Werken seines Zeitgenossen Thomas Paine und selbst geschriebenen Pamphleten. In diesen Schriften setzte er sich schon früh für die Verstaatlichung von Grundbesitz ein, zum Beispiel in The Real Rights of Man (Die wirklichen Menschenrechte) im Jahre 1775.

Nachdem er 1792 nach England gezogen war, wurde dort 1793 eines seiner einflussreichsten Pamphlete The Meridian Sun of Liberty veröffentlicht, das später 1795 und 1882 erneut unter dem Titel The Nationalization of the Land neu aufgelegt wurde. Die deutsche Übersetzung dieser Schrift lautet Das Gemeineigentum am Boden (Lit.: Spence 1974).

Ebenfalls 1793 begann er mit der Herausgabe der Zeitschrift Pig’s Meat (dt.: Schweinefleisch). Im darauf folgenden Jahr wurde er sechs Monate lang ohne Anklage verhaftet und im Newgate-Gefängnis eingesperrt. Ihm wurde staatsgefährdende Verleumdung seiner Schriften vorgeworfen. Aufgrund desselben Vorwurfs wurde er 1801 für weitere zwölf Monate eingesperrt.

Leistungen

Thomas Spence war einer der ersten Agitatoren für die Gleichberechtigung von Frauen und Männern. Mehr Beachtung fand jedoch sein Einsatz für ein Grundeinkommen aus Bodenpachten. In vielen seiner Schriften forderte er, dass das Eigentum an Boden an die Gemeinden übergehen solle. Diese solle die Nutzungsrechte versteigern und aus den Einnahmen die Gemeindeausgaben tätigen. Aus dem verbleibenden Geld solle eine Zahlung an alle Einwohner fließen, wobei jeder Einwohner einen gleich hohen Betrag erhalten solle, ungeachtet seines Geschlechts, seines Alters, seiner gesellschaftlichen Stellung oder seines Vermögens. Diese Forderung rechtfertigte er mit seiner Auffassung, dass jeder Mensch ein Grundrecht am Boden habe, der moralisch allen Einwohnern gehöre. Anders als Thomas Paine, der für einen ähnlichen Vorschlag warb, sah Thomas Spence jedoch eine regelmäßige Auszahlung vor.

Seine Ideen wurden noch nach seinem Tode von den Spencean Philanthropists (dt.: Spence’sche Philanthropen) vertreten. Diese kleine politische Gruppe wurde bereits 1820 wieder aufgelöst, nachdem einige seiner Anhänger wegen der gescheiterten Cato-Verschwörung, bei der britische Minister ermordet werden sollten, erhängt worden waren.

Siehe auch: Bodenreform

Werke

  • Das Gemeineigentum am Boden. Nachdr. d. Ausg. Leipzig 1904, Auvermann, Glashütten im Taunus, 1974.

Literatur

  • Spence, Thomas. In: Encyclopædia Britannica. 11. Auflage. Band 25: Shuválov – Subliminal Self. London 1911, S. 634 (englisch, Volltext [Wikisource]).
  • P. M. Ashraf: The Life and Times of Thomas Spence. Frank Graham, Newcastle upon Tyne 1983, ISBN 0-85983-172-8.

Weblinks